Arbeitslosenquote steigt auf 3,6 Prozent

Untypisch für einen Juni ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Korbach deutlich gestiegen: 6613 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 542 mehr als im Mai (plus 8,9 Prozent) und 345 weniger als vor einem Jahr (minus 5 Prozent).

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 54

Untypisch für einen Juni ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Korbach deutlich gestiegen: 6613 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 542 mehr als im Mai (plus 8,9 Prozent) und 345 weniger als vor einem Jahr (minus 5 Prozent). Der Anstieg geht dabei ausschließlich auf den Bereich der Grundsicherung zurück: In den Jobcentern der Kreise Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder sind vermehrt Flüchtlinge aus der Ukraine arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,3 Prozentpunkte auf jetzt 3,6 Prozent (Vorjahr 3,7 Prozent).  

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni ist untypisch, aber in diesem Jahr nicht unerwartet“, stellt der Leiter der Korbacher Arbeitsagentur Uwe Kemper fest. „Seit Anfang Juni erhalten Flüchtlinge Leistungen der Grundsicherung und werden von den Jobcentern aus einer Hand betreut. Sie werden dort also sowohl leistungsrechtlich als auch zur Integration in den Arbeitsmarkt beraten.“ Überwiegend handelt es sich bei ihnen um Frauen, viele mit Kindern. Kemper geht davon aus, dass die Zahlen noch steigen könnten, wenn sich zunehmend die Lebensumstände der Flüchtlinge, beispielsweise die Kinderbetreuung, klärten.

„Dass die Arbeitslosenzahl im Bereich der Arbeitslosenversicherung zurückgegangen ist, spricht insgesamt für einen weiter robusten Arbeitsmarkt - trotz der Unsicherheiten mit denen die Betriebe aktuell zu kämpfen haben und deren Auswirkungen auf den hiesigen Arbeitsmarkt derzeit nicht einschätzbar sind“, so Kemper. „Für Arbeitnehmer wird somit einmal mehr die Notwendigkeit zur beruflichen Weiterbildung deutlich: Qualifizierung leistet in unsicheren Zeiten einen großen Beitrag zur beruflichen Sicherheit.“  

Der Anstieg der arbeitslos gemeldeten Flüchtlinge aus der Ukraine spiegelt sich auch in der Auswertung nach Personengruppen wider. Am deutlichsten gestiegen ist die Arbeitslosigkeit im Juni bei den Ausländern um 595 Personen (plus 39,6 Prozent), bei den Jüngeren um 98 (plus 17,6 Prozent) und bei den Frauen um 437 (plus 16,7 Prozent). Bei den ab 50-Jährigen sind im Juni 140 Arbeitslose hinzugekommen (plus 6 Prozent), bei den Männern 105 (plus 3 Prozent).

Die Zahlen zur unterschiedlichen Entwicklung in den beiden Rechtskreisen: Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Agenturbezirk 2661 Menschen arbeitslos gemeldet, 87 weniger als im Vormonat und 524 weniger als vor einem Jahr. Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) waren im Juni 3952 Arbeitslose registriert, 629 mehr als im Mai und 179 mehr als im Juni 2021.  

Die Langzeitarbeitslosigkeit ist im Juni erneut gesunken. Mit 1681 Langzeitarbeitslosen waren 37 weniger registriert als im Mai und 420 weniger als im Juni 2021.

Die Zahl der offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Juni um 3 auf 3861 gestiegen und liegt damit um 241 höher als vor einem Jahr (plus 6,7 Prozent).

Der Umfang der neu angezeigten Kurzarbeit bewegt sich wieder auf dem Vor-Corona-Niveau: Im Agenturbezirk gab es vier neue Anzeigen, die maximal 66 Beschäftigte betreffen.

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Juni 3029 Menschen arbeitslos gemeldet, 270 mehr als im Mai (plus 9,8 Prozent) und 179 weniger als vor einem Jahr (minus 5,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,3 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 3,7 Prozent gelegen. Der Stellenbestand im Landkreis sinkt um 63 auf 1935. Im Jahresvergleich bedeutet das einen Rückgang um 58 Stellen.

Korbach mit Bad Wildungen. 1373 Menschen ohne Arbeit waren im Juni in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 109 mehr als im Mai (plus 8,6 Prozent) und 161 weniger als vor einem Jahr (minus 10,5 Prozent). Die Quote steigt auf 3,3 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Mai und 0,4 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

Geschäftsstelle Frankenberg. 989 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 116 mehr als im Vormonat (plus 13,3 Prozent) und 9 mehr als im Juni 2021 (plus 0,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg steigt um 0,4 Prozentpunkte auf 3,5 (Juni 2021: 3,4 Prozent).

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 667 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 45 mehr als im Mai (plus 7,2 Prozent) und 27 weniger als vor einem Jahr (minus 3,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,8 Prozent um 0,2 Prozentpunkte höher als vor vier Wochen (Juni 2021: 3,9 Prozent).

Landkreis Schwalm-Eder. 3584 Arbeitslose waren im Juni im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 272 mehr als im Mai (plus 8,2 Prozent) und 166 weniger als im Vorjahresmonat (minus 4,4 Prozent). Die Quote liegt mit 3,7 Prozent um 0,3 Prozentpunkte höher als vor einem Monat und um 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1926 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 66 mehr als im Mai und 299 mehr als im Juni 2021.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1698 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Anstieg um 123 gegenüber Mai (plus 7,8 Prozent) und ein Rückgang um 47 gegenüber dem Vorjahr (minus 2,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich um 0,3 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent und liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Juni 941 Personen arbeitslos gemeldet, 107 mehr als vor vier Wochen (plus 12,8 Prozent) und 13 weniger im Jahresvergleich (minus 1,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,4 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent, was ebenfalls dem Wert von Juni 2021 entspricht.

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 945 Menschen auf Jobsuche zeigt die Juni-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Mai ein Zuwachs um 42 (plus 4,7 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr sind es 106 Arbeitslose weniger (minus 10,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,6 Prozent um 0,2 Prozentpunkt über dem Wert im Mai, im Juni vorigen Jahres hatte sie 4,0 Prozent betragen.

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