Ausbildungsmarktbilanz 2022/2023

Traditionell berichten die Arbeitsagenturen im Herbst über das abgeschlossene Jahr der Ausbildungsstellenvermittlung.

03.11.2023 | Presseinfo Nr. 47

Traditionell berichten die Arbeitsagenturen im Herbst über das abgeschlossene Jahr der Ausbildungsstellenvermittlung.

Zwischen Oktober 2022 und September 2023 meldeten sich 1.110 Jugendliche aus Vorpommern-Greifswald bei der Berufsberatung ausbildungssuchend. Im gleichen Zeitraum übermittelten die Unternehmen 1.636 freie Ausbildungsstellen an den Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und der Jobcentern in Vorpommern-Greifswald.

„Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung beeinflussen immer stärker unseren regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt. In den nächsten Jahren erreichen mehr als doppelt so viele Menschen das Rentenalter als Jugendliche nachrücken“, so Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. Der Arbeitsmarktexperte weist schon länger auf die vorausberechnete Entwicklung hin. „Wir registrieren seit einigen Jahren deutlich mehr freie Ausbildungsstellen als jugendliche Bewerberinnen und Bewerber. Rein rechnerisch kamen in den vergangenen Jahren rund 70 Ausbildungssuchende auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen“, erläutert er. Im aktuellen Berichtsjahr lag das Verhältnis bei 75 zu 100.

 

Bewerberentwicklung

 

Die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildungsstelle mit Unterstützung der Arbeitsagentur suchen, war in diesem Beratungsjahr rückläufig. Insgesamt wandten sich 1.110 Mädchen und Jungen an die Berufsberatung.

Zum Stichtag 30. September waren 88 noch beziehungsweise wieder auf der Suche nach einer Ausbildung. Vielen der Mädchen und Jungen konnte aber bereits im Monat Oktober eine Perspektive eröffnet werden. So begannen noch einige Jugendliche eine Ausbildung und rund 40 Jugendliche bereiten sich im Rahmen einer sogenannten Einstiegsqualifizierung direkt in einem Unternehmen auf ihren zukünftigen Berufseinstieg vor. 

 

Bei den Berufswünschen der Jugendlichen stand im Ausbildungsjahr 2022/2023 der Verkäufer beziehungsweise die Verkäuferin wieder ganz oben auf der Wunschliste. Hierfür meldeten sich 57 Bewerberinnen und 50 Bewerber. Bei den Mädchen folgten dann die Wunschberufe Medizinische Fachangestellte (32), Kauffrau im Einzelhandel (31) und für Büromanagement (23).

Mit 64 Bewerbern ist der Beruf des Kfz-Mechatronikers bei den Jungs die unangefochtene Nummer eins, gefolgt von den Berufen Verkäufer (50) und Landwirt (26). Je 25 Bewerber interessierten sich für die Berufe Tischler und Kaufmann im Einzelhandel.

 

Stellenentwicklung

 

Im gleichen Zeitraum (Oktober 2022 bis September 2023) wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service insgesamt 1.636 freie Berufsausbildungsstellen gemeldet. 

Gesucht wurden vor allem Interessierte für die Berufsausbildungen Verkäufer/in (131), Kaufleute im Einzelhandel (102), Kfz-Mechatroniker/in (84) und Koch/Köchin (69).  

 

Zum Stichtag 30. September 2023 waren noch 282 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gesucht wurden vor allem Verwaltungsfachangestellte (16), Verkäufer (15), Koch/Köchin (14) und Bankkaufleute (13).

Daneben suchen die Unternehmen Lehrlinge für eine Ausbildung zur Fachkraft Veranstaltungstechnik, Baugeräteführer/in, Eisenbahner/in, Gleisbauer/in, Konditor/in, Rohrleitungsbauer/in, Vermessungstechniker/in, Zimmerer/ zur Zimmerin und vieles mehr.

 

Allgemein

 

Während für die ersten Lehrlinge die Probezeit endet, werben einige Unternehmen bereits um Auszubildende für das kommende Jahr. Andreas Wegner, Leiter der Greifswalder Arbeitsagentur, empfiehlt den Unternehmen, ihre Ausbildungsstellen möglichst frühzeitig zu veröffentlichen: „Für Unternehmen hat es sich als ein Wettbewerbsvorteil herausgestellt, wenn sie potentielle Nachwuchskräfte frühzeitig in das Unternehmen einbinden, zum Beispiel im Rahmen eines Praktikums. So haben beide Seiten die Gelegenheit, sich schon einmal kennenzulernen."

Das Praktika-Angebot kann als Hinweis im Stellenangebot formuliert werden. Es ist aber auch möglich, separat eine Praktikumsstelle zu veröffentlichen. „So können sich auch Schülerinnen und Schüler der achten bis elften Klassen schon ein Bild davon machen, welche Betriebe in ihrer Umgebung ausbilden.“ Dazu bietet die Berufsberatung der Arbeitsagentur auch schon frühzeitig Sprechstunden in den Schulen an. 


Info

 

Jugendliche können unter www.arbeitsagentur.de/greifswald oder der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 einen Beratungstermin vereinbaren. Hier erhalten sie auch Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten.

Die Übermittlung von Ausbildungs- und Praktikaplätzen ist unter www.arbeitsagentur.de/greifswald - Unternehmen möglich. Bei Fragen zu Fördermöglichkeiten für Unternehmen können Personalverantwortliche die kostenfreie Arbeitgeberservice-Rufnummer 0800 4 5555 20 nutzen.