Ende Dezember 2023 waren über 1.075.000 Frauen und Männer in Hamburger Unternehmen beschäftigt. Gleichzeitig mussten sich im Januar und Februar dieses Jahres 14.831 Hamburgerinnen und Hamburger aus eben einer solchen Beschäftigung heraus arbeitslos melden, dies ist ein Anteil von 1,37 Prozent.
„Das mag ein relativ geringer Anteil sein, stellt aber die neu von Arbeitslosigkeit Betroffenen und deren Integration in den Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Prognosen durchaus vor persönliche Herausforderungen. Und auch wenn die Gesamtbeschäftigung am Hamburger Arbeitsmarkt seit Jahren kontinuierlich steigt, viele fachlich gut Qualifizierte nach kurzer Sucharbeitslosigkeit schnell wieder arbeiten, ist der Einsatz verschiedener arbeitsmarktpolitischer Instrumente* "unerlässlich“, skizziert Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg, die aktuelle Lage.
Agentur für Arbeit und Jobcenter team.arbeit.hamburg steuern gegen und investieren in diesem Jahr über 220 Millionen Euro für unterschiedliche Integrationsmaßnahmen für Hamburgerinnen und Hamburger, um Arbeitslosigkeit zu beenden. Im vergangenen Jahr wurden mit einem etwa gleichhohen Budget 44.047 Frauen und Männer gefördert, davon 10.491 mit beruflicher Weiterbildung.
Vor dem Hintergrund der Transformationsprozesse, der fortschreitenden Digitalisierung, aber auch der wirtschaftlich-unternehmerischen Konkurrenzfähigkeit steht für Sönke Fock fest:
Zitat:„Die berufliche Weiterbildung von Beschäftigten in den Betrieben und von Arbeitsuchenden ist für mich der zentrale Schlüssel für zukünftige sichere Beschäftigungsverhältnisse. Das hilft zugleich den bestehenden Fachkräftebedarf der Unternehmen zu decken. Wir qualifizieren unmittelbar und in Abstimmung mit und für die Wirtschaftsbereiche Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Logistik, Erziehung und Unterricht, sowie im Gastgewerbe und in den technischen und wirtschaftlichen Dienstleistungen.“
Besondere Bedeutung kommt dabei den IT-Dienstleistungen zu, die den Transformationsprozess maßgeblich bestimmen, weiß Sebastian Henne, Geschäftsführer der Digitalagentur format h:
Zitat:“Klassische, geradlinige Lebensläufe sind keine Garantie für ein perfektes Match von Kandidatin/Kandidat und Rolle. Wir sehen Potentiale und denken diese weiter. Denn der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt, und das spiegelt sich auch in unserer Personalphilosophie wieder. Wir freuen uns daher sehr über gut qualifizierte IT-Bewerbende, die unser hohes Anforderungsniveau bedienen. Wichtige Partner sind dabei Bildungsdienstleister wie neue fische, die mit ihren qualifizierten Teilnehmenden für frisches, notwendiges und fachliches Know-how sorgen. Dabei passen wir uns als Unternehmen den individuellen Lebensphasen der Mitarbeitenden an, bilden selbst aus und geben Quereinsteigenden gern eine Chance auf einen spannenden Job. So entsteht mit Aufgeschlossenheit, Commitment und Flexibilität eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmende, Arbeitgeber und damit letztlich auch für unsere Gesellschaft.”
Dalia Das, Gründerin von neuefische – School and Pool for Digital Talent knüpft an:
Zitat:„Zum Glück öffnen sich immer mehr Unternehmen - wie auch format h - für Quereinsteigende ohne Informatik-Studium. Laut einer aktuellen Erhebung wird inzwischen sogar jede vierte Stelle in der IT mit Karrierewechslern besetzt (https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Rekord-Fachkraeftemangel-Deutschland-IT-Jobs-unbesetzt). Die hohe und weiter steigende Nachfrage nach digitalen und datenaffinen Fachkräften setzt aber voraus, dass neue, flexible Bildungsanbieter abseits der beruflichen oder universitären Erstausbildung gezielt Potentiale erkennen und praxisnah auf den Ein- oder Umstieg in digitale Berufe vorbereiten - egal in welcher Phase des Lebens. Ob im Voll- oder Teilzeit-Format, ob hybrid oder online-live: Spezialisierte IT-Bootcamps ermöglichen nach nur drei- bis sechs Monaten Ausbildung einen Jobwechsel in Berufe mit Zukunft und ebnen damit vielerlei engagierten Talenten - von Studienabbrechern, Karrierewechslern, alleinerziehenden Eltern bis zu ukrainischen Flüchtenden - den Weg für die (Re)Integration in den Arbeitsmarkt. Dazu qualifizieren und vermitteln wir sowohl Beschäftigte, als auch Arbeitssuchende bundesweit und vermitteln sie an unsere Partnerunternehmen weiter."