Arbeitslosigkeit zum Jahresanfang gestiegen – Stabilität trotz saisonaler Schwankungen

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Januar im Ennepe-Ruhr-Kreis saisontypisch
um 445 oder 3,8 Prozent auf 12.192, die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf
7,0 Prozent. Dabei verschlechterte sich der Vorjahresvergleich erneut. Vor zwölf
Monaten waren es 1.479 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei 6,0 Prozent.

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 6

Die Arbeitsmarktentwicklung im Januar 2023 im Ennepe-Ruhr-Kreis

„Auch mit dem aktuellen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis ist die
Entwicklung etwas besser als der Landestrend und gerade für den üblicherweise stark
belasteten Januar relativ günstig. Der heimische Arbeitsmarkt ist trotz aller Krisen und
ungünstigen Rahmenbedingungen – von Ukraine-Krieg über Energiepreisexplosion bis
zu Rekordinflation – stabil“, so Agenturchefin Katja Heck. „Für den Februar rechne ich
nochmal mit einem kleinen Anstieg, bevor die Zahl der arbeitslosen Menschen ab März
wieder zurückgehen dürfte. Doch saisonale Schwankungen sind gar nicht so relevant.
Entscheidend sind die Zukunftskonzepte für die Qualifizierung. Zwei Drittel der Arbeitslosen
sind An- oder Ungelernte. Damit kommt dem Thema Qualifizierung sowohl für
Arbeitsuchende als auch für Beschäftigte entscheidende Bedeutung zu.“

Die beiden Rechtskreise entwickelten sich parallel. 3.353 Arbeitslose waren Kunden der
Arbeitsagentur (204 oder 6,5 Prozent mehr als im Vormonat), 8.839 wurden durch das
Jobcenter EN betreut (241 oder 2,8 Prozent mehr). In allen Zielgruppen stiegen die
Erwerbslosenzahlen: Die Zahl von jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren stieg um neun
oder 0,8 Prozent auf 1.107. Bei den Älteren über 50 Jahren gab es einen Anstieg um
122 oder 3,1 Prozent auf 4.026. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer stieg um
163 oder 3,7 Prozent auf 4.528. Bei arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung war
es nur ein kleiner Anstieg um acht oder 0,8 Prozent auf nunmehr 980. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen
nahm um 129 oder 2,8 Prozent auf 4.698 zu. Aktuell waren es damit 302
oder 6,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Kräftenachfrage zum Jahresbeginn sehr schwach
Der Bedarf an neuem Personal war bei den heimischen Unternehmen auch nach dem Jahreswechsel gering. Sie sind weiterhin vielmehr bemüht, ihre Kräfte zu halten. Im Kreis wurden 175 Stellen gemeldet, 50 oder 22,2 Prozent weniger als im Dezember, zugleich aber auch 238 oder 57,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die größte Kräftenachfrage hatte dabei noch das verarbeitende Gewerbe (38 Stellen), gefolgt von Personaldienstleistern (35), freiberuflichen Arbeitgebern (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 23 Stellen für Assistenzkräfte), dem Handel (18), dem Gesundheits- und Sozialwesen (13) und dem Bereich Telekommunikation (10). Das Baugewerbe meldete acht Stellenangebote, die öffentliche Verwaltung sieben.
Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank gegenüber Dezember um sieben oder 0,4 Prozent auf 1.784 und in Relation zum Vorjahr sogar um 778 oder 30,4 Prozent.

 

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