Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Januar 2023:
"Im Januar haben wir einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat Dezember zu verzeichnen. Dieser fällt aber moderater aus als in den Vor-Corona-Jahren“, sagte Hans-Martin Rump, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Kiel, mit Blick auf die neusten Arbeitsmarktdaten. „Entlassungen zum Jahresende wirken nach, das Ende der Tourismussaison und Freisetzungen in den Grün- und Außenberufen führen im Winter in der Summe zu einem saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit.“ Beim Blick auf die Entwicklung zum Vorjahr sagte Rump: „Zunächst ist festzustellen, dass im Jahr 2022 sich der Trend der Erholung auf dem Arbeitsmarkt nach der Corona-Hochphase fortsetzte. Die Arbeitslosenzahlen gingen zurück. Auch wenn wir aktuell noch über dem Wert des Vorjahres liegen, befindet sich die aktuelle Zahl von nunmehr 10.500 arbeitslosen Frauen und Männern in Kiel deutlich unter denen der Januar-Werte aus den Vor-Corona-Jahren. So wurden im Januar 2019 noch 11.016 arbeitslose Menschen in Kiel registriert."
„Des weiteren“, fährt der Agentur-Chef fort, „wird die aktuelle Zahl von 10.500 arbeitslosen Menschen - wie bereits in den letzten Monaten - durch die Zahl der Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft beeinflusst, die seit Juni 2021 ganzheitlich durch das Jobcenter Kiel betreut werden.“
Zur Nachfrageseite auf dem Arbeitsmarkt führte Hans-Martin Rump aus:
"Wir haben ein sehr starkes Jahr auf dem Stellenmarkt hinter uns. Viele Betriebe haben nach der Corona-Pandemie neue Arbeitskräfte eingestellt oder ihre eingearbeiteten Kräfte an sich gebunden. Deshalb mag der Start in das neue Jahr mit aktuell 'nur' 447 gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen etwas holprig wirken. Wir haben aktuell Winter, dann ist die Nachfrage nach Arbeitskräften aus saisonalen Gründen immer geringer als in den anderen Monaten des Jahres. Insgesamt ist der Stellenmarkt aber stabil. Wir haben aktuell 3.254 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Das sind 19 mehr als im Januar 2022 und sogar 684 mehr als im Januar 2020 und damit unmittelbar vor Beginn der Corona-Pandemie. Das ist ein Hinweis darauf, dass weiterhin Fachkräfte gesucht werden und die Betriebe deshalb seltener ihre Stellenangebote zurückziehen."
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