Bewerber und betriebliche Ausbildungsstellen auf Vorjahresniveau im Beratungsjahr 2021/2022

Die Zahl der gemeldeten Bewerber/-innen um einen Berufsausbildungsplatz ist im Vergleich zum Vorjahr auf 6.426 Personen gesunken (- 548). Die Zahl der Bewerber/-innen die unversorgt blieben, sank um 65 Personen.

07.11.2022 | Presseinfo Nr. 19

Die Zahl der gemeldeten Bewerber/-innen um einen Berufsausbildungsplatz ist im Vergleich zum Vorjahr auf 6.426 Personen gesunken (- 548). Die Zahl der Bewerber/-innen die unversorgt blieben, sank um 65 Personen. Für 468 Bewerber/-innen dauern aktuell die Bemühungen an, um sie zum Ende des Jahres mit einer Ausbildung, Förderung oder anderen Alternative zu versorgen.

Das Angebot an gemeldeten betrieblichen Berufsausbildungsstellen stieg auf 6.509 Stellen (+ 138 zum Vorjahr). Insgesamt blieben 98 Berufsausbildungsstellen unbesetzt, das waren -646 weniger als im letzten Beratungsjahr

„Auch dieses Beratungsjahr war für viele Jugendliche erneut von den Aus- und Nachwirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Die Besuche in unserem Berufsinformationszentrum sind in den letzten zwei Jahren zurückgegangen und viele Beratungen sind per Video oder nur telefonisch erfolgt.

Der Bedarf der Schülerinnen und Schüler an Informationen zur Berufsorientierung und Berufswahl ist hoch. Denn die Selbsteinschätzung eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten fällt Jugendlichen oft schwer. Unsere Testverfahren zeigen vielen Jugendlichen auch Ergebnisse, an die sie selber nicht gedacht hätten, oder die häufig nicht zu ihrer eigenen Selbsteinschätzung passen.

Aus den Beratungsgesprächen wissen wir, dass die Bedingungen einer Ausbildung für Jugendliche oftmals als unattraktiv erscheinen. Jugendliche berichten dabei von Erfahrungen anderer, die sie über socialmedia gelesen haben. Dabei werden Ausbildungsvergütungen mit der Grundsicherung verglichen, ohne die zu erwartenden Einnahmen aus einer anschließenden qualifizierten beruflichen Tätigkeit zu beachten.

Die Jugendlichen glauben die Inhalte einer Ausbildung über Aushilfstätigkeiten zu kennen. Dabei umfasst die Ausbildung abwechslungsreichere und herausforderndere Tätigkeiten. Die wir in der Beratung dann darstellen.

Häufig liegen die Berufswünsche Jugendlicher, gemessen an den Anforderungen in den Berufen und den Ausbildungsstellenangeboten, oft zu weit weg von den Realisierungsmöglichkeiten am Ausbildungsmarkt. Darauf reagieren viele Jugendliche mit einem Aufschub der Berufsentscheidung zugunsten eines andauernden Schulbesuchs. In Beratungsgesprächen versuchen wir mit umfangreichen Informationen, die auch online zur Verfügung stehen, aufzuklären. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater können hier sehr gut Alternativen und auch Entwicklungsmöglichkeiten nach einer dualen Berufsausbildung aufzeigen.

Über unsere Online-Angebote, sowie Sprechstunden und Videoberatungen erreichen wir viele Jugendliche. Trotzdem konnten wir in der Region Hannover nicht so viele Bewerber/-innen für eine betriebliche Ausbildung gewinnen, wie im Vorjahr. Die Nachfrage nach Auszubildenden ist weiterhin sehr hoch. Die Ausbildungsbetriebe in der Region Hannover meldeten mehr betriebliche Ausbildungsstellen als im Vorjahr. Erstmalig liegt in der Region Hannover die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen über der Anzahl der Bewerber/-innen.

Für die Jugendlichen, die nach dem Schulabschluss noch keine berufliche Perspektive haben, ist der Kontakt zur Berufsberatung dringend zu empfehlen. Wir können die Vorbereitung für eine Ausbildung und Praktika anbieten. Dieser Weg in die berufliche Zukunft kann zielführender sein, als z.B. eine Aushilfstätigkeit anzunehmen.

Wichtig ist uns, dass auch Mädchen sich über technische Berufe und Karrierewege informieren und dort ihre berufliche Zukunft finden. Wir unterstützen daher die individuelle und klischeefreie Berufswahl.“, erklärt Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover.

Berufswünsche

Die Top 10 der Berufe machen 41,4% der Bewerber/-innen aus. Die Berufe sind Kaufmann/-frau Büromanagement, Medizinische Fachangestellte/-er, KFZ-Mechatroniker/-in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/-in, Friseur/-in Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung,, Zahnmedizinische Fachangestellte, Fachkraft - Lagerlogistik, Fachinformatiker/-in Systemintegration.

Berufsausbildungsstellen nach Berufsbereichen

Die größten Anteile an den angebotenen Ausbildungsstellen haben fünf
Berufsbereiche:

Kaufmännische Dienstleistungen, Handel-Vertrieb, Tourismus 1.936 Berufsausbildungsstellen (+10,7% zum Vorjahr).

Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung 1.260 Berufsausbildungsstellen ( 3,5 % zum Vorjahr).

Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht u. Verwaltung mit 1.073 Berufsausbildungsstellen (- 7,1% zum Vorjahr).

Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 691 Ausbildungsstellen (+7% zum Vorjahr).

Gesundheit, Soziales, Lehre u. Erziehung mit 632 Berufsausbildungsstellen ( +0,6%).