Arbeitsmarktbericht für die Landeshauptstadt Kiel

FAZIT: „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dennoch bewegt sie sich auf einem relativ niedrigen Niveau, was sich unter anderem durch eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent ausdrückt. Unverändert trifft eine gedämpfte Dynamik auf einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit von Menschen mit ausländischer Herkunft. Ein hoher Stellenbestand und passgenaue Qualifizierungen bieten hier aber gute Chancen für die kommenden Wochen und Monate“, so Hans-Martin Rump, Leiter der auch für den Kreis Plön zuständigen Agentur für Arbeit Kiel.

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 73

Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön: „Nach zwei Monaten mit rückläufigen Arbeitslosenzahlen gegenüber dem jeweiligen Vormonat, steigt die Arbeitslosigkeit im November leicht gegenüber dem Oktober-Wert um 67 oder 2,4 Prozent an. Das ist aber, wenn man auf die Vorjahre schaut, durchaus eine normale, saisontypische Entwicklung. Das Saisongeschäft in den Tourismusgebieten läuft aus, Außenbetriebe, die ihre Mitarbeiter nicht im Winter durchbeschäftigen können, setzen diese frei, befristete Beschäftigungen vor allem im Dienstleistungsgewerbe und im Vorweihnachtsgeschäft enden jetzt oder im Folgemonat.“

Im langfristigen Vergleich am Arbeitsmarkt setzt sich der Trend der letzten Monate fort:

„Auch im November haben wir es mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber 2022 zu tun. 214 oder 8,2 Prozent mehr arbeitslose Menschen wurden registriert. Ein Großteil dieses Zuwachses an arbeitslosen Menschen ist unverändert auf die Personengruppe der ausländischen Arbeitslosen zurückzuführen. Dieser beträgt 175 Personen oder 30 Prozent. Rund ein Drittel der 758 arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft haben die ukrainische Staatsbürgerschaft. 242 Menschen ukrainischer Herkunft sind aktuell im Kreis Plön arbeitslos registriert. Vor einem Jahr waren es 151. Es ist leider kein Ende des Krieges in der Ukraine in Sicht. Deshalb werden sich viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die in den vergangenen Monaten zu uns gekommen sind, mit dem Gedanken beschäftigen, dauerhaft in der Region zu bleiben. 43 Frauen und Männer mit ukrainischer Staatsbürgerschaft haben bislang aus Arbeitslosigkeit heraus eine Erwerbstätigkeit aufgenommen. 488 haben, seitdem das Jobcenter Kreis Plön die ganzheitliche Betreuung dieser Menschen im Sommer 2022 übernommen hat, an einer Qualifizierung – vorrangig zum Spracherwerb – teilgenommen. Wir sehen deshalb als Arbeitsagentur und Jobcenter gute Chancen in den kommenden Wochen und Monaten, potentielle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ukrainischer Herkunft mit Betrieben der Region zusammenzubringen.“

Zur Stellenseite des Arbeitsmarktes sagte der Agentur-Chef:

„Im aktuellen Monat wurden unserem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Plön 85 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das ist die geringste Zahl an Stellenmeldungen im Laufe des Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr – als es auf dem Stellenmarkt noch Nachholeffekte nach den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 gab - ging die Zahl der gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze um 39 oder 31,5 Prozent zurück. Der November ist regelmäßig der Monat mit der geringsten Anzahl an Stellenmeldungen im Jahresverlauf. Oft wurden uns dann in den vergangenen Jahren im Dezember schon wieder mit Blick in das Folgejahr mehr sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Insofern besteht trotz gedämpfter Konjunkturprognosen, wirtschaftlicher und globaler Risiken aktuell kein Anlass zur Sorge. Im Gegenteil – so sind unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service seit Jahresbeginn mehr als 1.350 neue Stellen gemeldet worden.“