Arbeitslosigkeit zum Jahresende gesunken – Qualifizierung ist für die Zukunft gefragt

Der saisonale Rückgang der Arbeitslosigkeit in Hagen hat bis zum Jahresende angehalten. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Dezember um 45 oder 0,4 Prozent auf
11.182, die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 11,0 Prozent. Gleichzeitig war der Vorjahresvergleich ungünstiger. Vor zwölf Monaten gab es 141 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei 11,0 Prozent.

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Die Arbeitsmarktentwicklung im Dezember 2022 in der Stadt Hagen

„Die aktuelle Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Hagen zum Jahresende ist besser als der Landestrend und speziell für einen Dezember günstiger als noch in den letzten Jahren vor der Pandemie. Noch vor einem Jahr herrschte die Sorge um die Omikron-Welle und deren mögliche Auswirkungen. Doch der Arbeitsmarkt hat sich als stabil erwiesen“, so Agenturchefin Katja Heck. „Natürlich werden die Arbeitslosenzahlen im Januar jahreszeitlich bedingt deutlich ansteigen. Die kurzfristige Prognose ist ungünstig, doch sind dies nur saisonale Schwankungen. Viel wichtiger für die Zukunft sind Antworten auf die immer drängendere Fachkräftefrage.“

Die beiden Rechtskreise entwickelten sich unterschiedlich. 2.280 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (16 oder 0,7 Prozent mehr als im Vormonat), 8.902 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (61 oder 0,7 Prozent weniger). Für die einzelnen
Zielgruppen lief der Dezember überwiegend positiv: Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren gab es einen Rückgang um 29 oder 3,2 Prozent auf 869. Bei den Älteren über 50 Jahren zeigte sich mit 3.689 nahezu keine Veränderung. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer sank um vier oder 0,1 Prozent auf 5.327. Bei den arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung war der Rückgang fünf oder 0,5 Prozent auf 910. Deutlich weniger Menschen (86 oder 1,5 Prozent auf 5.499) waren von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen und damit 358 oder 6,1 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Kräftenachfrage aktuell weiterhin schwach
Die heimischen Unternehmen sind bemüht, ihre Kräfte zu halten. Deshalb war der Kräftebedarf zum Jahresende gegenüber dem Vormonat nochmals rückläufig. In Hagen wurden 231 Stellen gemeldet, 76 oder nahezu ein Viertel weniger als im November, zugleich aber auch 72 oder 23,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die aktuell höchste Kräftenachfrage hatten freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 55 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt vom Handel (im Weihnachtsgeschäft 50 Stellen), den Personaldienstleistern (42) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (24). Die öffentliche Verwaltung meldete 23 Stellenangebote, das verarbeitende Gewerbe 17. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank gegenüber November um 80 oder 4,4 Prozent auf 1.729, und in Relation zum Vorjahresmonat deutlich um 386 oder 18,3 Prozent.

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme
Im Dezember zeigten nur 22 Hagener Unternehmen für 700 potentiell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit neu an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit in der Volmestadt fast 3.000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 47.000 potentielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es 7.700 Anzeigen für rund 100.000 Personen. Für Juli liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 24 Betriebe für rund 200 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als zu Beginn der Pandemie.

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