Der vollständige Text:
Petra Eylander, Leiterin der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön:
„Im Dezember zeigt sich der Arbeitsmarkt im Kreis Plön von seiner robusten Seite. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist in diesem Monat in geringem Maße gesunken. Einen Rückgang der Arbeitslosigkeit in einem Dezember zum Vormonat November hatten wir das letzte Mal im Jahr 2006 zu verzeichnen. In diesem Jahr sank die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich seit dem Höchststand im Juli zum fünften Mal in Folge. Das ist erfreulich, dennoch liegt die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis weiterhin deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Seit Juli 2020 sank die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis um 10,8 Prozent oder 374. Nachholeffekte haben ab dem Hochsommer für den Abbau von Arbeitslosigkeit gesorgt. Zusätzlich hat der erfolgreiche Einsatz von Kurzarbeit zu einer Entlastung des Arbeitsmarktes beigetragen und weitere Arbeitslosigkeit verhindert. Ich begrüße es deshalb, dass die Sonderregelungen zum verlängerten Bezug von Kurzarbeitergeld nunmehr bis Ende 2021 gelten. Das schafft den Betrieben den notwendigen Spielraum, um das eingearbeitete Personal für die Zeit nach ‚Corona“ zu erhalten.“
Rückblickend auf das Jahr 2020 sagte sie:
„Diese Zahlen machen noch einmal besonders deutlich, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Kreis Plön hatte. Einen höheren Jahresdurchschnittswert hatten wir zuletzt mit 3.268 im Jahr 2017 zu verzeichnen. Seitdem hatten wir nahezu durchgehend einen positiven Trend für den Arbeitsmarkt im Kreis Plön zu verzeichnen, der im Jahr 2019 zu ‚Traum-Arbeitslosenquoten‘ von 3,8 Prozent führte. Auch das Jahr 2020 begann gut. Der Durchschnittswert für die Zahl der als arbeitslos registrierten Menschen im Kreis Plön lag im ersten Quartal bei 2.853 und damit um 95 unter dem Wert im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach dem ersten Lock-Down stieg die Arbeitslosigkeit im Kreis Plön bis auf den Höchstwert von 3.462 im Juli 2020 an – dem höchsten Wert in diesem Hochsommermonat seit fünf Jahren. Seitdem ging die Arbeitslosigkeit wieder zurück, liegt aber unverändert weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau“.
Zur Stellenseite des Arbeitsmarktes im Kreis Plön sagte sie:
„Der Stellenmarkt im Kreis Plön zeigt sich im Jahr 2020 wankelmütig. Nachdem wir im letzten Monat noch 116 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen registriert hatten, sind es im Dezember ‚lediglich‘ 94. Dennoch liegt die aktuelle Zahl über der des Vorjahres. Das zeigt, dass trotz des Lock-Downs mehr Betriebe als im Dezember 2019 auf der Suche nach Personal für das kommende Frühjahr sind. Das ist auf der einen Seite erfreulich. Ob sich daraus ein Trend für die Folgemonate ableiten lässt, bleibt aber abzuwarten. Fakt ist, dass uns – vorrangig coronabedingt – in den vergangenen 12 Monaten mit 1.230 gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen 140 oder 10,2 Prozent weniger freie Arbeitsplätze gemeldet wurden“.