Der Arbeitsmarkt im August 2022

Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 45

„Die Arbeitslosigkeit ist im Sommer wie erwartet angestiegen. Insbesondere junge Menschen haben sich arbeitslos gemeldet. Nicht alle Auszubildenden wurden von den Betrieben nach dem Ausbildungsende übernommen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass die frisch ausgebildeten Fachkräfte schnell eine neue Stelle finden können“, sagt Manfred Grab, der Leiter der Heilbronner Agentur für Arbeit.

„Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist weiterhin sehr hoch. Demographischer Wandel, Digitalisierung und Strukturwandel verändern die Arbeitswelt rasant. Aber gerade diese Veränderungen bieten auch große Chancen für die Unternehmen, um den Wandel aktiv mitzugestalten. Die Agentur für Arbeit berät und unterstützt alle Betriebe, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese neuen Herausforderungen qualifizieren möchten, um auf die Zukunft gut vorbereitetet zu sein“, so Grab weiter.

Arbeitslosenzahl im August:                     + 712 auf 10 277

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: - 753

Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: + 0,2 auf 3,7 Prozent

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Heilbronner Unterland hat im August zugenommen. Ende des Monats sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Heilbronn 10 277 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet; das sind 753 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,7 Prozent. Damit steigt sie gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte an, liegt aber um 0,3 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr.

Insbesondere Jüngere unter 25 Jahren melden sich arbeitslos. Das ist aber noch kein Grund zur Sorge, denn im September und Oktober wird mit dem Schul-, Ausbildungs- und Studienbeginn deren Zahl wieder zurückgehen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist außerdem auch darauf zurückzuführen, dass inzwischen die Jobcenter für die Geflüchteten aus der Ukraine zuständig sind.

     

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung

In der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) sind im abgelaufenen Monat 4 320 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Juli sind das 371 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Minus von 805.

Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) steigt gegenüber dem Vormonat ebenfalls an. Die im Heilbronner Agenturbezirk ansässigen Jobcenter registrieren im August 5 957 Arbeitslose. Das sind 341 mehr als im Juli und 52 mehr als vor einem Jahr.

Entwicklung nach Personengruppen

Im Statistikzeitraum sind 4 903 Frauen arbeitslos gemeldet, 425 mehr als vor vier Wochen. Bei den Männern gibt es eine Zunahme um 287 auf 5 374.

Ein Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist im Sommer üblich. Häufig werden Schulen, Ausbildungsverhältnisse, Praktika oder Anerkennungsjahre beendet. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist aus diesen Gründen um 282 auf 977 angestiegen. Die Quote für die Jugendarbeitslosigkeit hat von 2,3 auf 3,3 Prozent zugelegt - liegt damit aber unter dem Vorjahreswert von 3,9 Prozent.

Am anderen Ende der Alterspyramide hat die Arbeitslosigkeit leicht zugenommen. 3 571 Frauen und Männer in der Gruppe der über 50-Jährigen sind im August arbeitslos gemeldet, 60 mehr als im Vormonat aber 112 weniger als vor einem Jahr.

Arbeitskräftenachfrage

Den Vermittlungsfachkräften im Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Heilbronn sind in den letzten vier Wochen 422 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 17 weniger als vor einem Monat und 278 weniger als vor einem Jahr.

Der Stellenbestand ist gegenüber dem Juli auf 3 210 (minus 63) zurückgegangen.