Saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Steigerung fällt geringer aus als erwartet Jugendliche sollten mit Halbjahreszeugnissen zur Berufsberatung gehen

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 13

„Wie in jedem Jahr sind auch im gerade vergangenen Monat Januar die Arbeitslosen-zahlen nach oben gegangen. Gründe sind vor allem Kündigungen zum Jahres- und Quartalsende im Dezember sowie die Wetterbedingungen. Der Anstieg in diesem Jahr fällt aber geringer aus, als dies mit Blick auf die letzten fünf Jahre zu erwarten gewesen wäre. Im Vergleich zum Vorjahr dominieren deutliche Rückgänge der Arbeitslosigkeit das Bild“, so Markus Milke, Geschäftsführer der Hanauer Arbeitsagentur, zu den aktuellen Daten.

„Ende der Woche werden in Hessen die Halbjahreszeugnisse ausgegeben. Für Jugendliche, die im Sommer die Schule beenden, ein guter Zeitpunkt, um mit der Berufsberatung zu sprechen. Denn der Plan, eine weiterführende Schule zu besuchen, kann an den Noten scheitern. Für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist es noch nicht zu spät und in der Berufsberatung sind die Ansprechpartner mit der richtigen Expertise. Weder Jugendliche noch Unternehmen sollten das Thema Ausbildung auf die lange Bank schieben.“

Im Januar waren im Bezirk der Hanauer Agentur für Arbeit 10.224 Personen arbeitslos gemeldet, 274 mehr als im Vormonat und 2.843 weniger als im Januar 2021. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,4 Prozent im Vergleich zum Vormonatswert von 4,3 Prozent und 5,7 Prozent im Januar 2021.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

3.465 Personen waren bei der Agentur für Arbeit Hanau im Januar arbeitslos gemeldet, 257 mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von 2.327 Personen.

6.759 Menschen waren beim Kommunalen Center für Arbeit im Januar arbeitslos gemeldet, 17 mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Rückgang von 516 Personen.

Bei der Arbeitsagentur sind Menschen arbeitslos gemeldet, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten. Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich ‚Hartz IV') angewiesen sind, werden vom Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) betreut.

Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen

In der Stadt Hanau waren 3.964 Menschen arbeitslos, 110 Personen mehr als im letzten Monat und 874 weniger als im Januar 2021. Die Arbeitslosenquote stieg auf 7,6 Prozent. Der Vormonatswert lag bei 7,4 Prozent (Januar 2021: 9,4 Prozent).  

Im Bereich der Hanauer Hauptagentur waren 8.792 Personen arbeitslos, 223 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg damit auf 4,9 Prozent; der Dezemberwert lag bei 4,8 Prozent. 

Im Bereich der Geschäftsstelle Schlüchtern waren 1.432 Personen arbeitslos gemeldet, 51 Person mehr als im Dezember. Daraus ergab sich eine Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent im Vergleich zu 2,6 Prozent im Vormonat.

Entwicklung nach Personengruppen

Im Januar waren 5.597 Männer (230 mehr als im Vormonat, aber 1.672 weniger als im Vorjahresmonat) und 4.627 Frauen (44 mehr als im Dezember und 1.171 weniger als im Januar 2021) arbeitslos gemeldet. 1.067 Jugendliche unter 25 Jahren waren am Stichtag arbeitslos, 5 weniger als im Vormonat und 376 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 2.044 über 55-jährige hatten im Januar keine Arbeit, 41 Personen mehr als im Monat zuvor und 378 weniger als im Januar des Vorjahres.

Langzeitarbeitslosigkeit             

Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. 4.150 Menschen waren im Januar langzeitarbeitslos, 19 mehr als im Dezember und 30 weniger als im Januar 2021. 3.766 der Langzeitarbeitslosen waren im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gemeldet und 384 in der Arbeitslosenversicherung im Rechtskreis SGB III. Insgesamt machten langzeitarbeitslose Männer und Frauen 40,6 Prozent aller Arbeitslosen aus.

Zu- und Abgänge in Arbeitslosigkeit

Im Monat Januar meldeten sich im Agenturbezirk Hanau 2.265 Personen neu oder erneut arbeitslos, 22,5 Prozent weniger als im Januar 2021. 46,1 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit, 22,3 Prozent aus einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme und 21,7 Prozent aus Nichterwerbstätigkeit.

1.985 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 20,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 26,7 Prozent gingen in Erwerbstätigkeit. 24,2 Prozent meldeten sich in Ausbildung oder eine sonstige Maßnahme und 35,6 Prozent in Nichterwerbstätigkeit ab.

Kurzarbeit

Nach der aktuellen Hochrechnung haben im Hanauer Agenturbezirk im Monat September 537 Betriebe Kurzarbeit realisiert. Davon waren 2.490 Beschäftigte betroffen. Die Kurzarbeiterquote lag bei 1,8 Prozent. Im August waren es 612 Betriebe und 3.214 Beschäftigte (Kurzarbeiterquote: 2,3 Prozent).

Gemeldete Arbeitsstellen

2.774 offene Stellen waren im Januar bei der Hanauer Arbeitsagentur zur Vermittlung im Bestand, das sind 3,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 444 offene Stellen wurden von Arbeitgebern neu gemeldet, ein Anstieg von 6,7 Prozent gegenüber Januar 2021. 561 offene Stellen konnten erledigt werden.