Der Arbeitsmarkt macht Pause von der Winterpause

Zahl der Arbeitslosen geht um Koblenz im Februar leicht zurück

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 8

Zahl der Arbeitslosen geht um Koblenz im Februar leicht zurück

Es scheint ein kurzer Winter zu werden – zumindest was den Arbeitsmarkt in und um Koblenz betrifft. Nach einem eher bescheidenen, saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar geht dieser bereits wieder zurück.

Ende Februar melden die Statistiker der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen für die Stadt 3.738 arbeitslose Frauen und Männer. Das sind 20 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 6 Prozent stabil. Der MYK-Kreis verzeichnet mit aktuell 3.841 Arbeitslosen sogar einen Rückgang um 86. Auch hier verändert sich die Quote von 3,3 Prozent gegenüber Januar nicht.

Deutlich ist der Unterschied dagegen im Vergleich zum Vorjahr. Im Februar 2021 waren in Koblenz 686 und im Landkreis 832 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als heute. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,1 und 3,9 Prozent.

„Die überraschend schnelle Erholung von der Pandemie setzt sich damit fort“, erklärt Agenturleiter Frank Schmidt. „Auch wenn das leider nicht für alle Branchen zutrifft.“ Wichtig sei nun, dass in den nächsten Monaten zum Beispiel auch die Gastronomie durchstarten könne. Dort beginne das Saisongeschäft üblicherweise um Ostern. „Ich hoffe, dass die Pandemie bis dahin so weit abgeflaut ist, dass sich auch diese von den Kontakt-Einschränkungen stark beeinträchtigten Betriebe erholen können.“ 

Erste Signale vom Stellenmarkt lassen diese Hoffnung begründet erscheinen. So nahm der Arbeitgeberservice der Agentur im Februar aus Stadt und Landkreis in den letzten vier Wochen rund 700 zusätzliche Stellenangebote auf – fast 300 mehr als in den vier Wochen zuvor. Damit sind zum Monatsende aus Koblenz 1.684 und aus dem MYK-Kreis 2.005 offene Stellen gemeldet – insgesamt 850 mehr als vor einem Jahr.

Dass der Arbeitsmarkt Corona bislang relativ gut überstanden zu haben scheint, liegt nicht zuletzt an den großzügigen Kurzarbeitergeld-Regeln (KuG-Regeln), die die Bundesregierung zu Beginn der Krisen erlassen hat. Im Februar zeigten noch 17 Koblenzer Betriebe und 21 aus dem Landkreis Kurzarbeit an. Betroffen waren davon insgesamt knapp 300 Beschäftigte. Vor einem Jahr waren es in Stadt und Landkreis noch 192 Betriebe und 1.945 Beschäftigte. Insgesamt gingen seit Beginn der Pandemie im März 2020 aus Koblenz 2.566 KuG-Anzeigen für knapp 40.000 Beschäftigte ein, im Landkreis waren es 3.210 Anzeigen für knapp 35.500 Beschäftigte.

Trotz der hoffnungsvollen Signale tut sich Agenturleiter Schmidt derzeit schwer mit einer Prognose, wie es in den nächsten Monaten weitergehen könnte. Bislang habe der Arbeitsmarkt in der Region die Herausforderungen der letzten beiden Jahre relativ gut verkraftet, betont er. Außerdem stehe der Frühling vor der Tür, eine Zeit, in der die Arbeitslosigkeit regelmäßig sinkt.

„Wie sich die aktuellen Ereignisse rund um den Ukrainekonflikt und die von EU und Bundesregierung beschlossenen Sanktionen auf die Wirtschaft vor Ort auswirken werden, lässt sich aber noch nicht abschätzen. Im Moment sieht es so aus, als könnte das zu einer weiteren Bewährungsprobe für den Arbeitsmarkt werden. Und natürlich darf man nicht vergessen, dass uns auch Corona wohl noch längere Zeit beschäftigen wird.“