Der regionale Arbeitsmarkt im Mai 2022

Arbeitsmarkt weiter im Aufwind

31.05.2022 | Presseinfo Nr. 13

Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.

Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick

Die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt hat sich erneut verbessert: Die Agentur für Arbeit registrierte im Mai 2022 in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising insgesamt 7.369 Arbeitslose und somit 387 Personen weniger als im Vormonat. Damit sank die Arbeitslosenquote zuletzt um 0,1 Prozentpunkte auf einen Wert von 2,0 Prozent und nähert sich weiter ihrem Vorkrisenniveau an: Im Mai 2019 errechnete sich für die vier Landkreise eine Quote von 1,8 Prozent. Im Mai des vergangenen Jahres lag sie noch bei 2,5 Prozent.

„Seit Jahresbeginn sinkende Arbeitslosenzahlen und eine fallende Arbeitslosenquote – wir können eine anhaltende Belebung des Arbeitsmarktes in unserer Region beobachten“, bilanziert Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. So meldeten sich im Mai 1.928 Frauen und Männer neu arbeitslos – das waren wiederholt weniger Personen als noch im Vormonat. „Die Zahlen zeigen, dass die Betriebe an ihrem Personal festhalten und die Stimmung auf dem Arbeitsmarkt aktuell gut ist. Ob und inwieweit die stabile konjunkturelle Lage einer etwaigen Dämpfung durch den Ukraine-Krieg entgegenwirken kann und muss, bleibt jedoch weiter abzuwarten“, betont Nikolaus Windisch. In jedem Fall steht Unternehmen, die in Krisensituationen geraten, das Instrument der Kurzarbeit offen: Dieses ermöglicht Betrieben auch bei Arbeitsausfällen, wertvolle Arbeitskräfte zu erhalten.

Personalnachfrage

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in der Region groß – und im Mai 2022 noch weiter angestiegen: In den letzten Wochen informierten die Unternehmen die Arbeitsagentur über 1.086 neu zu besetzende Arbeitsstellen in den vier Landkreisen. Insgesamt befanden sich 6.244 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Freising. Der Bestand an gemeldeten Stellen lag damit sogar deutlich über dem Vorkrisenniveau. Zum Vergleich: Im Mai 2019 waren insgesamt 5.193 offene Stellen gemeldet.

Ein genauer Blick auf die Zahlen verrät auch, dass die Betriebe vor allem gut ausgebildete Arbeitskräfte suchen: So richten sich mit 4.836 Stellen rund 77 Prozent der gemeldeten Arbeitsangebote an Fachkräfte. Lediglich 1.408 der offenen Arbeitsstellen sind Angebote im Helferbereich. Diesem Fachkräftebedarf begegnet die Agentur für Arbeit Freising mit einer Vielzahl an Qualifizierungen und Weiterbildungen – von Kundinnen und Kunden aber auch von Beschäftigten im Betrieb. „Wir beraten Unternehmen ganz individuell und entlasten diese bei Weiterbildungsvorhaben auch finanziell – zum Beispiel durch die Auszahlung von Entgeltzuschüssen oder die Übernahme von Lehrgangskosten. Bei der Durchführung der Qualifizierungen können die Betriebe und ihre Beschäftigten flexibel agieren. Dies gilt für den Pflegebereich, die Bereiche Lager und Produktion, bei handwerklichen Berufen oder im kaufmännischen Bereich gleichermaßen“, erläutert Nikolaus Windisch.

Ausführliche Informationen zum Beratungsangebot und zu den Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit erhalten Betriebe bei ihrer Ansprechperson im Arbeitgeber-Service oder unter der gebührenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 20.

Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt

Vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfs legt die Agentur für Arbeit Freising im Speziellen auch ihren Fokus auf die Erstausbildung: Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass sich ausbildungsinteressierte Jugendliche mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur in Verbindung setzen, um Ausbildungsangebote zu besprechen, Alternativen zu eruieren oder um sich Unterstützungsangebote aufzeigen zu lassen. Denn zum Bewerben ist es noch nicht zu spät: Im Mai 2022 waren noch 1.811 bei der Agentur für Arbeit gemeldete Ausbildungsstellen in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising vakant. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres 2021/2022 am 1. Oktober 2021 haben die Unternehmen die Agentur für Arbeit über insgesamt 2.880 zu besetzende Ausbildungsstellen informiert. Im selben Zeitraum begaben sich 2.362 Jugendliche mithilfe der Berufsberatung ihrer Arbeitsagentur auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Im Mai 2022 hatten davon 910 junge Leute noch keine berufliche oder schulische Perspektive gefunden.

Noch gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz haben Personen, die sich unter anderem für Ausbildungen zu Kaufleuten im Einzelhandel, Verkaufsfachkräften, Handelsfachwirtinnen und -wirten, Lagerlogistik-Fachkräften, Kaufleuten in den Bereichen Büromanagement, Großhandelsmanagement sowie Spedition-/Logistikdienstleistung oder auch zu (Zahn-)Medizinischen Fachangestellten interessieren. Ebenso im Handwerk sind noch verschiedenste Ausbildungsplätze zu vergeben.

Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in den Landkreisen

Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:

Landkreis Freising

Arbeitslosigkeit: Im Mai 2022 zählte die Agentur für Arbeit im Landkreis Freising 2.450 Arbeitslose und damit 181 Personen weniger als noch im April 2022. Die Arbeitslosenquote sank entsprechend im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf ein Niveau von 2,2 Prozent. Im Mai vor einem Jahr lag sie noch bei 2,7 Prozent. Vor der Pandemie, im Mai 2019, errechneten sich für den Landkreis 1,9 Prozent.

