Sommerlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Deutliches Plus bei jungen Menschen im Agenturbezirk Korbach

 

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 52

Im saisonüblichen Rahmen ist im Juli die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Arbeitsagentur Korbach leicht gestiegen: 7801 Arbeitslose waren in den beiden zugehörigen Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder gemeldet, 111 mehr als im Juni (plus 1,4 Prozent) und 587 mehr als vor einem Jahr (plus 8,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent gestiegen, vor einem Jahr hatte sie bei 3,9 Prozent gelegen. 

 

Für den Korbacher Agenturleiter Uwe Kemper stellt die gestiegene Arbeitslosigkeit im Juli prinzipiell keine Überraschung dar. „Schuljahres- und Ausbildungsende sorgen für mehr Arbeitslosmeldungen von jungen Menschen, insbesondere im Bereich der Arbeitslosenversicherung. Zudem machen sich die Sommerferien üblicherweise mit einer gewissen Zurückhaltung der Unternehmen bei Einstellungen bemerkbar. In diesem Jahr spielen darüber hinaus sicher auch wirtschaftliche Unwägbarkeiten eine Rolle.“ Gleichzeitig sei jedoch bei den offenen Stellen ein klares Plus zu verzeichnen. Kemper: „Es zeigt sich, dass Angebot und Nachfrage oft nicht zusammenpassen, sei es örtlich oder wegen der qualitativen Voraussetzungen. Daher werben wir für das Absolvieren einer Berufsausbildung und für stetige Qualifizierung im Laufe des Berufslebens, um den Anforderungen des aktuellen und künftigen Arbeitsmarktes gerecht werden zu können. Zudem ist Qualifizierung ein wesentlicher Schlüssel zur nachhaltigen Beendigung von Arbeitslosigkeit. Auch Teil- oder modular aufgebaute Qualifizierungen sind gegebenenfalls sinnvoll.“ Dabei hat der Agenturleiter nicht nur die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Blick: „Wir beraten auch umfassend die Betriebe zu Möglichkeiten der Qualifizierung ihrer Beschäftigten.“ 

Bei den einzelnen Personengruppen ist nur bei den Älteren ab 55 Jahren ein (minimaler) Rückgang der Arbeitslosigkeit festzustellen (minus 0,1 Prozent), bei allen anderen ist ein Anstieg zu registrieren. Mit Abstand an der Spitze stehen die Jüngeren unter 25 Jahren (plus 11,8 Prozent), gefolgt von den Frauen (plus 2,3 Prozent), Männern (plus 0,8 Prozent) und Ausländern (plus 0,2 Prozent).

Die Zahlen für die beiden Rechtskreise: Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) waren im Agenturbezirk 2881 Menschen arbeitslos gemeldet, 97 mehr als im Juni (plus 3,5 Prozent) und 161 mehr als im Vorjahr (plus 5,9 Prozent). Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) waren 4920 Arbeitslose registriert, 14 mehr als im Juni (plus 0,3 Prozent) und 426 mehr als im Juli 2022 (plus 9,5 Prozent).

Wie erwartet ist die Langzeitarbeitslosigkeit im Juli weiter gestiegen, um 41 auf jetzt 1863 Langzeitarbeitslose im Agenturbezirk, das sind 171 mehr als vor einem Jahr. Kemper: „Die Geflüchteten aus der Ukraine, die seit Juni 2022 von den Jobcentern betreut werden, werden nach einem Jahr als langzeitarbeitslos geführt. Sprachdefizite, fehlende Betreuungsplätze für Kinder und die noch andauernde Anerkennung von Berufsabschlüssen aus der Ukraine sorgen dafür, dass Geflüchtete erst nach und nach dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.“

Der Stellenbestand im Agenturbezirk ist innerhalb eines Monats um 99 (5,3 Prozent) auf 1957 gestiegen, das entspricht im Vergleich mit dem Vorjahr 1430 offenen Stellen weniger.

 

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Juli 3449 Menschen arbeitslos gemeldet, 77 mehr als im Juni (plus 2,3 Prozent) und 87 mehr als im Vorjahr (plus 2,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich von 3,8 auf 3,9 Prozent und liegt damit genau so hoch wie vor einem Jahr. Der Stellenbestand im Landkreis liegt mit 846 um 3 höher als im Juni und um 814 niedriger als im Juli 2022. 

 

Korbach mit Bad Wildungen. 1609 Personen ohne Arbeit waren im Juli in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 84 mehr als im Juni (plus 5,5 Prozent) und 111 mehr als vor einem Jahr (plus 7,4 Prozent). Die Quote steigt um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.

 

Geschäftsstelle Frankenberg. Hier ist gegenüber dem Vormonat ein Rückgang der Arbeitslosenzahl um 12 auf 1051 (minus 1,1 Prozent) zu verzeichnen, das sind 67 weniger als im Juli vor einem Jahr (minus 6,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg stagniert bei 3,7 Prozent, das entspricht einem Rückgang von 0,2 Prozentpunkten innerhalb eines Jahres.

 

Geschäftsstelle Bad Arolsen: 789 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 5 mehr als im Juni (plus 0,6 Prozent) und 43 mehr als vor einem Jahr (plus 5,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt wie im Juni bei 4,5 Prozent (Juli 2022: 4,3 Prozent).

 

Landkreis Schwalm-Eder. 4352 Arbeitslose waren im Juli im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 34 mehr als im Juni (plus 0,8 Prozent) und 500 mehr als im Vorjahresmonat (plus 13 Prozent). Die Quote verharrt bei 4,4 Prozent, vor einem Jahr hatte sie 3,9 Prozent betragen. 1111 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 96 mehr als im Juni und 616 weniger als im Vorjahr.

 

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2094 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, ein Plus von 29 gegenüber Juni (plus 1,4 Prozent) und 243 mehr als im Vorjahr (plus 13,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 4,0 Prozent.  

 

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Juli 1119 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 22 mehr als vor vier Wochen (plus 2 Prozent) und 119 mehr im Jahresvergleich (plus 11,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 4,4 Prozent, das ist 0,1 Prozentpunkt mehr als im Juni und 0,4 Prozentpunkte mehr als vor zwölf Monaten.

 

Geschäftsstelle Schwalmstadt. Die Juli-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt zeigt 1139 Menschen auf Jobsuche, 17 weniger als im Vormonat (minus 1,5 Prozent) und 138 mehr als im vorigen Jahr (plus 13,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,3 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Juni, vor einem Jahr hatte sie 3,8 Prozent betragen.