Der Arbeitsmarkt macht Ferien

Während der Sommermonate wird es am Arbeitsmarkt ruhiger. „Traditionell sind der Juli und der August die Monate mit der geringsten Dynamik“, so Klaus-Peter Köpcke, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Greifwald. Aktuell sind 9.432 Frauen und Männer im Landkreis Vorpommern-Greifswald arbeitslos gemeldet. Das sind 29 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 8,3 Prozent.

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 37

Während der Sommermonate wird es am Arbeitsmarkt ruhiger. „Traditionell sind der Juli und der August die Monate mit der geringsten Dynamik“, so Klaus-Peter Köpcke, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Greifwald. Aktuell sind 9.432 Frauen und Männer im Landkreis Vorpommern-Greifswald arbeitslos gemeldet. Das sind 29 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 8,3 Prozent.

 

„Zwar ist die Nachfrage nach Arbeitskräften insgesamt immer noch auf einem hohen Niveau, allerdings warten die meisten Unternehmen mit Neueinstellungen das Ende der Sommerferien ab“, weiß der Arbeitsmarktexperte. „Ein Teil der Belegschaft ist im Urlaub, so dass eine Einarbeitung neuer Beschäftigter erst möglich ist, wenn alle wieder an Bord sind.“

Dazu melden sich in dieser Jahreszeit regelmäßig junge Menschen nach der Ausbildung arbeitslos, die aber erfahrungsgemäß schnell wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen.

 

Anders als in den Vorjahren lag der statistische Zähltag für Juli noch vor den Ferien. Daher prognostiziert der Geschäftsführer Klaus-Peter Köpcke: „Arbeitslosmeldungen, die üblicherweise mit dem Ferienbeginn zusammenhängen, werden sich erst im Berichtsmonat August auswirken.“

 

Gegenüber dem Juli des Vorjahres waren im Berichtsmonat 121 Menschen weniger auf der Suche nach einem Job. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 8,4 Prozent.

 

Ukrainische Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt in Vorpommern-Greifswald

 

Aktuell sind im Landkreis Vorpommern-Greifswald 1.435 Menschen mit ausländischem Pass arbeitslos gemeldet. Darunter 658 Ukrainerinne und Ukrainer. Gut drei Viertel von ihnen sind zwischen 25 und 55 Jahre alt, rund 8 Prozent sind unter 25 Jahre und knapp 16 Prozent älter als 55 Jahre.

Darüber hinaus nehmen aktuell rund 300 ukrainische Geflüchtete an einem Integrationskurs teil. „Die dort vermittelten Sprachkenntnisse und der Orientierungskurs sind wichtig für die Integration der Menschen und außerdem bei den meisten Jobs eine der wesentlichsten Voraussetzungen für die Arbeitsaufnahme“, betont Klaus-Peter Köpcke.

 

Nach dem kurzzeitigen Einbruch während der Corona-Pandemie, erreichte die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Jahr 2022 wieder neue Höchststände. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch bei der Beschäftigung der Ukrainerinnen und Ukrainer wider. Im Juni waren 386 Personen mit ukrainischem Pass sozialversicherungspflichtig beschäftigt, Ende Dezember noch 376. Im Vergleich zum Juni bzw. Dezember 2021 entspricht das einem Anstieg von gut 200 Prozent.

Im Dezember 2022 arbeiteten 92 Ukrainerinnen und Ukrainer im Gastgewerbe, 55 im Gesundheits- und Sozialwesen, 40 im Bereich Erziehung und Unterricht sowie jeweils 27 im Handel und im verarbeitenden Gewerbe.   

 

 

Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen

 

Anklam 9,5 Prozent, Greifswald 6,3 Prozent, Pasewalk 12,6 Prozent, Ueckermünde 10,9 Prozent, Wolgast 6,5 Prozent

 

Der Arbeitsmarkt stellte sich im Juli im Landkreis Vorpommern-Greifswald unterschiedlich dar. In fast allen Geschäftsstellen konnte im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet werden. Lediglich in der Geschäftsstelle Wolgast stieg die Arbeitslosigkeit um 96 Personen bzw. 7,1 Prozent an. Aktuell sind in der Region Wolgast sowie dem nordöstlichen Teil der Insel Usedom 1.453 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.

