Für eine abgeschlossene Berufsausbildung ist es nie zu spät

Kieler Arbeitgeber bildet zwei Umschüler erfolgreich aus.
Katrin Dirkmann (42 Jahre) und Christian König (40) haben mit Hilfe der Agentur für Arbeit Kiel die Chance ergriffen, jeweils eine geförderte betriebliche Einzelumschulung über das Qualifizierungschancengesetz, bei der Liquid Sports GmbH in Kiel zu absolvieren. Ihnen stehen als „Zukunftsstarter“ ganz neue Lebensperspektiven offen.

09.08.2022 | Presseinfo Nr. 47

„Für mich steht im Vordergrund, dass den Umschülerinnen und Umschülern mit einer qualifizierten Berufsausbildung eine echte und dauerhafte Perspektive für ihr weiteres Berufsleben eröffnet wird. Ungelernte haben in der Landeshauptstadt Kiel nicht nur ein sechsfach höheres Risiko arbeitslos zu werden, sondern verdienen auch deutlich weniger Geld als Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung“, sagte Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, heute anlässlich eines Pressetermins bei der Firma Liquid Sports in Kiel-Friedrichsort.

Rund 60 Prozent aller arbeitslosen Menschen im Alter zwischen 35 und 45 Lebensjahren in Kiel haben derzeit keine abgeschlossene Berufsausbildung. 

„Das zeigt eines ganz deutlich: Qualifikation schützt vor Arbeitslosigkeit. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass Menschen, die schon einer Beschäftigung nachgehen, denen aber noch eine entsprechende Qualifizierung fehlt, die Chance erhalten, diese mit Hilfe von uns nachzuholen“, wirbt der Agentur-Chef für das Programm der ‚Beschäftigtenqualifizierung‘. 

„Es ist nie zu spät ist, sich beruflich neu zu orientieren. Das sehen wir hier bei Liquid Sports, wo es bei zwei künftigen Fachkräften geklappt hat. Im Falle von Frau Dirkmann hat Herr Horn als Geschäftsführer von Liquid Sports sogar eine Umschulung in Teilzeit ermöglicht. Ein tolles Beispiel, von dem ich mir erhoffe, dass auch viele andere Betriebe in der Region Kiel in Zukunft folgen werden.“

Philipp Horn, Geschäftsführer der Liquid Sports GmbH, freut sich, dass er künftig zwei qualifizierte Mitarbeitenden hat; die Umschulung in Teilzeit war dabei für ihn kein Hindernis: 
„Das Modell der Umschulung ist für uns ein super Weg, Mitarbeiter zu fördern und somit unseren eigenen Nachwuchs aufzubauen. Frau Dirkmann und Herr König haben durch die Ausbildung ein umfassenderes Fachwissen erlangt, was sie voranbringt und dem Betrieb nützt, der dadurch langfristig wettbewerbsfähiger wird. Sogar das Modell der Teilzeitumschulung hat sich als gut planbar erwiesen und für alle Beteiligten als Chance herausgestellt. Ich kann die Umschulung und das Teilzeit-Modell nur für alle Firmen weiterempfehlen“.

Im Hinblick auf die demographische Entwicklung teilt der Agentur-Chef die Ansicht von Philip Horn auch die Teilzeitausbildung als Option – für geringqualifizierte Menschen oder WiedereinsteigerInnen (Erziehende) ins Berufsleben - im Fokus zu haben:
„Das Angebot von Teilzeitausbildungsmöglichkeiten erweitert das Potenzial an künftigen Arbeitskräften enorm. So kann beispielsweise nach einer Elternzeit die zuvor begonnene Ausbildung in Teilzeit fortgesetzt werden. So bleiben Investitionen für die Betriebe erhalten, Ausbildungsabbrüche können vermieden werden. Das Eigeninteresse der Teilzeitausbildenden, die Ausbildung schaffen zu wollen und sich damit ein Fundament für ihre Zukunft zu legen, ist hoch. Arbeitgebende erhalten dann hochmotivierte und leistungsbereite künftige Fachkräfte“, ist Rump vom Erfolg einer Teilzeitausbildung überzeugt.