„Mit dem Anstieg im Vergleich zum Vormonat war saisonal bedingt zu rechnen“, zeigt sich Dr. Sarah Borgloh, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld/Kreis Viersen, nicht überrascht über die aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt im Januar, welche 22.215 arbeitslose Personen im Agenturbezirk ausweisen, eine Steigerung von 705 im Vergleich zum Vormonat. Immer noch ist das Quartals- und zeitgleich Jahresende ein typischer Kündigungstermin. Ebenso führen zum Jahresende auslaufende befristete Verträge im Januar zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen. „Gegenüber dem Januar des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.214 Personen gestiegen. Dieses höhere Ausgangsniveau ist im Wesentlichen auf die im Sommer erfolgte Erfassung der ukrainischen Kriegsgeflüchteten in der Grundsicherung zurückzuführen. Aktuell verzeichnen wir 1.398 Arbeitslose in dieser Personengruppe“, erläutert Borgloh weitere Eckwerte. „Der Arbeitsmarkt befindet sich insgesamt in einer stabilen Verfassung, auch wenn im Februar saisontypisch mit einer weiteren Steigerung der Arbeitslosigkeit gerechnet werden muss“, lautet ihr Resümee für den Januar und der Ausblick auf die weitere Entwicklung.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen und Regionen
Aktuell werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 6.470 Menschen von der Arbeitsagentur betreut (557 mehr als vor einem Monat).
15.745 Arbeitslose (148 mehr als im Dezember) sind in Betreuung der Jobcenter Krefeld und Kreis Viersen. Damit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk jetzt bei 7,8 Prozent (0,3 Prozentpunkte über Dezember; 0,4 Prozentpunkte über Januar 2022).
In der Stadt Krefeld liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei 10,4 Prozent (Dezember 2022: 10,2 %, Januar 2022: 9,9 %), im Kreisgebiet Viersen nun bei 5,8 Prozent (Dezember 2022: 5,6%, Januar 2022: 5,4 %).
Die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen im Kreisgebiet:
Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst): | 4,8 Prozent (Vorjahr: 4,4%) |
Nettetal (Nettetal, Brüggen): | 5,6 Prozent (Vorjahr: 5,4%) |
Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal): | 6,4 Prozent (Vorjahr: 5,9%) |
Kräftenachfrage
Der Zugang an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen liegt im Januar dieses Jahres bei 786 Stellen (102 mehr im Vergleich zum Vormonat).
„Die Nachfrage nach Fachkräften ist ungebrochen. Mehr als 80 Prozent der im Januar gemeldeten Stellen bewegt sich mindestens auf Fachkraftniveau. Dies unterstreicht die Bedeutung von Ausbildung, Qualifizierung und Weiterbildung“, erläutert Borgloh.