Leichte Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort

Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Göppingen im März

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 18

17 417 Frauen und Männer waren im März arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote unverändert bei 3,9 Prozent

7 441 offene Arbeitsstellen waren gemeldet

 

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen saisonal bedingt gesunken, allerdings nicht so stark wie in einem März üblich.

„Wir sehen eine nur leichte Erholung auf dem insgesamt aber sehr robust aufgestellten Arbeitsmarkt, der sich bemerkenswert gegen die vielfältigen Herausforderungen gestemmt hat, die seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 auf die Wirtschaft einwirken. Seitdem sind weitere Spannungsfelder wie die Energiepreisentwicklung oder die Unterbrechung von Lieferketten dazu gekommen, die sich erst nach und nach entspannen dürften. Der Blick in die Statistik zeigt, dass insbesondere bei Männern und Ausländern die Zahl der Arbeitslosen entgegen der üblichen Entwicklung sogar gestiegen ist. Dafür sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit von Monat zu Monat“, fasst Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen, zusammen.

In Baden-Württemberg ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit mit minus 0,6 Prozent stärker ausgefallen als im Agenturbezirk Göppingen, wo er bei 0,3 Prozent lag.

Der Fachkräftemangel in etlichen Branchen ist nach wie vor eine große Herausforderung auf dem Arbeitsmarkt. Die wesentliche Strategie für den Umgang mit dem Fachkräftemangel ist und bleibt die betriebliche Investition in Ausbildung. Ausbildung ist nach den Herausforderungen in den letzten Jahren aber schwierig geworden, und die Entwicklung des Ausbildungsmarktes hin zum Bewerbermarkt hat sich weiter fortgesetzt. Dennoch haben Arbeitgeber mit Weitblick daran festgehalten. Wir versuchen deshalb, gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungsmarkt, die Karrierechancen mit Ausbildung aufzuzeigen und junge Menschen dafür zu gewinnen. Wer mit einer dualen Ausbildung ins Berufsleben startet, dem stehen alle Türen zu Karriere, Weiterbildung und beruflichem Erfolg offen“, betont Käppel mit Blick auf den Ausbildungsstart im Herbst.

Insgesamt waren im März 17 417 Frauen und Männer auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz und arbeitslos gemeldet. Das sind 58 weniger (minus 0,3 Prozent) als im Februar, aber 1 498 mehr (plus 9,4 Prozent) als im März 2022. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag unverändert zum Vormonat bei 3,9 Prozent (März 2022: 3,5 Prozent).

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 7 459 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.

9 958 Personen waren in der Grundsicherung, die jetzt Bürgergeld heißt, gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 von den Jobcentern betreut und fließen seitdem in die Arbeitslosenstatistik ein. Im März waren
1 478 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet.

 

Info zum Bürgergeld:

Zum Jahreswechsel hat das Bürgergeld das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld abgelöst. Das Bürgergeld wird in zwei Schritten eingeführt und von den Jobcentern ausbezahlt. Die ab Januar 2023 erhöhten Regelbedarfe wurden pünktlich und automatisiert ausbezahlt. In einem zweiten Schritt werden Mitte des Jahres neue Regelungen zu Weiterbildung und Qualifizierung eingeführt.

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Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen waren im März insgesamt 11 178 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 95 Personen oder 0,8 Prozent weniger als im Februar, aber
855 (plus 8,3 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 3,7 Prozent (Esslingen: 4,0 Prozent; Kirchheim: 3,5 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,0 Prozent und Nürtingen: 3,6 Prozent).
Im März 2022 lag sie bei 3,4 Prozent.

 

Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen waren im März insgesamt 6 239 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 37 Personen mehr (plus 0,6 Prozent) als im Februar, und 643 (plus 11,5 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,2 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,7 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 3,9 Prozent.

 

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im März waren 245 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren acht Personen oder 3,4 Prozent mehr als vor einem Monat, und 52 Personen oder 26,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 421 Arbeitslose, 49 oder          3,6 Prozent mehr als im Vormonat, und 227 Personen oder 19,0 Prozent mehr als im März 2022.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu Februar um 77 Personen (minus 1,2 Prozent) auf 6 591 Personen gesunken. Das waren 249 Personen (plus 3,9 Prozent) mehr als im März 2022.

4 819 Menschen waren im März seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 33 Personen (minus 0,7 Prozent) weniger als im Vormonat, und 744
(minus 13,4 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um zehn Personen oder 1,1 Prozent gesunken und lag bei 893 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 28 schwerbehinderte Menschen weniger arbeitslos gemeldet (minus 3,0 Prozent).

 

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 145 Personen (plus 0,6 Prozent) gestiegen. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im März bei 24 445 Personen. Das waren
3 495 (plus 16,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

 

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im März 7 441 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet (Stellenbestand insgesamt). Das sind 219 (minus 2,9 Prozent) weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1 699 Stellen (minus 18,6 Prozent) weniger.

Insgesamt wurden im März 1 838 Stellen neu gemeldet. Das waren 165 (minus 8,2 Prozent) weniger als im Februar, und 411 (minus 18,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

 

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Zum Stichtag 30. September 2022 waren 314 754 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 3 681 (plus 1,2 Prozent) mehr als im Vorjahresquartal. Im Land Baden-Württemberg ist die Beschäftigung um 1,5 Prozent gestiegen.

 

Ausbildungsstellenmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden
4 497 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 243 oder 5,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 2 912 als Zwischenstand 8,9 Prozent höher als im Vorjahr, das sind 239 Personen.

 

Landkreis Esslingen:

Im Landkreis Esslingen meldeten sich 1 712 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 147 mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Plus von 9,4 Prozent. Zugleich gab es 2 785 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 83 oder 2,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Landkreis Göppingen:

Im Landkreis Göppingen meldeten sich 1 200 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 92 mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Plus von 8,3 Prozent. Zugleich gab es 1 712 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 160 oder 8,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

 

Erste Einschätzung zur Entwicklung bei Anzeigen und Anträgen auf Kurzarbeitergeld

Das Niveau bei den neuen Anzeigen für Kurzarbeitergeld bleibt im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen auch im März niedrig. Ein leichter Anstieg der Kurzarbeit ist bei den Zuliefererbetrieben im Maschinenbau und der Autoindustrie zu verzeichnen. Wie üblich in dieser Jahreszeit liegt der Schwerpunkt bei den Anträgen ansonsten auf dem Saison-Kurzarbeitergeld. Hier sind es insbesondere die Baubetriebe, die dies in Anspruch nehmen.

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Aktuelle Info zum Kurzarbeitergeld:

Bis zum 30. Juni 2023 ist es weiterhin ausreichend, wenn in Betrieben mindestens zehn Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsausfall von mehr als zehn Prozent haben (Zugangserleichterungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld). Zudem wird auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden verzichtet. Leiharbeitnehmer können ebenso unterstützt werden. Weiterhin gilt: Die Sozialversicherungsbeiträge werden für die ausgefallenen Arbeitsstunden bis maximal Juli 2023 zur Hälfte erstattet, wenn die Kurzarbeit mit einer beruflichen Weiterbildung verbunden wird, die bestimmte Voraussetzungen erfüllt.