Beschäftigung steigt und Arbeitslosigkeit sinkt, mehr Fokus auf Jugendliche

22.02.2023 | Presseinfo Nr. 21

Oberbürgermeister, Arbeitsagentur und Jobcenter erläutern Details

 

 

Hamm. Während sich 2022 die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin auf dem Arbeitsmarkt zeigten, so war im vergangenen Jahr der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die damit verbundenen Folgen und Sanktionen prägend für die Entwicklung des Arbeitsmarktes auch in Hamm. Die mit dem Krieg verbundenen Preissteigerungen, Energiekosten und Lieferengpässe haben ihre Spuren hinterlassen und auch durch Flüchtlingsaufnahmen war die Stadt unmittelbar betroffen.

 

Beschäftigung erreicht Höchststand

 

Trotz dieser Einflussfaktoren wächst die Beschäftigung über die letzten fünf Jahre in Hamm um etwa 1.000 Arbeitskräfte jährlich stetig, erreicht im Vorjahresvergleich ihren Höchststand und überschreitet die Marke von 63.000 Arbeitskräften.

61 Prozent dieser versicherungspflichtig Beschäftigten sind Fachkräfte und jeweils zehn Prozent Spezialisten und Experten. Nur 19 Prozent üben Helfertätigkeiten aus.

Agentur-Chef Thomas Helm unterstreicht: „Der entscheidende Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt die Berufsausbildung, die 60 Prozent der Erwerbstätigen erfolgreich abgeschlossen haben. Hinzu kommen elf Prozent mit akademischem Abschluss. Nur 16 Prozent sind ohne beruflichen Abschluss. Wer immer auch Hindernisse zu Ausbildung, Qualifizierung und auch Weiterbildung hat, dem versuchen wir, bei der Überwindung dieser Hindernisse zu helfen. Das gilt auch für Unternehmen, die potenzielle Arbeitskräfte erst noch in Teilbereichen qualifizieren müssen.“

Als Branche überdurchschnittlich stark ausgeprägt ist in Hamm das Gesundheitswesen, wo auch weiterhin Nachfrage nach Arbeitskräften besteht. Hier arbeiten elf Prozent der Beschäftigten, gefolgt vom Einzelhandel mit acht Prozent und tendenziell weniger Arbeitskräftenachfrage. Den dritten Rang teilen sich Sozialwesen und öffentliche Verwaltung mit jeweils knapp sechs Prozent.

 

 

 

 

Arbeitslosigkeit auf niedrigstem Stand

 

2022 erreichte die Arbeitslosigkeit in Hamm den niedrigsten Stand der letzten 14 Jahre, wobei die Entwicklung im vergangenen Jahr zweigeteilt verlief. Während in der ersten Jahreshälfte ein kontinuierlicher Abbau der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war, stieg diese parallel mit der Erfassung arbeitsfähiger ukrainischer Flüchtlinge ab Juni an, konnte bis zum Jahresende aber wieder abgebaut werden und landete am Jahresende bei 7.546 arbeitslos gemeldeten Menschen sogar noch unterhalb der Marke zu Jahresbeginn. Davon waren 66,5 Prozent ohne abgeschlossene Berufsausbildung und 56,7 Prozent auf der Suche nach einer Helferstelle.

1.000 arbeitsfähige Menschen aus der Ukraine erreichten im zweiten Halbjahr die Stadt, mehr als zwei Drittel davon Frauen. In diesen Zahlen der Arbeitsfähigen finden sich die mitgebrachten Kinder und Jugendlichen nicht wieder.

Oberbürgermeister Marc Herter führt daher aus: „Der Schlüssel für einen gesunden Arbeitsmarkt von morgen ist heute die Jugendlichen in den Fokus zu nehmen: Deshalb haben wir unter anderem gemeinsam die Jugendberufsagentur ins Leben gerufen. Mit zielgruppenscharfer Unterstützung und Betreuung sorgen wir dafür, dass möglichst alle jungen Menschen in Hamm Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten. Das macht sich langfristig bezahlt und lässt sich auch kurzfristig schon an den Kennzahlen ablesen, die absolut in die richtige Richtung deuten.“

 

Langzeitarbeitslosigkeit wieder gesunken

Die Langzeitarbeitslosigkeit konnte in Hamm 2022, nach zwei Jahren Anstieg, wieder deutlich gesenkt werden, 3.724 Menschen waren zum Jahresende hiervon betroffen. Von den 1.000 aus der Ukraine geflüchteten Menschen, fiel zum Jahresende nur noch knapp ein Drittel (324) in die Grundsicherung.

Jobcenter-Chef Reinhard Fohrmann erklärt: „Mit vereinten Kräften haben wir die Geflüchteten aus der Ukraine von Anfang an intensiv betreut. Im Sinne einer nachhaltigen Vermittlung ist es erfreulich, dass die Menschen häufig schon Berufserfahrung mitbringen. Damit sie diese erfolgreich in unseren Arbeitsmarkt einbringen können, hat der Erwerb von Sprachkenntnissen für uns eine hohe Priorität“.