Arbeitslosenzahlen steigen saisonunüblich

Ausbildungsmarkt bietet Perspektiven für junge Menschen

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 61

„Wir verzeichnen im Oktober leicht steigende Arbeitslosenzahlen in der Stadt Krefeld bis stabile Zahlen im Kreis Viersen. Saisonüblich ist normalerweise ein dynamischer Rückgang“, so Dr. Sarah Borgloh, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld/Kreis Viersen, zu den aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt, welche 22.061 arbeitslose Personen im Agenturbezirk ausweisen, ein Zuwachs von 210 im Vergleich zum Vormonat. „Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit den aktuellen konjunkturellen Herausforderungen. Dadurch entsteht eine zunehmende Unsicherheit bei den Betrieben, was sich gegenüber dem Vormonat in einem höheren Zugang in die Arbeitslosigkeit und einem geringeren Abgang in Arbeit widerspiegelt. Auch die Zahl der Stellenmeldungen der Arbeitgeber sinkt“, erläutert Borgloh.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen und Regionen

Aktuell werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 6.163 Menschen von der Arbeitsagentur betreut (37 mehr als vor einem Monat).

15.898 Arbeitslose (173 mehr als im September) sind in Betreuung der Jobcenter Krefeld und Kreis Viersen. Damit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk bei 7,7 Prozent (0,1 Prozentpunkte über September; 0,1 Prozentpunkte über Oktober 2022).

In der Stadt Krefeld liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei 10,6 Prozent (September: 10,4%, Oktober 2022: 10,3%), im Kreisgebiet Viersen bei 5,5 Prozent (September: 5,5%, September 2022: 5,5%).

Die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen im Kreisgebiet:

Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst):     4,5 Prozent (Vorjahr: 4,5%)
Nettetal (Nettetal, Brüggen):5,5 Prozent (Vorjahr: 5,4%)
Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal):6,0 Prozent (Vorjahr: 6,1%)
Kräftenachfrage

Der Stellenzugang beträgt im Oktober 538 Stellen. Über 80 Prozent der erfassten Stellen erfordern das Anforderungsniveau Fachkraft oder höher.

Bilanz für das Ausbildungsjahr 2022/2023

Insgesamt haben in Krefeld und im Kreis Viersen mit 2.960 Bewerberinnen und Bewerbern 44 junge Leute weniger als im Vorjahr bei der Berufsberatung nach einer Ausbildungsstelle nachgefragt. Das ist ein Rückgang von 1,5 Prozent. Ihnen standen 3.551 bei der Agentur für Arbeit Krefeld erfasste, betriebliche Ausbildungsstellen gegenüber. Dies ist - gegenüber dem Vorjahr - ein um 67 Stellen (+1,9 Prozent) erhöhtes Angebot. Rein rechnerisch standen somit über das Ausbildungsjahr 100 Bewerberinnen und Bewerbern 121 Ausbildungsangebote offen (wie im Vorjahr).

Der Ausbildungsmarkt zeigt sich weiterhin als Bewerbermarkt. Sowohl auf der Bewerber- als auch auf der Ausbildungsstellenseite verzeichnen wir annährend das Niveau des Vorjahres. Dies trifft auch auf die Zahl der Jugendlichen zu, die eine betriebliche Ausbildung begonnen haben. Das erfreulicherweise stabile Ausbildungsplatzangebot ist wie im Vorjahr höher als der Bestand an gemeldeten Jugendlichen. Die Arbeitgeber suchen Fachkräfte – der beste Weg dahin ist die Ausbildung im eigenen Betrieb. Wir werden in den nächsten Wochen gemeinsam mit unseren Partnern im Ausbildungskonsens alle Anstrengungen unternehmen, die bisher noch unversorgten Jugendlichen auf die freien Ausbildungsstellen zu vermitteln und wo dies nicht möglich ist, entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten“, erläutert Borgloh.

Zum Ende des Berufsberatungsjahres am 30. September waren 280 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit gemeldet, die noch eine Ausbildungsstelle suchten und auch noch keine Alternative gefunden hatten. Zu Ende September waren aber auch noch nicht alle Ausbildungsstellen besetzt. Für 326 Stellen waren die Arbeitgeber noch auf der Suche nach den geeigneten Auszubildenden.