Reduzierung Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit sowie Qualifizierung 2023 Schwerpunkte des Jobcenters Esslingen

Das Jobcenter als gemeinsame Einrichtung von Landkreis und Agentur für Arbeit kümmert sich intensiv um Personen, die es am Arbeitsmarkt schwer haben. Die Träger des Jobcenters haben sich über die Schwerpunkte und die Geschäftspolitik in 2023 verständigt.

21.12.2022 | Presseinfo Nr. 44

Der Arbeitsmarkt in der Region und auch im Landkreis Esslingen zeigt weiter eine positive Entwicklung. Die aktuellen Risiken wie Materialmangel und Lieferkettenunterbrechung, Preisentwicklung oder Krieg in der Ukraine konnten dem Arbeitsmarkt bislang nichts anhaben“, erklärt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen. Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Esslingen erneut gesunken, sogar deutlich stärker als im Schnitt von Baden-Württemberg. Bei einer hohen Zahl offener Arbeitsstellen rückt immer stärker das Thema Fachkräftemangel und Arbeitskräftemangel in den Fokus. „Das könnte sich zu einem großen Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen entwickeln. Wenn Arbeitskräfte fehlen, stehen teilweise und zeitweise Betriebe still. Das erleben wir gerade beispielsweise in der Gastronomie, wo wegen Personalmangels Servicezeiten eingeschränkt werden. In einer solchen Situation ist es wichtig, alle Personen wie schwerbehinderte oder auch langzeitarbeitslose Menschen in den Blick zu nehmen, um diesem Bedarf an Personal zu begegnen“, betont Käppel.

Trotz aller Risiken am Arbeitsmarkt sind die Chancen auf Einstellung gut. Diese gilt es auch im nächsten Jahr intensiv zu nutzen, besonders für Menschen, die auf dem Weg zurück in den Arbeitsmarkt Unterstützung brauchen, damit auch sie von den guten Chancen profitieren können.

Wie dies gelingen kann und was die Geschäftspolitik im kommenden Jahr sein wird, darüber haben sich nun die Verantwortlichen für das Jobcenter Landkreis Esslingen ausgetauscht.

Im zu Ende gehenden Jahr kamen zu den Kernaufgaben des Jobcenters, nämlich der Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt, die Qualifizierung sowie die Förderung der sozialen Teilhabe zusätzlich die Betreuung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine hinzu. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters haben diese Aufgabe mit viel Herzblut und Engagement gestemmt“, so Landrat Heinz Eininger, der auch gleichzeitig Vorsitzender der Trägerversammlung ist. Gemeinsam mit dem Landkreis trägt die Arbeitsagentur die Verantwortung für das Jobcenter in gemeinsamer Trägerschaft.

Das Jobcenter als gemeinsame Einrichtung von Landkreis und Agentur für Arbeit kümmert sich intensiv um die Personen, die es am Arbeitsmarkt schwer haben: Menschen, deren Qualifikation nicht oder nicht mehr zu den Anforderungen des Marktes passen, junge Menschen, die Hilfe beim Start ins Berufsleben brauchen, und jene, die ein Jahr und länger auf der Suche nach Arbeit sind und damit als langzeitarbeitslos gelten. Das sind über ein Drittel der Arbeitslosen.

Investition in die Jugend entwicklungsstark und erfolgreich

Ich bin froh und dankbar, dass es gelungen ist, neben der Langzeitarbeitslosigkeit auch die Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis zu reduzieren. Dazu trägt auch die gute Kooperation der Jugendberufsagentur und der Jugendbüros mit GO!ES vor Ort in den großen Kreisstädten bei“, betont die Sozialdezernentin Katharina Kiewel. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei jungen Menschen unter 25 Jahren im Landkreis Esslingen aktuell bei 2,5 Prozent, ein sehr niedriger Wert, der sogar noch unter der Quote von Baden-Württemberg liegt (2,6 Prozent).

Astrid Mast ist seit November 2017 Geschäftsführerin des Jobcenters und damit für die Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) im Landkreis verantwortlich. Ihr liegen besonders Kinder und Jugendliche am Herzen. „Einer unserer Schwerpunkte liegt darin, Bildungslosigkeit zu beenden. Und das fängt schon bei den Jüngsten an. Die Vererbung der Arbeitslosigkeit von einer zur nächsten Generation muss frühzeitig durchbrochen werden“, betont sie. Dies ist ein präventiver Ansatz des Jobcenters, damit Langzeitarbeitslosigkeit gar nicht erst entsteht. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Qualifizierung: Nur mit einer laufenden Erweiterung und Anpassung des Wissens an das, was der Arbeitsmarkt fordert, können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für den Arbeitsmarkt attraktiv bleiben. „Wir werden deshalb im nächsten Jahr rund ein Viertel unseres Budgets in die Qualifizierung investieren“, sagt Mast. „Ich bin überzeugt, dass es Qualifizierung braucht, um langfristig eine erfolgreiche Lebensbiografie zu schreiben und letztendlich auch besser bezahlte Arbeit zu bekommen“.

Über www.jobcenter-digital.de können rund um die Uhr Anträge auf Leistungen des Jobcenters gestellt und Veränderungen schnell und einfach mitgeteilt werden. Die digitale Erreichbarkeit des Jobcenters wurde und wird laufend weiter ausgebaut.

Info:

Zum 1. Januar 2023 wird das Bürgergeld die Grundsicherung ablösen. Das haben Bundestag und Bundesrat am 25. November beschlossen. Das Bürgergeld wird in zwei Schritten eingeführt. In einem ersten Schritt werden zum Jahresanfang der Regelsatz erhöht und eine Bagatellgrenze eingeführt. In einem zweiten Schritt werden Mitte des Jahres die Kernelemente zu Weiterbildung und Qualifizierung eingeführt.

Wer Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld bezieht, wird nach seiner Einführung auch das Bürgergeld bekommen. Dafür ist kein Antrag notwendig. Die angepassten Beträge werden automatisch ausbezahlt. Wer an Maßnahmen wie Weiterbildungen teilnimmt, laufen diese nach Einführung des Bürgergelds wie gewohnt weiter. Die Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen im Jobcenter bleiben dieselben. Anträge, Bescheide und Schreiben des Jobcenters werden Schritt für Schritt angepasst und umgestellt.

Weitere Informationen zum Bürgergeld gibt es unter www.jobcenter-landkreis-esslingen.de