Arbeitsmarktbericht für die Landeshauptstadt Kiel

FAZIT: „Die Arbeitslosigkeit ist zum dritten Mal in Folge in der Landeshauptstadt Kiel gegenüber dem jeweiligen Vormonat gesunken. Letzte Einstellungen vor dem Weihnachtsfest und im Dienstleistungssektor unterstützen diesen positiven Trend. In der langfristigen Entwicklung zeigt sich der Kieler Arbeitsmarkt stabil. Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber November 2022 leicht um 268 oder 2,6 Prozent gestiegen, was insgesamt für eine gedämpfte Dynamik am Arbeitsmarkt spricht. Der Bestand an sozialversicherungspflichtigen Stellen ist unverändert hoch und bietet viele Chancen für Fach- und Hilfskräfte. Betriebe sollten daher auch verstärkt Personengruppen in den Fokus nehmen, an die sie vielleicht noch nicht gedacht haben, wie zum Beispiel schwerbehinderte arbeitslose Menschen,“ so Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel.

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 72

Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in der Landeshauptstadt:

„Im November ist die Zahl der in Kiel gemeldeten arbeitslosen Menschen zum dritten Mal in Folge gegenüber dem jeweiligen Vormonat zurückgegangen. Das ist eine für die Landeshauptstadt Kiel typische – durchaus auch in den Vorjahren zu beobachtende – Entwicklung. Letzte Einstellungen im Vorweihnachtsgeschäft und im Dienstleistungssektor lassen die Arbeitslosenzahlen aktuell sinken, so dass wir fast den niedrigsten Stand der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr zu verzeichnen haben. Zuletzt war die Zahl im Mai mit 10.410 registrierten arbeitslosen Frauen und Männern niedriger.“

Dieser positive Trend bildet sich aktuell aber nicht im langfristigen Vergleich der Arbeitslosigkeit ab, wie Rump weiter ausführt:

„Auch in diesem Monat haben wir es mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat zu tun. Die Gründe dafür sind vielfältig. Betriebe in den Außenberufen gehen in die Winterpause und setzen teilweise ihre Arbeitnehmer frei, Fortbildungsangebote laufen aus, Sprachkurse für vor dem Krieg in der Ukraine geflohene Menschen enden. Außerdem wurden mehr Frauen und Männer, die sich aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet haben, registriert als Menschen, die die Arbeitslosigkeit verlassen haben. Aktuell ist statistisch betrachtet weniger Bewegung auf dem Arbeitsmarkt als in den letzten Jahren. Große Veränderungen in die eine oder andere Richtung bleiben aus, was für eine insgesamt gedämpfte Dynamik spricht.“

Zur Nachfrageseite des Arbeitsmarktes sagte der Agentur-Chef:

„Beinahe schon saisontypisch haben wir es im Monat November mit einer im Vergleich zu den Vormonaten deutlich geringeren Zahl an Stellenmeldungen zu tun. Auch in vielen der vergangenen Jahre werden im Jahreszyklus meist in den Monaten Januar, Juli und November weniger Stellen gemeldet. Das ist auch in diesem Jahr nicht anders. Dennoch beträgt die Zahl der aktuell gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen im November 533 und liegt damit nur geringfügig unter dem Wert von 564 aus dem sehr starken Nachfragejahr 2019 und damit vor Corona. Der Rückgang zum Vormonat bzw. zum Vorjahr lässt sich auch insofern gut verkraften, weil wir es immer noch mit einem sehr stabilen und hohen Stellenbestand zu tun haben, aus dem Beschäftigte aber auch arbeitslos gemeldete Menschen schöpfen können“.