Der Arbeitsmarkt im Kreis Minden-Lübbecke

Der Arbeitsmarkt im Mai 2023

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Minden-Lübbecke
 

31.05.2023 | Presseinfo Nr. 96

„Im Mai hat sich die Frühjahrsbelebung durchgesetzt. So ist es im Mai im Kreis Minden-Lübbecke zum ersten Mal in diesem Frühjahr zu einer sinkenden Arbeitslosigkeit gekommen“, stellt Sebastian Placke, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Herford, mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten des Kreises fest. 
„Die Arbeitslosigkeit liegt weiterhin höher als im Vorjahr. Im aktuellen Monat ist aber eine leicht positive Tendenz zu erkennen: Die Zugänge von Menschen aus Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit sind in diesem Monat im Vergleich zum April um rund 13 Prozent gesunken. Auch bei den Stellenmeldungen erkennen wir eine positive Entwicklung: Im Vormonatsvergleich haben uns die Unternehmen aus dem Kreis im Mai mehr neue Stellen gemeldet.“
Mit Blick auf die kommenden Monate ist Sebastian Placke zurückhaltend: „Der Arbeitsmarkt ist robust, sodass er unter den aktuellen Bedingungen nicht zusammenbrechen wird – aber mit Schwankungen ist zu rechnen. Zudem ist er abhängig von den weltpolitischen Entwicklungen, und diese lassen sich schwer prognostizieren.“

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Minden-Lübbecke im Mai 2023 gesunken. Insgesamt waren 9.767 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 78 Personen oder 0,8 Prozent weniger. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.689 Personen bzw. 20,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Mai 2023 5,7 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,8 Prozent (+0,9 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.396 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 33 Personen bzw. 1,0 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 460 Personen oder 15,7 Prozent.

Entwicklung im Bürgergeld - SGB II
Im Bürgergeld sind 45 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 1.229 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies -0,7 Prozent zum Vormonat bzw. +23,9 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.371 Personen und damit 65,2 Prozent aller Arbeitslosen, die Bürgergeld gemäß SGB II beziehen.

Jugendarbeitslosigkeit
1.202 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Minden-Lübbecke unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 29 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 395 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf -2,4 Prozent zum vorherigen Monat bzw. +48,9 Prozent im Vorjahresvergleich.

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (-6 Personen oder -0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 259 Arbeitslose mehr (+9,8 Prozent). Insgesamt sind 2.915 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Minden-Lübbecke betroffen.

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Minden-Lübbecke im Berichtsmonat gestiegen. 3.586 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter beziehen 85,8 Prozent (3.078 Personen) Bürgergeld. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 27 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 181 Personen.

Stellenangebot
Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 557 Stellen gemeldet (+35 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.248 offene Stellen, 10 weniger als im Vormonat und 1.169 weniger als im Vorjahresmonat.                            

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Mai gesunken. Aktuell sind 63.656 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 545 Menschen oder 0,8 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 7.952 Menschen oder 14,3 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 10.565 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.081 ebenso deutlich höher aus.
Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer geht im Vergleich zum Vormonat zurück. So sind in diesem Berichtsmonat 23.363 Ausländer arbeitslos gemeldet (-382). Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 6.244 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.400 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 243 Personen oder 5,2% gesunken.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Mai 2023 zum Vormonat leicht gesunken (-19). Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.613 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 1,7 Prozent weniger als im Mai 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,7 Prozent (2022: 45,0 %, 2021: 43,4 %, 2020: 32,1 %, 2019: 36,8% jeweils Mai).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 23.814 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.887 Stellen unter Vorjahreswert. Das Stellenangebot bewegt sich jedoch weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Im Mai 2023 wurden 3.543 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 456 Stellen oder 11,4 Prozent niedriger.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (4,2%), gefolgt vom Kreis Gütersloh (4,3%), Kreis Lippe (5,1%), Kreis Paderborn (5,2%), Kreis Herford (5,5%), Kreis Minden-Lübbecke (5,7%) und der Stadt Bielefeld (8,1%). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent (Vormonat 5,6 %, Vorjahr 4,9 %).