Arbeitslosigkeit im Kreis Viersen im Februar saisonal bedingt leicht gestiegen

Einführung des Bürgergelds verläuft reibungslos

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 17

„Mit dem Anstieg im Vergleich zum Vormonat war zu rechnen“, zeigt sich Matthias Elvenkemper, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Krefeld/Kreis Viersen, nicht überrascht über die aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt im Februar, welche 22.337 arbeitslose Personen im Agenturbezirk ausweisen, eine Steigerung von 122 im Vergleich zum Vormonat. „Gegenüber dem Februar des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.616 Personen gestiegen. Dieses höhere Ausgangsniveau ist im Wesentlichen auf die im Sommer erfolgte Erfassung der ukrainischen Kriegsgeflüchteten in der Grundsicherung zurückzuführen. Aktuell verzeichnen wir 1.369 Arbeitslose in dieser Personengruppe“, erläutert Elvenkemper weitere Eckwerte.  

 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen und Regionen

Aktuell werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 6.486 Menschen von der Arbeitsagentur betreut (16 mehr als vor einem Monat).

15.851 Arbeitslose (106 mehr als im Januar) sind in Betreuung der Jobcenter Krefeld und Kreis Viersen. Damit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk bei 7,8 Prozent (wie im Januar; 0,5 Prozentpunkte über Februar 2022).

In der Stadt Krefeld liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei 10,5 Prozent (Januar 2023: 10,4 %, Februar 2022: 9,9 %), im Kreisgebiet Viersen wie im Januar bei 5,8 Prozent (Februar 2022: 5,3 %).

 

Die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen im Kreisgebiet:

Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst):                           4,7 Prozent (Vorjahr: 4,2%)

Nettetal (Nettetal, Brüggen):                                               5,7 Prozent (Vorjahr: 5,2%)

Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal):   6,4 Prozent (Vorjahr: 5,8%)

 

Kräftenachfrage

Der Zugang an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen liegt im Februar dieses Jahres bei 784 Stellen. Dies entspricht dem Wert des Vormonats (-2 Stellen).

 

Bürgergeld

Zu Jahresbeginn wurde in der Grundsicherung das sogenannte Bürgergeld eingeführt. Dazu Franz-Josef Schmitz, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Viersen: Im Januar dieses Jahres wurden deutlich mehr Anträge auf Bürgergeld gestellt als im Januar des Vorjahres. Dieser Trend hat sich im Februar nicht fortgesetzt, das Antragsaufkommen sinkt aktuell wieder und stabilisiert sich auf einem Niveau, dass etwa 10 – 20 % über dem Vorjahresniveau liegt. Die Gründe für eine Antragstellung sind dabei so unterschiedlich, wie die Kund*innen die dahinterstehen.  Die Fallgestaltungen reichen von geflüchteten Menschen aus der Ukraine aber auch aus vielen anderen Ländern über Menschen, die ergänzende Leistungen der Grundsicherung benötigen bis zu den Menschen, die aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten Anträge auf Leistungen zur Grundsicherung stellen. Es gibt aus meiner Sicht nicht den einen Grund, warum Menschen einen Antrag auf Grundsicherung beim Jobcenter stellen.“

Jens Ernesti, Sozialdezernent des Kreis Viersen, erläutert:

„Das Bürgergeld umfasst zahlreiche Neuerungen, welche die Jobcenter umsetzen müssen. So stehen die ganzheitliche Betreuung, der Kooperationsplan, das Weiterbildungsgeld und der Bürgergeldbonus auf der Agenda. Darüber hinaus begrüße ich die Verbesserung der Instrumente zur Qualifizierung und Weiterbildung arbeitsuchender Menschen im Kreis Viersen.“

 

Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine

Im Februar waren 1.369 ukrainische Arbeitslose im Agenturbezirk Krefeld registriert, davon 591 im Kreis Viersen.

Jens Ernesti blickt auf die aktuelle Situation: „Der Rechtskreiswechsel für Schutzsuchende aus der Ukraine ist uns gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des Kreises Viersen gut gelungen. Auch hier hat sich die enge Zusammenarbeit zwischen der kommunalen Familie im Kreis und dem Jobcenter wieder als äußerst verlässlich herausgestellt.“

Und Franz-Josef Schmitz ergänzt: „Mehr als 2.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine erhalten aktuell Grundsicherungsleistungen des Jobcenters Kreis Viersen. Bei den geflüchteten Menschen aus der Ukraine fällt uns immer wieder auf, wie motiviert und engagiert sie sind. Sie nutzen jede Möglichkeit -trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und der oft noch fehlenden Sprachkenntnisse- um sich hier zu integrieren.“