Die Arbeitsmarktentwicklung im September 2022 in der Stadt Hagen

Anzeichen für Herbstbelebung Arbeitslosigkeit sinkt – Kräftenachfrage steigt Im September zeigte der Hagener Arbeitsmarkt eine beginnende Herbstbelebung. Die Zahl der Arbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 257 oder 2,2 Prozent auf 11.489, was die Arbeitslosenquote um 0,3 Punkte auf 11,3 Prozent reduzierte. Vor genau zwölf Monaten waren es 11,5 Prozent und 221 Arbeitslose mehr.

30.09.2022 | Presseinfo Nr. 56

„Die Herbstbelebung hat auf dem Hagener Arbeitsmarkt begonnen. Die Arbeitslosigkeit
sank saisonüblich, bei uns sogar etwas stärker als im Landesdurchschnitt. Und gerade
bei den Jüngeren gab es aktuell den stärksten Rückgang durch viele Abgänge in Ausbildungen
und Maßnahmen. Gleichzeitig wurden deutlich mehr Stellen gemeldet“, so Agenturchefin
Katja Heck. „Eher neutral war hingegen die längerfristige Entwicklung bei den
Arbeitsplätzen. Nach neuen Daten blieb die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten
in Hagen innerhalb des letzten Jahres mit rund 71.100 nahezu unverändert“.

Die beiden Rechtskreise entwickelten sich tendenziell ähnlich. 2.241 Arbeitslose waren
Kunden der Arbeitsagentur (110 oder 4,7 Prozent weniger als im Vormonat), 9.248
wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (147 oder 1,6 Prozent weniger). Die Zielgruppen
hatten im September fast ausnahmslos günstige Entwicklungen: Bei den jüngeren
Arbeitslosen unter 25 Jahren sind die verstärkten Arbeitslosmeldungen nach Ausbildungsende
aktuell vorbei. Ihre Zahl sank deutlich um 111 oder 10,3 Prozent auf 969.
Bei den Älteren über 50 Jahren gab es einen Rückgang um 43 oder 1,2 Prozent auf
3.680. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer sank um 141 oder 2,5 Prozent
auf 5.536. Bei den Langzeitarbeitslosen gab es ebenso ein Minus um 48 oder 0,8 Prozent
auf 5.669. Damit waren es 293 oder 4,9 Prozent weniger als vor einem Jahr – mit erfreulich
zunehmender Tendenz für diesen Abstand. Nur die Zahl der arbeitslosen Menschen
mit Schwerbehinderung stieg aktuell um 21 oder 2,4 Prozent auf 884.

Kräftenachfrage zieht an
Der Kräftebedarf hat sich im September deutlich erhöht. Von Hagener Unternehmen wurden 323 gemeldet, 73 oder 29,2 Prozent mehr als im August, zugleich 19 oder 5,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die größte Nachfrage hatten Personaldienstleister (117 gemeldete Stellen) und freiberuf-liche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 58 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt vom Handel (39) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (35). Das verarbeitende Gewerbe meldete 21 Stellen, die Logistik zwölf und die öffentliche Verwaltung zehn.
Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank gegenüber August um 68 oder 3,7 Prozent auf 1.761, in Relation zum Vorjahresmonat sogar um 231 oder 11,6 Prozent.

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme
Im September zeigten nur noch 16 Hagener Unternehmen für 204 potentiell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit neu an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit in der Volmestadt fast 3.000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 46.000 potentielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es 7.700 Anzeigen für nahezu 100.000 Personen. Für April liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 103 Betriebe für 1.454 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als zu Beginn der Pandemie.

Gesamteinschätzung
„Der heimische Arbeitsmarkt zeigte sich im September trotz der rückläufigen Geschäfts-erwartungen der Wirtschaft und damit verschlechterter Rahmenbedingungen in guter Verfassung“, so Katja Heck weiter. „Letztlich ist die Teilnahme an günstigen Entwicklun-gen für jeden Einzelnen immer eine Frage der Qualifikation. Der Rückgang der Arbeitslo-sigkeit ist aktuell bei Fachkräften deutlicher als die Gesamtentwicklung – und dabei siebenmal stärker als bei arbeitslosen Helferinnen und Helfern. Eingestellt werden vor allem Fachkräfte, für die sich der Arbeitsmarkt aufnahmefähig zeigt. Und gerade das ist die Herausforderung für die Arbeitsmarktpolitik, denn fast zwei Drittel der arbeitslosen Menschen haben keine den Anforderungen entsprechende Ausbildung. Diese Menschen sind zwar gegenwärtig im Nachteil, aber gleichzeitig das wichtigste Potential für den Fachkräftemarkt der Zukunft. Daher ist es so wichtig, sie Schritt für Schritt zu qualifizieren, auch wenn sie schon in Arbeit sind. Dafür stehen Arbeitsagentur und Jobcenter.“

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