Kreis Herford - Der Arbeitsmarkt im März 2022

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Herford

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 30

"Der Rückgang der Arbeitslosigkeit setzt sich im März saisontypisch fort", stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest. "Wir sehen aktuell eine weitere Erholung am Arbeitsmarkt nach der wirtschaftlichen Krise der Corona-Pandemie. Alle Personengruppen partizipieren von dieser positiven Entwicklung, was uns sehr erfreut. Wir hoffen, dass wir weiterhin vielen Leuten dabei helfen können, wieder Fuß auf dem lokalen Arbeitsmarkt zu fassen. Die Chancen dafür stehen gut: Wir haben aktuell fast 50 Prozent mehr offene Stellen im Bestand als noch im März 2021", so die Agenturleiterin.

Sie fügt hinzu: "Die durch den Ukraine-Krieg entstandenen Risiken und Unwägbarkeiten für die weitere wirtschaftliche Entwicklung machen eine Vorhersage für den Arbeitsmarkt schwer möglich. Für geflüchtete Menschen aus der Ukraine steht vor allem humanitäre Unterstützung, also Schutz und Sicherheit in der Regel im Vordergrund. Für geflüchtete Menschen, die sich über den Arbeitsmarkt in Deutschland informieren wollen, haben wir ein breites Beratungs- und Unterstützungsangebot in der Agentur für Arbeit und können auf eine langjährige und gute Netzwerkarbeit im gesamten Kreis Herford zurückgreifen."

Kurzarbeit

Im März 2022 (Stand 27.03.2022) wurden von Unternehmen aus dem Kreis Herford 30 Anzeigen über Kurzarbeit eingereicht. In diesen Anzeigen sind 452 Personen als potenziell von Kurzarbeit betroffene Mitarbeiter benannt. Das sind 39 Anzeigen und 237 Personen weniger als im Vormonat.

Zudem sind in diesem Monat erste hochgerechnete Zahlen zur realisierten – also bereits abgerechneten und damit auch durchgeführten – Kurzarbeit für den Monat Oktober 2021 im Kreis Herford bekannt. Demnach gab es vor Ort im Monat Oktober 305 Betriebe, die Kurzarbeit durchgeführt haben und 1.658 betroffene Kurzarbeiter. Das sind 58 Betriebe und 44 betroffene Kurzarbeiter weniger als im September. Für den Agenturbezirk Herford (Kreise Herford und Minden-Lübbecke) liegen erste Hochrechnungen zu der realisierten Kurzarbeit im Monat November 2021 vor. Demnach waren im November in beiden Kreisen 663 Betriebe mit 4.130 Mitarbeitern in Kurzarbeit. Das sind 24 weniger Betriebe und 87 mehr Kurzarbeiter als im Oktober.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Herford im März 2022 gesunken. Insgesamt waren 6.776 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies -176 Personen oder 2,5 Prozent weniger. Im Vergleich zum März des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 1.315 Personen bzw. 16,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 2022 4,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,8 Prozent (-0,9 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2.489 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 146 Personen bzw. 5,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 859 Personen oder 25,7 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

In der Grundsicherung sind 30 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 456 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies -0,7 Prozent zum Vormonat bzw. -9,6 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 4.287 Personen und damit 63,3 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

Jugendarbeitslosigkeit

587 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Herford unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 38 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 219 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf -6,1 Prozent zum vorherigen Monat bzw. -27,2 Prozent im Vorjahresvergleich.

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (-85 Personen oder -3,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 321 Arbeitslose weniger (-10,8 Prozent). Insgesamt sind 2.658 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Herford betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Herford im Berichtsmonat gesunken. 2.859 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 85,3 Prozent (2.440 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 34 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 262 Personen.

Stellenangebot

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 766 Stellen gemeldet (-103 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.614 offene Stellen, 83 weniger als im Vormonat und 1.518 mehr als im Vorjahresmonat.

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März 2022 gesunken. Aktuell sind 56.776 Personen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Personen, die sich im März neu arbeitslos gemeldet haben, ist auf gleichem Niveau wie im Vorjahresmonat. Im März 2022 sind 9.482 neue Arbeitslosmeldungen bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe erfolgt.

Der Bestand an Arbeitslosen geht von Februar auf März eines Jahres um durchschnittlich 2,2% zurück (in den letzten fünf Jahren). Im März 2022 ist der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um -2,6% gesunken und erreicht damit den niedrigsten Wert in den letzten fünf Jahren. Im März 2019, dem Berichtsjahresmonat vor Beginn der Pandemie und mit dem zweitniedrigsten Wert in den letzten fünf Jahren, war der Bestand an Arbeitslosen in OWL mit 58.400 um 1.624 Personen oder 2,9 Prozent höher als im aktuellen Berichtsmonat.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit Beginn der Pandemie stark angestiegen und beträgt aktuell 25.635. Das sind 4.234 Menschen oder 19,8 Prozent mehr als im März 2020. Im vergangenen Jahr war ein leichtes Abschmelzen der Langzeitarbeitslosen zu beobachten. So ist die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr auf Arbeitssuche sind aktuell -2.466 Menschen oder -8,8 Prozent niedriger als im März 2021. Da der Rückgang aber deutlich schwächer verläuft als bei der Arbeitslosigkeit insgesamt, steigt der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen tendenziell an und liegt aktuell bei 45,2 Prozent (März 2021: 41,3%, März 2020: 34,8%).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, hat ein Rekordhoch von 26.736 Stellen erreicht. Das ist eine Zunahme zum Vorjahresmonat um 7.778 Stellen oder 41,0 Prozent. Der zweithöchste Bestand im März in den letzten fünf Jahren betrug 21.397 im März 2018. Im aktuellen Berichtsmonat wurden 4.312 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Damit ist die Meldung neuer freier Arbeitsstellen im Vergleich zum Vorjahresmonat um -293 Stellen gesunken.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,2 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (4,8 Prozent), Detmold (5,0 Prozent) und Bielefeld (5,6 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent (Vormonat 5,1 %, Vorjahr 6,0 %).