Kreis Minden - Lübbecke Der Arbeitsmarkt im März 2023

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Minden-Lübbecke

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 63

„Im März ist die Arbeitslosigkeit im Mühlenkreis saisontypisch gesunken – wenn auch nur leicht“, erkennt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, mit Blick auf die Arbeitsmarktzahlen für den Kreis Minden-Lübbecke. „Das zeigt, dass sich trotz aller Herausforderungen der aktuellen Zeiten weiterhin eine gewisse positive Tendenz am Markt abspielt und abspielen kann, was ein Zeichen für einen relativ robuste Marktsituation ist.“ 

Sie betont aber auch: „Trotz einer kleinen positiven Tendenz bei den Arbeitslosenzahlen befindet sich die Wirtschaft und damit auch der Arbeitsmarkt seit Ausbruch des Ukraine-Krieges in einer schwierigen Situation mit vielen Herausforderungen. Die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr ist deutlich gestiegen. Begründet ist das insbesondere durch den Zuzug der ukrainischen Geflüchteten, die nun in der Grundsicherung betreut werden. Auch der positive Trend bei den neuen Stellenmeldungen im letzten Monat konnte sich entgegen dem saisonüblichen Trend im März leider nicht fortsetzen.“ 

Dennoch rät die Agenturleitung, die Zahlen im Gesamtkontext zu sehen: „Der Arbeitsmarkt ist im Angesicht der vielfältigen Herausforderungen noch relativ stabil. Es ist derzeit eine geringere Dynamik zu erkennen, das heißt die Unternehmen halten ihre Mitarbeitenden, aber sie sind zurückhaltend bei Neueinstellungen. Wie es von hier aus weitergeht ist, wie schon in den Monaten zuvor, von vielen Faktoren abhängig und lässt sich nicht prognostizieren.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Minden-Lübbecke im März 2023 gesunken. Insgesamt waren 9.688 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 103 Personen oder 1,1 Prozent weniger. Im Vergleich zum März des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.573 Personen bzw. 19,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 2023 5,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,8 Prozent (+1,0 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.423 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 67 Personen bzw. 1,9 Pro-zent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 424 Personen oder 14,1 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

In der Grundsicherung sind 36 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 1.149 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies -0,6 Prozent zum Vormonat bzw. +22,5 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.265 Personen und damit 64,7 Prozent aller Ar-beitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

Jugendarbeitslosigkeit

1.215 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Minden-Lübbecke unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 5 weniger und im gleichen Monat des Vorjahres 404 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf +0,4 Prozent zum vorherigen Monat bzw. +49,8 Prozent im Vorjahresvergleich.

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen (+6 Personen oder +0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 210 Arbeitslose mehr (+7,8 Prozent). Insgesamt sind 2.911 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Minden-Lübbecke betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Minden-Lübbecke im Berichtsmonat gestiegen. 3.521 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 86,2 Prozent (3.036 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 7 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vor-jahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 24 Personen.      

Stellenangebot

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 611 Stellen gemeldet (-257 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.287 offene Stellen, 107 weniger als im Vormonat und 780 weniger als im Vorjahresmonat.     

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März gesunken. Aktuell sind 63.996 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 429 Menschen bzw. 0,7 Prozent. Im Vergleich zum März 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 7.190 Menschen bzw. 12,7 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.214 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.732 ebenso deutlich höher aus.

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer geht im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. So sind in diesem Berichtsmonat 23.344 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zu März 2022 sind 6.031 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.503 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 94 Personen bzw. 2,0 Prozent gesunken.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im März 2023 erneut gesunken. Im aktuellen Berichts-monat sind 24.517 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 4,4 Prozent weniger als im März 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,3 Prozent weiterhin über dem Wert vor der Covid-19 Pandemie (2022: 45,2 Prozent, 2021: 41,3 Prozent, 2020: 34,8 Prozent, jeweils März).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.547 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 2.189 Stellen unter dem Vorjahreswert. Im März 2023 wurden 3.119 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.193 Stellen bzw. 27,7 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,3 Prozent) und im Kreis Höxter (4,3 Prozent) gefolgt vom Kreis Lippe (5,3 Prozent), Kreis Paderborn (5,4 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,1 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,7 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).