Der Arbeitsmarkt im November 2022

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Herford

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 129

"Im November ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Herford saisontypisch gesunken“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest. "Dabei fiel der Rückgang absolut etwas geringer aus als in den vergangenen Jahren, dennoch bewegt sich die Entwicklung am Arbeitsmarkt aktuell in den üblichen Bahnen: Die Gesamtarbeitslosigkeit ist im Vergleich zu 2021 zwar gestiegen, die generelle Entwicklungsrichtung entspricht aber wieder den saisonalen Trends. Wir blicken also auf einen – trotz der verschiedenen krisenhaften Entwicklungen – momentan sehr robusten Arbeitsmarkt“, erklärt sie.

Sie betont aber auch: "Mit Blick auf die Stellenentwicklung ist eine gewisse Zurückhaltung der Arbeitgeber erkennbar. Unternehmen melden aktuell weniger Stellen als im Vorjahr, auch der Bestand an freien Stellen ist gesunken. Betriebe versuchen, ihre Beschäftigten auch in diesen Zeiten zu halten, Neueinstellungen werden aber augenscheinlich etwas zurückgefahren.“ Das hieße jedoch nicht, dass es keine Chancen und Möglichkeiten für arbeitslose Menschen gäbe: "Es gibt aktuell immerhin noch mehr als 3.500 freie Stellen im Kreis. Bei Passungsproblemen helfen wir gerne mit unseren zahlreichen Förder- und Qualifizierungsoptionen.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Herford im November 2022 gesunken. Insgesamt waren 7.152 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 94 Personen oder 1,3 Prozent weniger. Im Vergleich zum November des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 408 Personen bzw. 6,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im November 2022 5,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,9 Prozent (+0,3 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2.282 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 45 Personen bzw. 1,9 Pro-zent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 95 Personen oder 4,0 Pro-zent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

In der Grundsicherung sind 49 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 503 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies -1,0 Prozent zum Vormonat bzw. +11,5 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 4.870 Personen und damit 68,1 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

Jugendarbeitslosigkeit

626 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Herford unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 27 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 98 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf -4,1 Prozent zum vorherigen Monat bzw. +18,6 Prozent im Vorjahresvergleich.

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (-40 Personen oder -1,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 39 Arbeitslose weniger (-1,4 Prozent). Insgesamt sind 2.665 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Herford betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Herford im Berichtsmonat gesunken. 2.678 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 87,0 Prozent (2.331 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 16 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 300 Personen.

Stellenangebot

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 590 Stellen gemeldet (-132 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 3.582 offene Stellen, 351 weniger als im Vormonat und 487 weniger als im Vorjahresmonat.

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE 

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe geht weiter zurück. Aktuell sind 60.600 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Minus zum Vormonat um 547 Menschen oder 0,9 Prozent. Im Vergleich zum November 2021 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 4.055 Menschen oder 7,2 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.821 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um plus 1.800 ebenso deutlich höher aus. 

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer ist im Vergleich zum Vormonat erneut gesunken. So sind in diesem Berichtsmonat 22.266 Ausländer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Minus zum Vormonat um 290 Personen. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 341 Personen oder 7,2 Prozent gesunken. 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen geht weiter zurück. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.434 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 16,8 Prozent mehr als im November 2019, aber 7,2 Prozent weniger als zum November 2021. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 40,3 Prozent weiterhin hoch (2021: 46,6 Prozent, 2020: 39,2 Prozent, 2019: 36,3 Prozent, jeweils November). 

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 25.635 Stellen. Das ist aber immer noch ein Plus zum Vorjahresmonat um 425 Stellen oder 1,7 Prozent. Das Stellenangebot bewegt sich noch auf hohem Niveau. Im November 2022 wurden 3.335 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.256 Stellen oder 27,4 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein. 

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (3,9 Prozent) gefolgt vom Kreisen Höxter (4,0 Prozent), Kreis Paderborn (5,1 Prozent), Kreis Lippe (5,2 Prozent) und Kreis Herford (5,2 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,5 Prozent) und der Stadt Bielefeld (7,8 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Vormonat 5,4 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).