Arbeitslosigkeit bleibt zum Jahresende nahezu konstant – Auswirkungen der Coronakrise sind noch deutlich

Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Helmstedt im Dezember 2021

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1

Im Dezember sank die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt leicht um 15 Personen bzw. 0,2 Prozent auf 9.874. Im Vergleich zum Dezember 2020 waren es damit 886 oder 8,2 Prozent weniger Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,6 % und damit 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

„Zum Jahresende blieb die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk insgesamt nahezu konstant. Regional entwickelten sich die Zahlen jedoch unterschiedlich. Während die Arbeitslosigkeit im Landkreis Helmstedt und Gifhorn leicht anstieg, sank sie in Wolfsburg. Im Vergleich zum Dezember 2019, also der Vor-Corona Zeit, verzeichnen Gifhorn und Helmstedt wieder nahezu das gleiche Niveau an Arbeitslosenzahlen wie vor der Pandemie. In Wolfsburg ist das allerdings nicht der Fall. Hier sind es noch rund 600 arbeitslose Menschen mehr als Ende 2019. Deutlich werden die Auswirkungen der Krise auch in den Beschäftigtenzahlen. Die neuen Zahlen vom 30.06.2021 zeigen, dass sich die Zahl der Beschäftigten insgesamt im Agenturbezirk um rund 900 Menschen im Vergleich zum 30.06.2020 verringert hat. Hier wird besonders deutlich, dass Wolfsburg am stärksten von der Krise betroffen ist, denn während die Beschäftigung in den beiden Landkreisen Helmstedt und Gifhorn im Vergleich zum Vorjahr wieder anstieg, sank sie in Wolfsburg deutlich um rund 1.900 Personen. Dennoch stehen aber die Zeichen derzeit insgesamt gut. Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr im Agenturbezirk, so auch in Wolfsburg. Hier sind es derzeit rund 22 Prozent mehr offene Stellen als Ende 2020. Das lässt uns trotz bestehender Schwierigkeiten und Engpässe optimistisch auf das Jahr 2022 blicken,“ erläutert Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt.

Die Unterbeschäftigung*, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Qualifizierungen oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, lag im Dezember insgesamt bei 12.482 Personen, das waren 877 oder 6,6 % weniger als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 5,8 %.

Entwicklung der Beschäftigung

Mit dem Dezemberzahlen liegen auch neue Daten zur Beschäftigung vor. Mit dem Stand 30.06.2021 waren in unserem Agenturbezirk 186.656 Menschen versicherungspflichtig beschäftigt. Das waren im Vergleich zum Vorquartal (März 2021) 25 Menschen weniger (+/- 0,0 %)

Im Vergleich zum Vorjahr (30.06.2020) waren es 917 Menschen oder 0,5 %weniger. Regional entwickelte sich die Beschäftigung allerdings unterschiedlich. Während sie im Vergleich zum Vorjahr in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt anstieg, war sie in der Stadt Wolfsburg rückläufig. Konkret stieg die Zahl der Beschäftigten in Gifhorn um 616 Menschen (1,4 %) im Vergleich zum Vorjahr an, in Helmstedt waren es 382 oder 1,6 % Prozent mehr. In Wolfsburg waren es im Vergleich zum Vorjahr 1.915 Menschen oder 1,6 % Beschäftigte weniger.

Stellenangebot

Im Dezember wurden der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern 722 neue Stellen gemeldet. Das waren 91 oder 14,4 % mehr als im November. Zum Vorjahr waren es 133 oder 22,6 % mehr.

Der Zugang an neuen Stellen insgesamt im Jahr 2021 lag bei 8.516 Vakanzen, das waren 923 bzw. 12,2 % mehr als im Jahr 2020.

Auch der derzeitige Stellenbestand liegt deutlich über dem Vorjahresniveau. Aktuell sind der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern 3.288 offene Vakanzen gemeldet, das sind 21,1 % oder 574 mehr als im Dezember 2020.  

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt und der kreisfreien Stadt Wolfsburg

In den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen leicht an, in der Stadt Wolfsburg sank sie.  

Im Landkreis Helmstedt waren im Dezember 2.718 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 14 oder 0,5 % mehr als im Vormonat und 340 bzw. 11,1 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 5,4 % und liegt damit 0,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 3.771 Menschen arbeitslos, 11 bzw. 0,3 % mehr als im November und 383 bzw. 9,2 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,9 % und liegt damit 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

3.385 Menschen waren im Dezember in der Stadt Wolfsburg arbeitslos und damit 40 oder 1,2 Prozent weniger als im November. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 163 bzw. 4,6 % weniger Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,0 % und damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

Das Jahr 2021 und Blick auf 2022

Im Jahresdurchschnitt 2021 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt 10.767 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 112 oder 1.0 Prozent weniger als im Jahr 2020. Die Arbeitslosenquote ist im Jahresvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent gesunken.

Vor allem die Stellensituation zeigt deutlich die gute Entwicklung, die das Jahr 2021 mit sich brachte. So waren im Jahr 2021 durchschnittlich 3.011 offene Vakanzen gemeldet und damit durchschnittlich rund 250 mehr als in 2020. In Jahressumme wurden 2021 insgesamt 8.516 Stellen gemeldet, das sind gut 1.000 mehr als in 2020.

„Natürlich herrschen immer noch starke Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der pandemischen Lage und damit auch des regionalen Arbeitsmarkt. Kurzarbeit ist hierbei weiterhin ein großer Stabilisator. Dennoch blicken wir derzeit auch auf positive Eckdaten: Das Stellenangebot steigt und die Arbeitslosigkeit sinkt. Die große Herausforderung, der wir uns auch dieses Jahr stellen werden, bleibt der Fachkräftebedarf in vielen Branchen unserer Region. Einer unserer Schwerpunkte wird deshalb weiterhin die Qualifizierung und Weiterbildung sein, um den Strukturwandel bestmöglich zu begleiten. Hierzu unterstützen wir bereits viele arbeitslose Menschen und Beschäftigte in den Unternehmen. Für das neue Jahr haben wir uns vorgenommen, dies noch weiter auszubauen,“ erklärt Ulf Steinmann.

Den gesamten Bericht finden Sie hier.