Betriebe hoffen auf Nachwuchskräfte. Jetzt Ausbildung klarmachen!

Zahl der Arbeitslosen in der Region weiter rückläufig / Stellenbestand erreicht neuen Höchstwert / Ausbildungsmarkt: schon heute fehlen die Fachkräfte von morgen / Veranstaltungen in der Woche der Ausbildung informieren über Chancen und Vielfalt des Berufseinstiegs

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 11

Göttingen. Mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat endete der Februar in Südniedersachsen. Wie die Agentur für Arbeit Göttingen mitteilte, sank die Zahl um 334 Arbeitslose bzw. 2,6% auf 12.446. Sehr viel deutlicher fiel hingegen der Rückgang gegenüber Februar 2021 aus: Binnen Jahresfrist sank die Zahl der Arbeitslosen um 2.612 bzw.17,3%. Positiv fällt auch der Vergleich zum Februar 2020 aus, dem Monat vor dem ersten Lockdown infolge der Corona-Pandemie: Damals waren 13.139 Menschen arbeitslos gemeldet, knapp 700 bzw. 5,3% mehr als im zurückliegenden Monat.

Die aktuelle Arbeitslosenquote für den Agenturbezirk Göttingen beträgt 5,2% und liegt damit einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert.

Während die Zahl der Arbeitslosen in den letzten Monaten konstant gesunken ist, ist der Bestand offener Stellen auch im Februar wieder auf ein neues Allzeithoch geklettert. Im Februar waren insgesamt 6.495 Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit gemeldet, 2.185 bzw. 50,7% mehr als vor einem Jahr. Wirtschaft und Verwaltung meldeten im zurückliegenden Monat 1.342 neue Beschäftigungsmöglichkeiten, 316 (30,8%) mehr als im Februar 2021 und 81 (6,4%) mehr als im Vormonat.

Zwei Punkte sind mit Blick auf die Struktur des Stellenbestandes von Interesse: knapp 95% der gemeldeten Stellen sind sozialversicherungspflichtig; und rund 24% der Angebote sind für Helferinnen und Helfer ausgeschrieben, erfordern also keine Ausbildung, wenn auch oftmals Vorkenntnisse gewünscht sind. Doch Klaudia Silbermann, Chefin der Agentur für Arbeit Göttingen, warnt: „Dass der Arbeitsmarkt derzeit auch Möglichkeiten für Menschen ohne Ausbildung bietet, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass fehlende berufliche Qualifikationen ein wichtiger Faktor sind, wenn es um die Risikobewertung individueller Arbeitslosigkeit geht.“

Ausbildungsmarkt

„Wer sein künftiges Berufsleben auf einer Ausbildung aufbaut, hat frühzeitig eine gute Entscheidung getroffen“, erklärt Silbermann. „Denn für Fachkräfte ist der Arbeitsmarkt exzellent – und die Karriere- und Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig!“ Trotz aller Bemühungen um Aufklärung würden die guten Perspektiven nach einer Ausbildung nach wie vor häufig unterschätzt. „Und jetzt“, macht Silbermann Mut, „ist der richtige Zeitpunkt, den Hut in Sachen Ausbildungsplatzsuche in den Ring zu werfen. Wer noch unschlüssig ist, welcher Beruf der richtige sein könnte, mit dem überlegen unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater gerne gemeinsam, welches Berufsfeld zu den persönlichen Interessen und Talenten passt. Und natürlich unterstützen sie auch die Suche nach einem Ausbildungsplatz durch die Zusendung von interessanten Lehrstellenangeboten.“

Werbung für und Information über die verschiedenen Möglichkeiten des Berufseinstiegs sind auch das erklärte Ziel der „Woche der Ausbildung“, die bundesweit vom 14. bis 18. März von der Bundesagentur für Arbeit und vielen Netzwerkpartnern unter dem Motto #AusbildungKlarmachen veranstaltet wird. Die Agentur für Arbeit Göttingen hat für Ausbildungsinteressierte wie auch Eltern einen bunten Veranstaltungsstrauß zusammengestellt. Dieser bietet neben einem online-Bewerbungstraining auch telefonische Elternsprechstunden und eine Präsenzveranstaltung, in der es um Ausbildungsplatzvermittlung, Berufsberatung und Unterstützungsangebote geht. Eine Übersicht der Veranstaltungen findet sich online unter www.arbeitsagentur.de/veranstaltungen.

Auf dem Ausbildungsmarkt sind noch für nahezu alle Berufe und Branchen freie Lehrstellen für dieses Jahr zu finden. Seit Oktober haben Arbeitgeber im Agenturbezirk Göttingen insgesamt 2.362 Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur gemeldet, 273 (13,1%) mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf der Bewerberseite haben sich im selben Zeitraum 1.330 Jugendliche bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern als Ausbildungsplatzsuchende gemeldet. Das sind 191 Bewerber weniger als im Vorjahreszeitraum (-12,6%). Die Leiterin der Agentur für Arbeit Göttingen erklärt hierzu: „Die Corona-Pandemie hat die Berufsorientierung sichtlich erschwert und bei jungen Menschen eine große Unsicherheit hinterlassen, wie der Berufseinstieg gestalten werden und welcher Beruf überhaupt in Frage kommen könnte. Das macht sich besonders in der Zahl der gemeldeten Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerber bemerkbar.“ Es sei eine Tendenz erkennbar, dass sich viele junge Menschen aus Unsicherheit schon frühzeitig zunächst für Alternativen zum Berufseinstieg entschieden und das Thema Berufswahl aufschöben.

Entwicklung in den Landkreisen des Arbeitsagenturbezirkes Göttingen

Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen bildet sich in den Werten beider zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreise ab. In den Landkreisen Northeim und Göttingen sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat leicht. Gegenüber Februar 2021 war der Rückgang hingegen deutlich zu spüren.

Im Landkreis Göttingen waren im Februar 8.916 Menschen arbeitslos gemeldet, 259 bzw. 2,8% weniger als im Januar. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl um 1.912 bzw. 17,7%. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 5,2% und liegt damit 1,1 Prozentpunkte unter dem Februar-Wert 2021.

Im Landkreis Northeim sank die Arbeitslosenquote binnen Jahresfrist um einen Prozentpunkt auf aktuell 5,0%. Im zurückliegenden Monat waren 3.530 Menschen arbeitslos gemeldet, 75 bzw. 2,1% weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl um 700 bzw. 16,5%.