 

Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich

 

SGB III             - 1,8 Prozent

SGB II             - 1,0 Prozent

 

Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im Juli 2.878 Arbeitslose und damit 54 weniger als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) waren für 6.554 arbeitslose Personen verantwortlich, 67 weniger als im Juli 2022. 

 

Stellenmarkt

 

Im Juli hat der Arbeitgeber-Service 453 neue Arbeitsangebote eingeworben. Für 2.992 Offerten laufen aktuell die Besetzungsverfahren.

Die größte Nachfrage stammt aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (68), dem Handel (65), dem Bereich Erziehung und Unterricht (43), der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung (37) und Gastgewerbe mit 30 neuen Offerten. Außerdem suchen Call-Center wieder verstärkt nach Arbeitskräften. Aus diesem Bereich gingen in diesem Monat 32 neue Stellenangebote ein. Die Branche zählt zu den ‚sonstigen wirtschaftlichen Dienstleitungen‘.

Hinter den neu eingegangenen Angeboten verbergen sich viele interessante Stellengesuche, wie Land- und Baumaschinenelektroniker/in, Florist/in, Hörakustiker/in, Landschaftsökologe/ -ökologin, Raumausstatter/in, Segelmacher/in, Rechtsanwalt/ -anwältin, Fahrzeugpfleger/in, Eisenbahner/in, Tierarzt/ -ärztin und Yogalehrer/in.

Alle Stellenangebote findet man auch im Internet unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche oder man nutzt die Jobsuche App der Bundesagentur für Arbeit.

Ausbildungsmarkt

 

Im letzten Schuljahr wandten sich insgesamt 1.047 Jugendliche an die Berufsberatung der Arbeitsagentur. Die Beraterinnen und Berater unterstützten die jungen Menschen dabei, herauszufinden, welcher Beruf zu ihren Interessen und Fähigkeiten passt, sie gaben Tipps für die Bewerbung, sendeten ihnen Stellenangebote zu und finanzierten bei Bedarf auch Reisekosten zu Vorstellungsgesprächen. „Die Gründe, warum sich Jugendliche an die Berufsberatung wenden, sind vielseitig“, weiß Klaus-Peter Köpcke und ergänzt: „Unsere Unterstützungsmöglichkeiten sind es auch.“

Im Juli waren noch 349 Mädchen und Jungen unversorgt beziehungsweise haben sich noch nicht aus der Berufsberatung abgemeldet. Das sind 66 (15,9 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Gleichzeitig registrierte die Arbeitsagentur noch 649 unbesetzte Ausbildungsstellen. 162 oder 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Insgesamt meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur 1.445 freie Lehrstellen.

 

„Auch wenn bereits für viele am 1. August das Ausbildungsjahr startet, gibt es noch viele Chancen für Suchende“, so der Geschäftsführer. „Es gibt weiterhin freie Ausbildungsstellen in nahezu allen Bereichen. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen agenturweit mehr als 50 unversorgte Bewerber*innen. Auf den ersten Blick eine komfortable Situation für die Jugendlichen. Aber Geschäftsführer Klaus-Peter Köpcke weiß: „Auch wenn sich die Situation am Ausbildungsmarkt für junge Leute entspannt hat, haben es Mädchen und Jungen ohne oder mit schwächerem Schulabschluss und Jugendliche mit ausländischen Wurzeln immer noch schwerer, einen Ausbildungsplatz zu finden.“

Um ihnen den Weg in eine Ausbildung zu ebnen, werben die Agentur für Arbeit und die Jobcenter für die Durchführung von Einstiegsqualifizierungen und assistierte Ausbildung. „Die Einstiegsqualifizierung ist eine Art Langzeitpraktikum im Unternehmen, bei dem Jugendliche an eine Ausbildung herangeführt werden und beide Seiten Zeit haben, sich kennenzulernen. Im Rahmen der assistierten Ausbildung unterstützen wir die Azubi beispielsweise mit Nachhilfeunterricht“, erklärt Klaus-Peter Köpcke. Interessierte Unternehmen erhalten weitre Informationen unter der kostenlosen Service-Nummer des Arbeitgeber-Service 0800 4 5555 20.