Agentur für Arbeit Mindelheim und Jobcenter Unterallgäu ziehen Bilanz für das Jahr 2023:

Der Unterallgäuer Arbeitsmarkt zeigt sich stabil und die berufliche Integration der Geflüchteten steht im Fokus

- Arbeitslosenquote mit 2,2 Prozent weiter die niedrigste im bayerischen Allgäu
- Fachkräftemangel nach wie vor hoch
- Jobcenter und Agentur für Arbeit bringen die Integration in Arbeit bei Geflüchteten voran

19.01.2024 | Presseinfo Nr. 5

„Momentan erleben wir national wie global multiple Krisen: Krieg in Europa und im Nahen Osten, der Klimawandel, instabile politische Konstellationen und damit zusammenhängend in Deutschland steigende Kosten und Zinsen, hohe Inflation, sinkende Kaufkraft, steigende Flüchtlingszahlen und wachsende Unsicherheit bei Unternehmen und in der Bevölkerung – vor diesem Hintergrund verhält sich der Arbeitsmarkt im Unterallgäu erstaunlich robust“, zeigt sich Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, positiv. „Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent ist diese zwar im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Punkte angestiegen, gehört aber immer noch zu den niedrigsten Arbeitslosenquoten in Bayern und Deutschland. Nichtsdestotrotz: der Anstieg ist nicht nur auf steigende Geflüchtetenzahlen zurückzuführen, sondern auch auf die konjunkturelle Eintrübung – wir haben die Situation natürlich im Blick und steuern mit unseren Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik dagegen.“ Manuel Zeiler, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Mindelheim ergänzt: „Was wir erleben: viele Unternehmen haben zwar mit steigenden Kosten und gerade im Baubereich auch mit einer zurückgehenden Auftragslage zu kämpfen, aber durch den massiven Fach- und teilweise auch Arbeitskräftemangel trennen sie sich möglichst nicht von ihren MitarbeiterInnen. Im Gegenteil: viele sind ungebremst auf Fachkräftesuche. Das betrifft auch ganz stark den Bereich Kinderbetreuung und Erziehung: hier unterstützen wir mit berufsbegleitenden Qualifizierungen im Bereich Kinderpflege, bei denen Kindertageseinrichtungen Quereinsteiger:innen ohne fachspezifische Ausbildung mit unserer Unterstützung bis hin zum Berufsabschluss staatl. geprüfte KinderpflegerIn weiterbilden können.“ Eine Win win-Situation auch im Hinblick auf die Geflüchteten: „Die berufliche Integration der Geflüchteten bestimmt sehr wesentlich unser Tagesgeschäft“, erläutert Bettina Kreuzer, Geschäftsführerin des Jobcenters Unterallgäu. „Unter den ukrainischen Geflüchteten befinden sich viele Mütter ohne Partner vor Ort, die gerne arbeiten möchten, aber dafür dringend eine Kinderbetreuung benötigen. Da ist die Ausbildung neuer Kinderpflegekräfte natürlich ein wichtiger Baustein, damit die berufliche Integration klappen kann.“ Dem Job-Turbo von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil waren Jobcenter und Agentur für Arbeit schon eine Nasenlänge voraus: bereits im Oktober organisierten sie in Kooperation mit den Kommunen Jobbörsen für Geflüchtete und alle Arbeitsinteressierten in Bad Wörishofen und in Memmingen. Mit großem Erfolg: „In Bad Wörishofen waren ca. 25 regionale Unternehmen und über 400 Geflüchtete vor Ort – beide Seiten waren froh, diese Plattform für ein Treffen und Kennenlernen zu bekommen. Es haben sich schon einige Arbeitsverhältnisse daraus ergeben und noch mehr sind am Entstehen – teilweise muss bei den Geflüchteten zunächst noch ein Sprachkurs erfolgreich abgeschlossen und/oder eine passgenaue Qualifizierung aufgesattelt werden. Aber der Kontakt zwischen beiden Seiten besteht schon, das ist das Wichtigste“, führt die Geschäftsführerin aus und fügt hinzu: „Ein großes Thema zu Beginn des Jahres 2023 war bei uns natürlich auch die Umstellung auf das Bürgergeld. Dies hat zum Glück sehr reibungslos funktioniert – und wir können auch nicht feststellen, dass diese Umstellung dazu führt, dass Menschen ihre Arbeit aufgeben, um Bürgergeld zu erhalten.“ Manuel Zeiler schließt positiv: „Die Herausforderungen der kommenden Monate sind sicher groß, aber unsere Region ist wirtschaftlich insgesamt sehr stabil und durch die enge Zusammenarbeit von Arbeitsagentur und Jobcenter lassen sich viele unbürokratische Lösungen für Betriebe und Arbeitssuchende finden.“

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