Die Arbeitsmarktentwicklung im September 2022 im Ennepe-Ruhr-Kreis

Anzeichen von Herbstbelebung? Arbeitslosigkeit sinkt – aber wenig neue Stellen Im September zeigte der Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis erste Anzeichen einer beginnenden Herbstbelebung. Die Zahl der Arbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 374 oder 3,3 Prozent auf 10.958, was die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 6,3 Prozent reduzierte. Vor genau zwölf Monaten waren es 6,4 Prozent und 91 Arbeitslose mehr.

30.09.2022 | Presseinfo Nr. 57

„Die Herbstbelebung ist auf dem Arbeitsmarkt im Kreis offenbar angekommen. Die
Arbeitslosigkeit sank saisonüblich, bei uns sogar stärker als im Landesdurchschnitt. Und
gerade bei den Jüngeren gab es aktuell den stärksten Rückgang durch viele Abgänge in
Ausbildungen und Maßnahmen. Leider wurden aber nur wenig neue Stellen gemeldet“,
so Agenturchefin Katja Heck. „Positiv war auch die längerfristige Entwicklung bei den
Arbeitsplätzen. Nach neuen Daten hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigten im Kreis innerhalb des letzten Jahres um über 2.000 oder 1,9 Prozent auf
rund 111.500 gesteigert.“


Die beiden Rechtskreise entwickelten sich zuletzt parallel. 3.015 Arbeitslose waren
Kunden der Arbeitsagentur (126 oder 4,0 Prozent weniger als im Vormonat), 7.943
wurden durch das Jobcenter EN betreut (248 oder 3,0 Prozent weniger). Auch die Zielgruppen
zeigten im September überwiegend günstige Tendenzen: Die durch einige Ausbildungsabsolventen
relativ hohe Zahl von jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren sank
um 126 oder 12,5 Prozent auf 880. Nur bei den Älteren über 50 Jahren gab es einen
kleinen Anstieg um neun oder 0,2 Prozent auf 3.746. Die Zahl der arbeitslosen Menschen
mit Schwerbehinderung sank um genau eine Person oder 0,1 Prozent auf nunmehr
1.026. Die Langzeitarbeitslosen gingen um 80 oder 1,8 Prozent auf 4.400 zurück.
Aktuell waren es damit 313 oder 6,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der
arbeitslos gemeldeten Ausländer ging nach dem Ukraine-Sondereffekt der letzten
Monate nunmehr um 229 oder 5,4 Prozent auf 4.007 zurück.

Kräftenachfrage weiter schwach
Der seit Monaten verhaltene Kräftebedarf hat sich auch im September nicht belebt. Von den EN-Unternehmen wurden nur 299 Stellen gemeldet, zwei oder 0,7 Prozent weniger als noch im August und sogar 143 oder 32,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die größte Kräftenachfrage hatten das verarbeitende Gewerbe (62 gemeldete Stellen), Personaldienstleister (60), freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 39 Stellen für Assistenzkräfte), das Gesundheits- und Sozialwesen (37), das Baugewerbe (22) und der Handel (21). Die öffentliche Verwaltung meldete 12 Stellenangebote, das Gastgewerbe neun und die gesamte Logistik nur acht. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank gegenüber August um 72 oder 3,1 Prozent auf 2.267, war aber in Relation zum Vorjahr um 48 oder 2,2 Prozent höher.

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme
Im September meldeten 33 EN-Unternehmen Arbeitsausfälle für 963 Personen an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit im Kreis über 4.600 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 60.000 potentiell betroffene Arbeitnehmer. Im gesamten Bezirk, also inklusive der Stadt Hagen, waren es 7.700 Anzeigen für nahezu 100.000 Personen. Für April liegen inzwischen Daten zur effektiven Inanspruchnahme für den Kreis vor. Da-nach wurde Kurzarbeitergeld an 219 Betriebe für rund 1.100 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als noch zu Beginn der Pandemie.

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