Der regionale Arbeitsmarkt im Januar 2023

Zum Jahresbeginn mehr Menschen arbeitslos

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 6

Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.

Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick

Zum Jahresauftakt ist die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising angestiegen: Die Agentur für Arbeit Freising zählte in ihrem Agenturbezirk insgesamt 9.878 Arbeitslose und somit 1.483 Frauen und Männer mehr als noch im Dezember 2022. Entsprechend erhöhte sich auch die Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent im Vormonat auf einen aktuellen Wert von 2,7 Prozent. Im Januar 2022 errechnete sich für den Agenturbezirk noch eine Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent.

„Unternehmen in den witterungsabhängigen Branchen sehen sich in der kalten Jahreszeit oftmals gezwungen, ihren Betrieb stark einzuschränken und teilweise auch Personal zu entlassen. Deshalb ist ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Januar typisch für die Saison“, erläutert Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr reduziert sich die Arbeitslosigkeit unter den Beschäftigten in den Außenberufen erfahrungsgemäß wieder.

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die derzeit ebenfalls auf dem regionalen Arbeitsmarkt spürbar sind, könnten hingegen längerfristiger Natur sein: „Im Moment deutet vieles darauf hin, dass der Krieg weiter andauert. Wir stellen uns entsprechend darauf ein, dass die Menschen, die derzeit bei uns Schutz suchen, doch länger in der Region bleiben werden. Wir versuchen, sie weiterhin bestmöglich bei der Suche nach einer Arbeitsstelle zu unterstützen“, betont Nikolaus Windisch. Im Januar 2023 waren insgesamt 2.709 erwerbsfähige Ukrainerinnen und Ukrainer bei den Jobcentern in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg gemeldet. Viele der ankommenden Geflüchteten stehen dem Arbeitsmarkt allerdings nicht sofort zur Verfügung, da zunächst die Betreuung der Kinder geregelt oder die Anerkennung von Berufsabschlüssen organisiert werden muss. Auch sprachliche Hürden gilt es zu beseitigen. „Viele Ukrainerinnen und Ukrainer bringen Fähigkeiten mit, die auf unserem Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in unserer Region weiterhin hoch und die Chancen für alle Jobsuchenden sind insgesamt gut“, so der Agenturchef.

 

Personalnachfrage weiter auf gutem Niveau

Die stabile Lage am Arbeitsmarkt bestätigt auch ein Blick auf die Stellenmeldungen: Im Januar 2023 informierten die regionalen Unternehmen die Arbeitsagenturen in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg über 733 neu zu besetzende Arbeitsstellen. Damit befanden sich insgesamt 6.374 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit. Das waren 990 Stellen mehr im Vergleich zum Januar 2022.

Den größten Personalbedarf verzeichnete zum Jahresbeginn der Berufsbereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit insgesamt 1.560 vakanten Stellen. Das produzierende Gewerbe suchte Mitarbeitende für 1.464 Arbeitsstellen. Im Berufsbereich Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus waren 999 offene Stellen gemeldet.

 

Zuwächse bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Positiv entwickelte sich zuletzt auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg. Die neuesten Auswertungen zeigen einen leichten Anstieg der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Juni 2021 und Juni 2022 um 1.928 Personen auf insgesamt 218.486 Beschäftigte. Das entspricht einem Zuwachs in den vier Landkreisen von 0,9 Prozent.

In den einzelnen Landkreisen ergaben sich folgende Entwicklungen: Im Landkreis Freising stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 71 Personen oder 0,1 Prozent auf 83.251 Beschäftigte an. Im Landkreis Erding erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 748 Personen oder 1,7 Prozent auf 45.971 Beschäftigte. Für den Landkreis Dachau errechnete sich ein Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 636 Personen oder 1,4 Prozent auf nun 45.713 Beschäftigte. Und auch im Landkreis Ebersberg stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an – um 473 Personen oder 1,1 Prozent auf 43.551 Beschäftigte.

Mit Blick auf die Wirtschaftsbereiche zeichnet sich folgendes Bild: Beschäftigtenzuwächse waren in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg insgesamt unter anderem im Bereich Handel, Instandhaltung/Reparatur Kfz (+884 Beschäftigte) sowie im Gastgewerbe (+692 Beschäftigte) zu beobachten. Die stärksten Beschäftigungsrückgänge gab es im Bereich Verkehr und Lagerei (-697 Beschäftigte) gefolgt von den Finanz- und Versicherungsdienstleitungen (-654 Beschäftigte).

 

Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen

Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:

Landkreis Freising

Arbeitslosigkeit: Bei der Agentur für Arbeit Freising waren im Januar 2023 insgesamt 3.377 Personen arbeitslos gemeldet, 623 Frauen und Männer mehr als im Dezember 2022. Die Arbeitslosenquote kletterte entsprechend um 0,5 Prozentpunkte auf ein aktuelles Niveau von 3,0 Prozent. Im Januar 2022 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis Freising bei 2,6 Prozent.

Personalnachfrage: Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit zuletzt 295 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Freising. Insgesamt befanden sich im Januar 2023 damit 2.199 Arbeitsangebote im Stellenpool der Freisinger Arbeitsagentur. Das waren 331 Stellen mehr als im Januar vor einem Jahr.

Landkreis Erding

Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Erding ist im Januar 2023 angestiegen: Insgesamt waren im ersten Monat des Jahres 1.962 Personen arbeitslos gemeldet und somit 340 Frauen und Männer mehr als im Dezember 2022. Diese Entwicklung hatte auch Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote: Sie stieg um 0,4 Prozentpunkte an – auf einen aktuellen Wert von 2,3 Prozent. Im Januar vor einem Jahr errechnete sich für den Landkreis ebenfalls eine Quote von 2,3 Prozent.

Personalnachfrage: Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur meldeten die Unternehmen zu Jahresbeginn 118 neue Stellenangebote für den Landkreis Erding. Damit waren im Januar 2023 insgesamt 1.137 bei der Agentur für Arbeit Erding gemeldete Stellen vakant, 209 Stellen mehr als zum Jahresbeginn 2022.

Landkreis Dachau

Arbeitslosigkeit: Die Agentur für Arbeit Dachau zählte im Januar 2023 insgesamt 2.430 Arbeitslose. Das waren 330 Personen mehr als noch im Dezember 2022. Die Arbeitslosenquote stieg entsprechend um 0,3 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent an. Im Januar vor einem Jahr lag sie bei 2,5 Prozent.

Personalnachfrage: Im Januar 2023 wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dachau 152 neu zu besetzende Stellen im Landkreis gemeldet. Insgesamt befanden sich zu Jahresbeginn damit 1.504 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur, 389 Stellen mehr als im Januar des Vorjahres.

Landkreis Ebersberg

Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Landkreis Ebersberg im Januar 2023 im Vergleich zum Vormonat um 190 Personen auf insgesamt 2.109 Frauen und Männer an. Damit kletterte die Arbeitslosenquote zum Jahresbeginn um 0,2 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 2,5 Prozent. Im Januar 2022 lag die Quote bei 2,2 Prozent.

Personalnachfrage: Die Unternehmen informierten die Ebersberger Arbeitsagentur im Januar 2023 über 168 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Insgesamt waren damit zuletzt 1.534 bei der Agentur für Arbeit Ebersberg gemeldete Stellen vakant. Das waren 61 Stellen mehr als im Januar 2022.