Erneuter Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt

Berufsstarter haben noch viele Ausbildungschancen

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 56

Im Juli stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt um 639 Personen bzw. 6,0 Prozent auf 11.371 Personen. Im Vergleich zum Juli 2021 waren es damit 696 oder 6,5 Prozent mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,4 % und damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

„Die steigenden Arbeitslosenzahlen im Juli haben verschiedene Ursachen. Zum einen gab es mehr Arbeitslose im Bereich des SGB II, was auf weitere Zugänge der Ukrainerinnen und Ukrainer in die Jobcenter zurückzuführen ist. Zum anderen meldeten sich im Juli junge Menschen unter 25 Jahren nach dem Ende der Schulzeit zur Überbrückung oder nach dem Ende ihrer betrieblichen oder schulischen Ausbildung arbeitslos. Wir gehen aber davon aus, dass diese jungen Menschen in den nächsten Monaten schnell eine Anschlussbeschäftigung nach ihrer Ausbildung finden beziehungsweise schnell in eine Ausbildung oder ähnliches nach der Schulzeit integriert werden. Weiterhin stieg die Zahl der Arbeitslosen aufgrund der Urlaubs- und Feriensaison und der abnehmenden Dynamik des Arbeitsmarkts in dieser Zeit,“ erläutert Carsten Sievers, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Helmstedt und fährt mit einem Appell an alle Ausbildungssuchenden fort: „Melden Sie sich gern bei uns und vereinbaren kurzfristig ihren Beratungstermin mit unserer Berufsberatung. Es gibt noch eine Menge freie Ausbildungsplätze in vielen Bereichen in unserer Region. Gern helfen wir dabei, den richtigen zu finden!“

Die Unterbeschäftigung*, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Qualifizierungen oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, lag im Juli insgesamt bei 13.938 Personen, das waren 793 oder 6,0 % mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,5 %.

Die Entwicklung der Stellensituation

Das Stellenangebot bleibt auf einem hohen Niveau, ist aber aufgrund der Ferien- und Urlaubszeit geringer als im Vormonat. Im Juli wurden der Agentur für Arbeit und den angeschlossenen Jobcentern 967 neue Stellen gemeldet. Das waren 266 oder 21,6 % weniger als im Vormonat.

Seit Jahresbeginn verzeichnete die Agentur für Arbeit Helmstedt einen Stellenzugang von 7.487 Vakanzen. Das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2.938 oder 64,6 Prozent mehr.

Derzeit sind insgesamt 4.352 offene Stellen gemeldet, das sind 1.213 oder 38,6 % mehr als im Vorjahr.

Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt – Auch nach dem 1. August noch in die Ausbildung starten

Wichtig zu wissen für die Berufsstarter unserer Region: Der Start in eine Ausbildung ist auch nach dem 1. August noch möglich!

Von den 2.484 gemeldeten Ausbildungsstellen seit Beginn des Berichtsjahres galten mit Stand Juli noch 925 als unbesetzt.

Von den 1.769 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern seit Beginn des Berichtsjahres galten mit Stand Juli noch 649 als unversorgt. Freie Stellen gibt es noch in nahezu allen Berufen und Branchen.

„Wir beobachten derzeit zunehmend, dass die Unternehmen auch vermeintlich schwächeren Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance geben. Vielen Arbeitgebern ist die Motivation für einen Job wichtiger geworden als die Zeugnisnote. Das begrüßen wir sehr!“, so Carsten Sievers und ergänzt: „Sollte ein Bewerber Schwierigkeiten mit den schulischen Leistungen während der Ausbildung haben, stehen wir zum Beispiel mit ausbildungsbegleitenden Hilfen, eine Art Stütz- und Förderunterricht, gern zur Seite.“

Es lohnt sich für Ausbildungsinteressierte auf jeden Fall, auch jetzt noch den Kontakt zu Betrieben und zu unserer Berufsberatung zu suchen. Wer unsicher ist, hat jetzt auch noch die Chance, ein Praktikum zu absolvieren, bevor er oder sie zum September/Oktober oder zum Teil noch bis Ende des Jahres mit der Ausbildung starten kann.  

Termine zur Berufsberatung gibt es unter 0800 4 00 oder auf www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen

Zahlen zu den ukrainischen Geflüchteten in den Jobcentern

Deutlich wird die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Juli, wenn man den Bestand der arbeitslosen Ukrainerinnen und Ukrainer betrachtet. Insgesamt sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt bisher 1.155 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer gemeldet, das sind 1.140 mehr als im Juli 2021.

Hierbei gilt zu beachten, dass es sich bei den hier genannten Zahlen um arbeitslose Menschen handelt, darunter nicht erfasst sind z.B. Kinder, Menschen in Qualifizierungen, wie z.B. Sprachkursen, oder Menschen, die dem Arbeitsmarkt aufgrund z.B. der Kinderbetreuung derzeit nicht zur Verfügung stehen.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt und der kreisfreien Stadt Wolfsburg

In den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt sowie in der Stadt Wolfsburg stieg die Arbeitslosigkeit an.

Im Landkreis Helmstedt waren im Juli 2.844 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 127 oder 4,7 % mehr als im Vormonat und 162 bzw. 5,4 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 5,8 % und liegt damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 4.403 Menschen arbeitslos, 249 bzw. 6,0 % mehr als im Juni und 332 bzw. 8,2 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,6 % und liegt damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

4.124 Menschen waren im Juli in der Stadt Wolfsburg arbeitslos und damit 263 oder 6,8 Prozent mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 526 bzw. 14,6 % mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 % und damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.