Arbeitslosigkeit geht weiter zurück

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist im Juni noch einmal um weitere 293 Personen (- 3,0 Prozent) zurückgegangen. In der Region zwischen Greifswald und Penkun sind aktuell 9.403 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber Mai um 0,2 Prozentpunkte und liegt nunmehr bei 8,3 Prozent.

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 33

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist im Juni noch einmal um weitere 293 Personen (- 3,0 Prozent) zurückgegangen. In der Region zwischen Greifswald und Penkun sind aktuell 9.403 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber Mai um 0,2 Prozentpunkte und liegt nunmehr bei 8,3 Prozent.

 

„Der Arbeitsmarkt in Vorpommern-Greifswald erweist sich weiterhin als stabil, auch wenn die Dynamik insgesamt nachgelassen hat“, so Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. „Seit Februar ist die Arbeitslosigkeit um rund 1.500 Personen (genau 1.479) zurückgegangen“, berichtet er.

 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind aktuell 300 Personen mehr auf Jobsuche. „Im Juni 2022 meldeten sich die ersten schutzsuchenden Ukrainerinnen und Ukrainer bei den Jobcentern. Dadurch verzeichnete die Arbeitsagentur damals einen für die Saison untypischen Anstieg bei der Beschäftigungslosigkeit“, so der Agenturleiter. Die Arbeitslosenquote stieg von Mai zu Juni 2022 um 0,2 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent an.

 

Im Vormonatsvergleich verzeichnete die Geschäftsstelle Wolgast den mit Abstand größten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Geschäftsstelle umfasst die Region um Wolgast sowie den Norden Usedoms und reicht bis zu den Kaiserbädern. Hier reduzierte sich innerhalb der vergangenen vier Wochen die Beschäftigungslosigkeit um 154 Personen auf aktuell 1.457 Arbeitslose. „Die Region ist stark touristisch geprägt und unterliegt damit deutlicheren saisonalen Schwankungen als die anderen Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Greifswald“, so Andreas Wegner. 

Aber auch im übrigen Landkreis ist die Arbeitslosigkeit binnen eines Monats gesunken.

 

Die gute Entwicklung spiegelt sich auch bei den Beschäftigtendaten wider. Im Dezember 2022 (aktuellste Daten) waren im Landkreis Vorpommern-Greifswald 83.776 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 179 mehr im Vergleich zum Vorjahr und 1.421 mehr gegenüber dem Dezember 2019.

Die größten Zuwächse im Vorjahresverglich verzeichneten die Wirtschaftsbereiche ‚Heime und Sozialwesen‘, das Gesundheitswesen sowie der Bereich ‚Verkehr und Lager‘.

 

„Die Nachfrage an Fachkräften ist weiterhin hoch“, so Andreas Wegner. Aktuell laufen die Besetzungsprozesse für 3.007 offene Stellen. „Bereits in der Vergangenheit haben die Arbeitsagentur und die Jobcenter deshalb auch verstärkt in die Qualifizierung und Weiterbildung von Arbeitslosen investiert.“ Im Berichtsmonat befanden sich 803 Personen in einer beruflichen Weiterbildung. Das sind 225 mehr als im Vorjahresmonat.

Mit Inkrafttreten der zweiten Stufe der Bürgergeld-Reform zum 1. Juli erweitern sich die Fördermöglichkeiten im Bereich der Weiterbildung. „Das Risiko, arbeitslos zu werden, hängt auch stark von der Qualifikation ab“, so Andreas Wegner. Daher begrüßt der Arbeitsmarktexperte, dass mit der Reform der Fokus auf eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration gesetzt wird.

 

Endspurt am Ausbildungsmarkt

Jetzt heißt es ‚Keine Zeit verlieren‘ für alle Jugendlichen, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, und für Unternehmen, die noch keine Bewerber-Entscheidung getroffen haben.

 

Von 998 Mädchen und Jungen, die sich in diesem Berichtsjahr bei der Berufsberatung gemeldet haben, waren im Juni noch 451 ausbildungssuchend gemeldet. „Einige von ihnen haben sicherlich schon Angebote vorliegen, andere wiederum haben noch kein Angebot erhalten oder warten noch auf eine Rückmeldung ihres Wunschunternehmens“, so Andreas Wegner.

 

Bei den meisten Unternehmen seien die Auswahlverfahren bereits abgeschlossen. Von ursprünglich 1.408 gemeldeten Berufsausbildungsstellen waren im Juni noch 698 unbesetzt. Der Agenturleiter rät: „Wer bereits eine Bewerberin oder einen Bewerber im Auge hat, sollte mit der Entscheidung nicht mehr allzu lange warten. Man riskiert ansonsten, dass gegebenenfalls schon eingeplante Azubis abspringen. Denn die jungen Leute bewerben sich natürlich bei mehreren Unternehmen.“

Sofern die Unternehmen zum Beispiel aufgrund von Schulnoten Bedenken haben, kann die Arbeitsagentur vor und während der Ausbildung mit verschiedenen Förderinstrumenten unterstützen. Dafür wenden sich die Unternehmen an ihre Ansprechperson im Arbeitgeber-Service oder nutzen die kostenlose Service-Nummer 0800 4 5555 20.      

 

Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen

Anklam 9,5 Prozent; Greifswald 6,2 Prozent; Pasewalk 12,7 Prozent; Ueckermünde 10,8 Prozent; Wolgast 6,6 Prozent

 

Im Vergleich zum Vorjahr ist in der Geschäftsstelle Ueckermünde die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen gesunken. In allen anderen Geschäftsstellen registrierte die Arbeitsagentur einen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

 

Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich

 

SGB III            + 4,4 Prozent

SGB II             + 2,8 Prozent

 

Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im Juni 2.829 Arbeitslose und damit 120 mehr als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) war für die Unterstützung 6.574 arbeitsloser Personen verantwortlich, 180 mehr im Juni 2022. 

 

Stellenmarkt

Die Fachkräftenachfrage blieb auch im Juni auf einem hohen Niveau. Im Berichtsmonat wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice 441 neue Jobangebote gemeldet.

Die neu gemeldeten Stellen stammen vorrangig aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (97), dem Gastgewerbe (48), dem Handel (55) und der öffentlichen Verwaltung mit 43 neuen Offerten.

Hinter den Stellenangeboten verbergen sich die unterschiedlichsten Berufe: Assistent/in Gesundheits- und Sozialwesen, Ankleider/in bzw. Garderobier/e, Datenerfasser/in, Baggerführer/in, Maßschneider/in und viele mehr.

 

Die Unternehmen meldeten fast ausschließlich sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsmöglichkeiten (98,2 Prozent), in der Regel zur sofortigen Besetzung (68 Prozent). Bei 363 (82,3 Prozent) der neu gemeldeten Stellenangebote bieten die Unternehmen unbefristete Arbeitsverträge an. 

 

Ausblick

Für die Sommermonate erwartet Andreas Wegner nur wenig Bewegung am Arbeitsmarkt.