Personalnachfrage: Dem Arbeitgeber-Service der Freisinger Arbeitsagentur meldeten die Unternehmen in den letzten Wochen 404 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Damit befanden sich im Mai 2022 insgesamt 2.137 offene Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit. Von diesen richten sich 1.649 Angebote an Fachkräfte, 488 Stellen waren für Helferinnen und Helfer.

Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Der Ausbildungsmarkt ist in Bewegung: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 informierten die Betriebe die Agentur für Arbeit Freising über 1.027 zu besetzende Ausbildungsstellen im Landkreis. Davon waren im Mai 2022 noch 613 Stellen vakant. 759 ausbildungsinteressierte Jugendliche nahmen seit letztem Oktober das Beratungsangebot ihrer Arbeitsagentur wahr. 259 junge Leute waren im Mai 2022 noch auf der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz.

Landkreis Erding

Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Erding verringerte sich im Mai 2022 im Vergleich zum Vormonat um 100 Personen auf insgesamt 1.515 Frauen und Männer. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich damit erneut um 0,1 Prozentpunkte auf einen Wert von 1,8 Prozent. Damit hat die Quote fast das Niveau des Vergleichsmonats der Vorkrisenzeit erreicht: Im Mai 2019 errechnete sich für den Landkreis eine Quote von 1,7 Prozent. Im Mai 2021 waren es noch 2,4 Prozent.

Personalnachfrage: Beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Erding gingen zuletzt 223 Meldungen über neu zu besetzende Arbeitsstellen ein. Insgesamt befanden sich 1.090 Arbeitsangebote im Stellenpool der Erdinger Arbeitsagentur. Dabei handelt es sich um 879 Stellen für Fachkräfte und 211 Arbeitsangebote im Helferbereich.

Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Die Zwischenbilanz auf dem Erdinger Ausbildungsmarkt fällt wie folgt aus: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 wurden der Arbeitsagentur 697 offene Berufsausbildungsstellen im Landkreis gemeldet. Im Mai 2022 waren davon noch 459 Stellen unbesetzt. 487 Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz nahmen im selben Zeitraum die Angebote der Berufsberatung ihrer Arbeitsagentur wahr. Davon hatten 159 junge Leute zuletzt noch keine berufliche oder schulische Perspektive entwickelt.

Landkreis Dachau

Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen sank im Landkreis Dachau im Mai 2022 im Vergleich zum Vormonat um 37 Personen auf insgesamt 1.922 Männer und Frauen. Auf die Arbeitslosenquote hatte diese Entwicklung keine Auswirkung – sie behielt den Vormonatswert von 2,1 Prozent bei. Zum Vergleich: Im Mai 2021 errechnete sich für den Landkreis eine Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent. Vor der Pandemie, im Mai 2019, waren es 1,7 Prozent.

Personalnachfrage: Die Dachauer Unternehmen informierten die Agentur für Arbeit im Mai 2022 über 226 neu zu besetzende Arbeitsstellen. Insgesamt befanden sich damit 1.320 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Dachau – darunter 1.031 Stellen für Fachkräfte und 289 Arbeitsangebote im Helferbereich.

Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dachau 561 zu besetzende Berufsausbildungsstellen im Landkreis gemeldet. Davon waren im Mai 2022 noch 377 Stellen vakant. Im selben Zeitraum nahmen 620 Bewerberinnen und Bewerber das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit wahr. Davon hatten zuletzt 282 junge Menschen noch keine berufliche oder schulische Perspektive.

Landkreis Ebersberg

Arbeitslosigkeit: Im Landkreis Ebersberg waren im Mai 2022 insgesamt 1.482 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 69 Frauen und Männer weniger im Vergleich zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf einen Wert von 1,8 Prozent. Im Mai vor einem Jahr lag sie bei 2,4 Prozent, vor der Pandemie, im Mai 2019, bei 1,7 Prozent.

Personalnachfrage: Die Unternehmen der Region informierten den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Ebersberg im Mai 2022 über 223 neu zu besetzende Arbeitsstellen. Damit befanden sich insgesamt 1.697 offene Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur. Konkret handelt es sich dabei um 1.277 Stellen für Fachkräfte und 420 Arbeitsangebote im Helferbereich.

Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt: Auf dem Ebersberger Ausbildungsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten viel getan: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2021 meldeten die Betriebe der Agentur für Arbeit 595 zu besetzende Berufsausbildungsstellen im Landkreis. Davon waren im Mai 2022 noch 362 Stellen zu vergeben. Zeitgleich machten sich 496 junge Leute mithilfe der Arbeitsagentur auf Ausbildungsplatz-Suche. Davon hatten zuletzt 210 Personen noch keine berufliche oder schulische Perspektive.


Hinweise zur Berechnung der Arbeitslosenquote

Die Bezugsgrößen für die Berechnung der Arbeitslosenquoten auf der Basis aller Erwerbspersonen basieren auf folgenden Eckwerten:

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
+ ausschließlich geringfügig Beschäftigte
+ Personen in Arbeitsgelegenheiten
+ Beamte
+ auspendelnde Grenzarbeitnehmer
+ Arbeitslose
+ Selbständige und mithelfende Familienangehörige

Alle Komponenten sind wohnortbezogen. Diese Bezugsgrößen werden einmal im Jahr – jeweils im Mai – für alle Agenturen für Arbeit, Regionaldirektionen sowie für die Bundesagentur für Arbeit aktualisiert. Entsprechend wurde die Arbeitslosenquote auch für die Agentur für Arbeit Freising ab dem Berichtsmonat Mai anhand der neuen, aktualisierten Berechnungsgrundlage ermittelt.