Positive Entwicklung am Arbeitsmarkt

50.930 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; 6.661 weniger Arbeitslose als im Vorjahr; Arbeitslosenquote bei 8,4 Prozent; 5.899 freie Arbeitsstellen; noch 2.816 freie Ausbildungsstellen

31.05.2022 | Presseinfo Nr. 24

„Das Auslaufen der meisten Corona-Regelungen kommt den Kölner Unternehmen entgegen. Gleichzeitig setzen Material- und Rohstoffengpässe sowie steigende Energiepreise und Betriebskosten viele Betriebe unter Kostendruck. Dennoch halten Arbeitgeber an ihrer Stammbelegschaft fest. Bei Neueinstellungen nehmen wir aktuell eine gewisse Zurückhaltung wahr. Hier bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt. Perspektivisch könnte Kurzarbeit wieder ein Thema werden“, fasst Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln die Situation zusammen. „Unabhängig von der Entwicklung der aktuellen Lage müssen wir uns gemeinsam mit den Unternehmen den Herausforderungen des weiter zunehmenden Fachkräftemangels stellen. Es wird immer wichtiger, die Belegschaften zukunftsfähig zu machen und Qualifikationen den aktuellen Herausforderungen anzupassen“, so Klapper abschließend. Der Arbeitgeber-Service berät Unternehmen und unterstützt mit verschiedenen Förderungen bei Neueinstellungen oder bei der Qualifizierung von Beschäftigten.

Auf dem Ausbildungsmarkt sind aktuell noch 1.648 junge Kölnerinnen und Kölner auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle für den Spätsommer. Dem stehen noch 2.816 gemeldete Stellen gegenüber. Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2021 haben sich 3.669 Bewerberinnen und Bewerber bei der Arbeitsagentur gemeldet. Insgesamt wurden 4.975 Ausbildungsstellen angeboten.

„Die Berufsberatung ist wieder auf vielen Messen anzutreffen Nach den langen Corona-Monaten freuen sich alle auf den persönlichen Kontakt und Austausch. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen aktuell für die jungen Kölnerinnen und Kölner so gut wie selten. Daher ist es wichtig, jetzt möglichst viele Jugendlichen zu erreichen und für Ausbildung zu begeistern. Alle Talente sind willkommen und werden auf dem Arbeitsmarkt gebraucht“, macht Klapper den Azubis in spe Mut, den Kontakt zur Berufsberatung der Arbeitsagentur aufzunehmen. Die Arbeitsagenturen planen mit allen Partnern am Ausbildungsmarkt viele Veranstaltungen und Aktionen zum „Sommer der Berufsausbildung“. Die Kölner Berufsberatung lädt zu zwei digitalen Infoveranstaltungen zum Dualen Studium am 20. und 22. Juni ein. Weitere Infos und Link zur Einwahl unter: https://web.arbeitsagentur.de/portal/metasuche/suche/veranstaltungen/10000-2000380371-V

Der Arbeitsmarkt im Mai

Im Mai sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent oder 619 auf 50.930 Personen. Gegenüber dem Vorjahr sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 6.661 Personen oder 11,6 Prozent

Die Arbeitslosenquote sinkt im Mai weiter um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 8,4 Prozent. Im Vorjahr betrug sie 9,5 Prozent.

Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Mai 12.731 Personen. Das sind 281 oder 2,2 Prozent weniger als im April und 3.814 Personen oder 23,1 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 38.199 Arbeitslose. Das sind 338 Personen oder 0,9 Prozent weniger als im April und 2.847 Personen oder 6,9 Prozent weniger als im Mai 2021.

Kurzarbeit

58 Betriebe zeigten für 1.421 Beschäftigte im Mai neu oder wiederholt Kurzarbeit an. Aktuell findet Kurzarbeit vor allem aufgrund von Lieferkettenengpässen statt.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und zum Mai 2021 gesunken.

Neben den statistisch ausgewiesenen 50.930 Arbeitslosen suchten im Mai 12.547 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Mai insgesamt 63.477 [1]. Sie lag damit um 701 oder 1,1 Prozent niedriger als im April. Gegenüber Mai 2021 sank die Unterbeschäftigung um 7.975 Personen oder 11,1 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote sinkt im Mai im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 11,6 Prozent gelegen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt im aktuellen Monat 80,0 Prozent nach 80,4 Prozent im Vorjahr.

Im Mai mussten sich 2.787 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen [2]). Das waren 157 Personen oder 5,3 Prozent weniger als im Vormonat und 227 oder 7,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Im aktuellen Monat konnten 2.674 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit [3] beenden. Das sind 102 oder 3,7 Prozent weniger als im April und 174 Personen oder 6,1 Prozent weniger als im Mai 2021.

Ende September 2021, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 599.621. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 13.451 oder 2,3 Prozent, nach +11.770 oder +2,0 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherungen sowie exterritorialen Organisationen und Körperschaften (+3.591 oder +12,3 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (–2.074 oder –3,8 Prozent).

Im Mai waren 5.899 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber April ist das ein Plus von 327 Stellen oder 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 2.221 Stellen mehr (+60,4 Prozent). Arbeitgeber meldeten dem Kölner Arbeitgeber-Service im Mai 1.445 neue Arbeitsstellen, 46 mehr als im April (+ 3,3 Prozent) und 162 mehr als im letzten Jahr (+12,9 Prozent).

Die offenen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche. Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (537 Stellen im Bestand);  Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (497);   Sicherheitsfachkräfte (235); Büro und Sekretariat (246); Informatik (194); Unternehmensorganisation (176); Fahrzeugführung im Straßenverkehr (206);  Energietechnik (157); Werbung und Marketing (128) und Altenpflege (131).

Unternehmen, die noch keinen festen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter
der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20 oder per E-Mail unter Koeln.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.


[1] Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

[2] = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)

[3] = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)