Der Arbeitsmarktbericht für den Monat Februar 2022

Nahende Frühjahrsbelebung auf dem Arbeits-markt spürbar • Geringfügiger Anstieg der saisonalen Arbeitslosenzahlen • Frisch ausgebildete Fachkräfte drängen auf dem Arbeitsmarkt • Anzeigen auf Kurzarbeitergeld sinken deutlich gegenüber dem Vormonat

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 7

„Dass die Arbeitslosigkeit im Februar einen etwas höheren Stand aufweist, ist sai-sonüblich. Die deutlich angezogene Nachfrage der heimischen Unternehmen nach Arbeitskräften gegenüber den Vormonaten sind positive Vorboten der zu erwarten-den Frühjahrsbelebung und der Lockerungen bei den pandemiebedingten Ein-schränkungen“, analysiert Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hildesheim, die aktuellen Zahlen.

Insgesamt waren im Februar 12.818 Personen im Arbeitsagenturbezirk Hildesheim arbeitslos gemeldet. Das sind +12 (+0,1%) mehr als im Januar, allerdings 1.283 Men-schen (-9,1%) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stagniert gegen-über dem Vormonat bei 5,8% (Februar 2021: 6,4%).

Die Arbeitslosenzahl der unter 25-Jährigen ist verglichen mit dem Vormonat um 80 Personen (+8,0%) auf 1.077 Personen angestiegen. Laut Beger beruht der saisonale Anstieg insbesondere auf dem Ende der 3,5-jährigen Ausbildungen. „Nicht immer finden die jungen Menschen eine direkt Anschlussbeschäftigung. Für Unternehmen stellen die frisch ausgebildeten Fachkräfte ein gutes Arbeitskräftepotential dar“, so Beger weiter.

Stellenmarkt
Die Unternehmen meldeten 878 neue Stellen und somit 154 (+21,3%) mehr als im Februar des vergangenen Jahres.
Im Bestand des gemeinsamen Arbeitsgeberservice (gAG-S) von Arbeitsagentur und Jobcenter waren im Februar 3.291 Arbeitsstellen registriert, 1.016 (+44,7%) mehr als
im Vorjahr und sogar deutlich über dem Niveau von vor der Pandemie (Februar 2019:
2897 Stellen). Dazu gehören insbesondere nachfolgende Branchen:
Verarbeitendes Gewerbe 382 Stellen (+196 zum Vorjahr), Gastgewerbe 144 Stellen
(+110), Einzelhandel mit 212 Stellen (+87), Baugewerbe 235 Stellen (+69) und
Gesundheitswesen 206 Stellen (+51).

Arbeitslose nach Rechtskreisen
Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III / Arbeitslosengeld
I) sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Januar um -43 (-1,0%) auf
4.187 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist weiterhin ein Rückgang von -1.500 Personen
zu verzeichnen (-26,4%).

Im Bereich der für die Grundsicherung (SGB II) zuständigen Jobcenter stieg die Anzahl
der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat leicht um +55 (+0,6%) auf 8.631
Personen. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres sind es 217 Arbeitslose mehr
(+2,6%).

Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für
Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Neben den Arbeitslosen zählen auch Personen
dazu, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind1. Im Februar
waren nach vorläufigen Angaben 16.105 Menschen unterbeschäftigt, 61 Personen
mehr als im Januar, allerdings 1.632 weniger als vor einem Jahr (-9,2%).
Ausbildungsmarkt

Für die angehenden Berufsstarter, die in diesem Jahr die Schule beenden, gilt es
nach dem Halbjahreszeugnis unbedingt an die berufliche Zukunft zu denken. „Wer
noch keinen Kontakt zur Berufsberatung aufgenommen hat, sollte dies schnell nachholen“,
rät die Agenturchefin.

Einen Termin zur Berufsberatung gibt es auch in Coronazeiten unter der kostenfreien
Servicenummer 0800 4 5555 00 oder unter www.arbeitsagentur.de.


Seit Beginn des Berichtzeitraumes meldeten die ansässigen Unternehmen 1.856
neue Ausbildungsstellen und damit 218 Stellen (+13,3%) mehr als im vergangenen
Jahr. Gleichzeitig nahmen bisher 1.540 Jugendliche die Unterstützung der Berufsberatung
an, -3,3% (-53 Personen) weniger als im Februar des Vorjahres. Im Februar
ist der Ausbildungsmarkt noch sehr stark in Bewegung, deshalb erlauben diese frühen
Daten nur eine sehr grobe und vorläufige Einschätzung der Entwicklung.

Im Rahmen der diesjährigen Woche der Ausbildung wir durch das Bündnis „FaReHi
– Fachkräfte Region Hildesheim“ ein ganz besonderer „Job Up Store“ angeboten.
Vom 15. – 17.03.2022 ist dieser in der Hildesheimer Innenstadt für Schülerinnen und
Schüler zur Unterstützung bei der Berufsorientierung geöffnet. „Wer noch auf der
Suche nach einem Ausbildungsplatz ist oder weitergehende Beratung und Unterstützung
benötigt, ist hier genau richtig“ verrät Beger vielversprechend. Weitere Informationen
dazu in der kommenden Woche.

Kurzarbeit
In Folge der Corona-Krise haben im Februar diesen Jahres 61 Unternehmen aus
dem gesamten Agenturbezirk Hildesheim Kurzarbeit angezeigt. Das sind 119 Anzeigen
weniger als im Januar 2022 (Februar 2021: 287 Anzeigen). Die Anzahl der
Beschäftigten, welche voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sein können,
liegt bei 785 Personen gegenüber 2.550 Personen im Vormonat (Februar 2021:
3.081 Personen).

Im Landkreis Hildesheim ergaben sich im vergangenen Monat 44 Anzeigen auf
Kurzarbeit. Das sind 87 Anzeigen weniger als im Januar 2022 (Februar 2021: 197
Anzeigen). Die Anzahl der Beschäftigten, welche voraussichtlich von einem Arbeitsausfall
betroffen sein können, liegt bei 589 Personen gegenüber 1.815 Personen im
Januar 2021 (Februar 2021: 1.418 Personen).

Für den Landkreis Peine lagen für Februar 17 Anzeigen vor. Das ergibt 32 Anzeigen
weniger als im Januar 2022 (Februar 2021: 90 Anzeigen). Die Anzahl der betroffenen
Beschäftigten liegt bei 196 Personen gegenüber 735 Personen im Januar 2021 (Februar
2021: 1.663 Personen).

1Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen,
Gründungszuschuss etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme
können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.