Der Arbeitsmarkt ist in der Winterpause

Arbeitslosigkeit im Landkreis Cochem-Zell steigt im Dezember weiter an

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1

Zum Jahresende geht der Arbeitsmarkt im Landkreis Cochem-Zell endgültig in die Winterpause: An und um die Mosel zählten die Statistiker der Arbeitsagentur im Dezember 1.175 arbeitslose Frauen und Männer, das sind 185 mehr als im November, aber 257 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,5 Punkte auf 3,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 4,2 Prozent.

Eine vertraute, weil saisonbedingte Entwicklung, erklärt Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Zwischen Herbstferien und Jahresende verabschieden sich vor allem viele gastronomische und touristische Einrichtungen in die Winterpause. Und zwar unabhängig vom Wetter. Im Gegensatz dazu stellen witterungsabhängige Betriebe ihre Arbeit erst bei starkem Frost oder Schneefall ein – in milden Wintern also womöglich gar nicht. Eine erste, weitgehend wetterunabhängige Zunahme der Arbeitslosigkeit gibt es deshalb zum Jahresende. Und sie fällt im stark touristisch geprägten Landkreis Cochem-Zell deutlicher aus als in den Nachbarregionen. Alles Weitere hängt davon ab, wie kalt es wird – und wie die Pandemie sich entwickelt.“

Zweifellos habe die aktuelle Pandemielage den touristischen Betrieben – wie vielen anderen Branchen - auch in diesem Jahr geschadet. Verglichen mit dem Vorjahr habe sich aber zumindest die Situation am Arbeitsmarkt deutlich entspannt. „Für die Gastronomie ist es Glück im Unglück, dass sich viele jetzt, wo der Höhepunkt der derzeitigen Corona-Welle erwartet wird, ohnehin in die Winterpause verabschieden.“ Nichtsdestotrotz gehöre gerade diese Branche schon jetzt zu den großen Verlierern der Pandemie.

Etwas ruhiger geht es saisonbedingt auch auf dem Stellenmarkt zu. Dem Arbeitgeberservice wurden in den letzten vier Wochen 77 zusätzliche offene Stellen gemeldet. Insgesamt registriert die Agentur damit 476 Stellenangebote aus dem Landkreis. Das sind 96 mehr als vor einem Jahr. 

Bei der Bewältigung der Corona-Krise setzten viele Unternehmen auf Kurzarbeitergeld (KuG). In den letzten Monaten wurden allerdings kaum noch neue Anzeigen registriert. Im Dezember stiegen die Zahlen leicht an. So zeigten in den vergangenen vier Wochen 42 Betriebe für 221 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Dezember 2020 waren es 80 Betriebe, die für 513 Beschäftigte bei der Agentur Anzeigen einreichten. Insgesamt gingen seit Beginn der Pandemie im März 2020 aus dem Landkreis Cochem-Zell rund 1.350 Anzeigen für mehr als 10.000 Beschäftigte ein.