Günstige saisonale Entwicklung Arbeitslosigkeit kaum noch gestiegen

Der saisontypische Anstieg der Arbeitslosigkeit vom Jahresanfang in Hagen war bereits im Februar wieder beendet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg nur noch
marginal um acht oder 0,1 Prozent auf 11.627, die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 11,5 Prozent. Vor zwölf Monaten gab es 462 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei 11,0 Prozent.

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 9

Die Arbeitsmarktentwicklung im Februar 2023 in der Stadt Hagen

„Wir haben eine saisontypische, aber dabei auch günstige Entwicklung. Die höchste Arbeitslosigkeit des Jahres liegt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits hinter uns. In vielen Jahren reichte der Anstieg am Jahresanfang bis in den Februar. Aktuell war dieser erfreulich gering“, so Agenturchefin Katja Heck. „Der heimische Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil und profitiert von dem milden Winter. Die Entwicklung ist besser als im NRW-Durchschnitt. Die Arbeitskräftenachfrage zeigt schon wieder Bewegung. Insgesamt ist die Ausgangslage für eine spürbare Frühjahrsbelebung günstig.“

Die beiden Rechtskreise entwickelten sich unterschiedlich. 2.542 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (71 oder 2,9 Prozent mehr als im Vormonat), 9.085 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (63 oder 0,7 Prozent weniger). In den Zielgruppen war die Entwicklung der Erwerbslosenzahlen ebenfalls uneinheitlich: Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren gab es einen minimalen Anstieg um neun oder 1,0 Prozent auf 904. Bei den Älteren über 50 Jahren war es ein Plus von 35 oder 0,9 Prozent auf 3.830. Rückgänge gab es hingegen bei den arbeitslos gemeldeten Ausländern. Ihre Zahl sank um 64 oder 1,2 Prozent auf 5.486. Bei den arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung waren es sieben oder 0,8 Prozent weniger auf 921. Gleichzeitig waren 57 oder 1,0 Prozent weniger und damit 5.493 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, zugleich 358 oder 6,1 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Kräftenachfrage im Februar belebt
Der Kräftebedarf der heimischen Unternehmen hat sich nach dem Jahreswechsel inzwischen wieder erhöht. In Hagen wurden 283 Stellen gemeldet, 90 oder 46,6 Prozent mehr
als im Januar, zugleich aber noch 118 oder 29,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die aktuell höchste Kräftenachfrage hatten Personaldienstleister (56 Stellen), gefolgt von freiberuflichen Arbeitgebern (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 53 Stellen für Assistenzkräfte), dem Handel (40), dem Gesundheits- und Sozialwesen (31) und der öffentlichen Verwaltung (31). Das verarbeitende Gewerbe meldete 20, der Bereich Erziehung und Unterricht 15 und die Logistik nur fünf Stellen. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen verringerte sich um 41 oder 2,4 Prozent auf 1.694 gegenüber Januar, deutlicher hingegen in Relation zum Vorjahresmonat um 314 oder 15,6 Prozent.

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme
Im Februar zeigten im gesamten Bezirk nur 13 Unternehmen für 122 potentiell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit neu an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit in der Volmestadt fast 3.000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 47.000 potentielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es 7.700 Anzeigen für rund 100.000 Personen. Für September liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 25 Betriebe für weniger als 500 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als zu Beginn der Pandemie.

Gesamteinschätzung
Die aktuelle Entwicklung ist günstig und saisontypisch. Üblich ist zu dieser Jahreszeit auch der etwas verstärkte Zugang von jüngeren Arbeitslosen nach Beendigung der zwei und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen. Die jungen Menschen melden sich nach dem Ende der Ausbildung nur für eine Übergangszeit arbeitslos. Sie können sicher sein, dass sie aufgrund der Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften kurzfristig in Arbeit kommen werden“, so Katja Heck weiter. „Der aktuelle Anstieg an neuen Stellen belegt, dass
es einen kontinuierlichen Bedarf an Fachkräften gibt. Dies rückt auch die Ausbildung als die wesentliche Säule der Kräftegewinnung immer wieder in den Fokus. Gerade vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Fachkräfteproblems ist es immens wichtig, dem
Rückgang bei den Ausbildungsverträgen entgegen zu wirken. Hier muss es einen deutlichen Schub geben. Dafür werden wir in diesem Monat mit der „Woche der Ausbildung“ erneut wichtige Impulse setzen.“

 

Download gesamte Presseinfo