Richtungswechsel am Arbeitsmarkt bleibt aus

Jahreszeitliche Faktoren und schwierige Wirtschaftslage führen zu anhaltend steigender Arbeitslosigkeit
 

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 108

„Es überrascht wenig, dass der August keine Trendwende am Arbeitsmarkt gebracht hat“, sagt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Hanauer Agentur für Arbeit, Heike Hengster. „Faktoren, die im Sommer traditionell das Arbeitsmarktgeschehen beeinflussen, wie beispielsweise das Ende der Aus- und Weiterbildungen oder die Verschiebung von Einstellungen auf die Nach-Urlaubszeit, werden durch die schwächelnde Konjunktur verstärkt“, so die Arbeitsmarktexpertin.
„Am Ausbildungsmarkt ist noch vieles in Bewegung; sowohl Betriebe als auch Jugendliche neigen dazu, ihre endgültigen Entscheidungen so spät wie möglich zu fällen – was zu Problemen führen kann, wenn sich der eine oder die andere umorientiert hat. Am 13. September möchte ich Unternehmen aus dem Agenturbezirk zum jährlichen Sommerempfang in die Agentur für Arbeit einladen, um mit ihnen über die Arbeits- und Ausbildungsmarktsituation in unserer Region in den Dialog zu kommen. Interessierte Betriebe, die noch keine Einladung erhalten haben, können sich auch jetzt noch über den Arbeitgeber-Service anmelden.“ 

Im Agenturbezirk Hanau waren am Stichtag im August 12.651 Personen arbeitslos gemeldet, 660 mehr als im Juli und 1.811 mehr als im August 2022. Die Arbeitslosenquote lag somit bei 5,4 Prozent im Vergleich zu 5,2 Prozent im Juli und 4,7 Prozent im August 2022. 


Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen     

3.812 Personen waren bei der Agentur für Arbeit Hanau im August arbeitslos gemeldet, 306 mehr als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Plus von 619 Personen.
 
8.839 Menschen, 354 mehr als im Vormonat, waren beim Kommunalen Center für Arbeit arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Zugang von 1.192 Personen. 

Bei der Arbeitsagentur sind Menschen arbeitslos gemeldet, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten. Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, werden vom Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) betreut.


Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen 

In der Stadt Hanau waren 4.627 Menschen arbeitslos, 172 mehr als im Juli und 395 mehr als im August 2022. Daraus ergab sich eine Arbeitslosenquote von 8,7 Prozent gegenüber 8,3 Prozent im Vormonat und 8,2 Prozent im August 2022.

Im Bereich der Hanauer Hauptagentur waren 10.401 Personen arbeitslos, 468 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,8 Prozent gegenüber dem Vormonatswert von 5,5 Prozent und dem Vorjahreswert von 5,2 Prozent.  

Im Bereich der Geschäftsstelle Schlüchtern waren 2.250 Personen arbeitslos gemeldet, 192 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,2 Prozent gegenüber dem Vormonatswert von 3,9 Prozent und dem Vorjahreswert von 3,2 Prozent. 


Entwicklung nach Personengruppen

Im August waren 6.500 Männer (305 mehr als im Vormonat) und 6.151 Frauen (355 mehr als im Juli) arbeitslos gemeldet. 1.606 Jugendliche unter 25 Jahren waren am Stichtag arbeitslos, 182 mehr als im Vormonat. 2.499 über 55-jährige hatten im August keine Arbeit, 45 Personen mehr als im Monat zuvor.


Langzeitarbeitslosigkeit 

Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. 4.736 Menschen waren im August langzeitarbeitslos, 130 mehr als im Juli und 836 mehr als im August 2022. 4.419 der Langzeitarbeitslosen waren im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gemeldet und 317 in der Arbeitslosenversicherung im Rechtskreis SGB III. Insgesamt machten langzeitarbeitslose Männer und Frauen 37,4 Prozent aller Arbeitslosen aus.


Gemeldete Arbeitsstellen

2.667 offene Stellen waren im aktuellen Monat bei der Hanauer Arbeitsagentur zur Vermittlung im Bestand. Der Arbeitgeber-Service akquirierte 585 offene Stellen und konnte 571 Stellen als erledigt melden. 


Ausbildungsmarkt  

Von Oktober 2022 bis August 2023 meldeten sich 2.126 junge Frauen und Männer ausbildungssuchend, 52 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 1.923 Bewerberinnen und Bewerber sind bereits versorgt. 

Von Unternehmen wurden im Ausbildungsjahr 2.178 Ausbildungsstellen gemeldet, 12 mehr als im Vorjahresvergleich.