Arbeitsmarktbericht für die Landeshauptstadt Kiel

Der Wonnemonat Mai kann mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl zum April punkten, die Frühjahrsbelebung setzte sich durch, der hohe Bestand auf der Stellenseite hält ungebrochen an.

31.05.2023 | Presseinfo Nr. 38

Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in der Landeshauptstadt Kiel:

„Der Wonnemonat Mai hält was er verspricht und konnte gegenüber dem Vormonat April mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl punkten. Die Frühjahrsbelebung ist in diesem Jahr zeitverzögert eingesetzt. Das drückt sich in sinkenden Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat April aus. Gegenüber dem Vorjahr ist wie auch in den Vormonatsberichten weiterhin die Zahl der arbeitslosen Menschen gestiegen“, blickt Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, auf die Angebotsseite des Arbeitsmarktes.

„Es ist für die Landeshauptstadt Kiel erfreulich, dass die arbeitslosen Menschen an der Frühjahrsbelebung partizipieren konnten. Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit sind zum Vormonat fast identisch und liegen sogar über dem guten Niveau des Vorjahres. Der Kieler Arbeitsmarkt ist nicht starr, sondern weiterhin in Bewegung. Es wird sukzessive nach Arbeitskräften nachgefragt und eingestellt. Mich freut persönlich der Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt zum Vorjahr. Er beweist, dass sich am Kieler Arbeitsmarkt immer wieder Chancen auftun und dass es sich lohnt, gemeinsam mit unseren Kunden in der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter Kiel immer wieder beharrlich und aktiv am Ball zu bleiben“, führt Hans-Martin Rump weiter aus.

Die Zahl der Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft beeinflusst auch unverändert den Vorjahresvergleich der Arbeitslosenstatistik:

„Die Zunahme des gesamten Arbeitslosenbestandes zum Vorjahr betrug jetzt +795 oder +8,3 Prozent. Die Zunahme der ausländischen Arbeitslosen betrug +730 oder +25,9 Prozent zum Vorjahr. Somit schlagen sich nach wie vor die Fluchtbewegungen und die Aufnahme der Ukrainerinnen und Ukrainer, die jetzt beim Jobcenter Kiel arbeitslos gemeldet sind, im Vorjahresvergleich deutlich nieder. Im aktuellen Monat liegt ihre Zahl bei 656. Im Mai 2022 – und damit zeitlich kurz vor der Betreuungsübernahme der Ukrainerinnen und Ukrainer durch die Grundsicherung der Jobcenter zum 01.06.2022 - lag sie bei 48. Diese Zahl fußt auf Personen, die schon vor dem Krieg arbeitslos gemeldet waren. Entsprechend sind im Vorjahresvergleich aktuell 608 Menschen mehr auf die Unterstützung bei Vermittlung und Leistungsgewährung angewiesen. Bereinigt um diesen „Ukraineeffekt“ hätte sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 187 Personen oder 1,9 Prozent belaufen. Ab dem kommenden Juni ist dieser Personenkreis dann in einer vollständigen 12-Monats Zeitreihe sichtbar, so dass die Vorjahresvergleiche aussagekräftiger werden“, ergänzt Hans-Martin Rump.

Zur Stellensituation in Kiel sagte der Agentur-Chef:

„Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich mit 589 sozialversicherungspflichtigen Stellenzugängen zum starken Vormonat April abgeschwächt. Dies ist nach dem sehr auftragsstarken April, der in diesem Jahr in besonders starken Ausmaß das Saisongeschäft eingeleitet hat, nicht ungewöhnlich. Im Vorjahresvergleich mit dem Mai 2022 bewegen wir uns mit - 45 oder -7,1 Prozent gefestigt in einem ruhigen Fahrwasser. Der starke April zeigte auch Vorzieheffekte der Wirtschaft und wirkt im Zugang reduzierend in den Mai nach. Der Bestand an sozialversicherungspflichtigen Stellen zeigt mit rund 3.500 sozialversicherungspflichtigen Stellen einen kontinuierlichen Bedarf auf einem hohen Niveau. Vor der Pandemie im Mai 2019 waren es mit knapp 2.900 sozialversicherungspflichtigen Stellen rund 600 weniger. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber halten ihre Stellenangebote teilweise früher und mittlerweile regelmäßig länger aufrecht. Insgesamt kann gesagt werden, dass bei gleichbleibend hoher Nachfrage nach Arbeitskräften die Dynamik bei der Neumeldung von Stellen leicht rückläufig ist“.