Arbeitslosigkeit steigt weiter

- Zunahme um rund 540 auf jetzt 11.912 - Junge Arbeitslose orientieren sich nach beendeter Ausbildung - Arbeitslosenquote steigt leicht von 4,3 auf 4,5 Prozent - Ausbildungsbeginn „Auf den letzten Drücker“ ist möglich

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 38

Die Arbeitslosigkeit in der Region hat während der Sommerferien erneut zugenommen: Mitte August waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Landau (dieser umfasst die kreisfreien Städte Landau und Neustadt sowie die Landkreise Bad Dürkheim, Germersheim und Südliche Weinstraße) 11.912 Arbeitslose gemeldet, was einem Anstieg gegenüber Juli um 544 oder 4,8 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf aktuell 4,5 Prozent.
Vor einem Jahr lag die Zahl der Arbeitslosen um 97 höher bei einer Arbeitslosenquote von ebenfalls 4,5 Prozent.
„Ansteigende Zahlen im Sommer sind eine alljährliche Entwicklung. Hauptursache sind Arbeitslosmeldungen vor allem von Ausbildungs- und dualen Studienabsolventen“, so der Geschäftsführer Operativ der Landauer Arbeitsagentur – Konrad Stephan – bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarktdaten. „Im August ist deshalb die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahre nochmals leicht gestiegen, lag allerdings um rund sieben Prozent unter den Werten vom August letzten Jahres. Nach den Ferien werden diese ausgebildeten Fachkräfte vom regionalen Markt aufgenommen“, prognostiziert Stephan.

Etwa ein Drittel des Anstiegs ist weiterhin dem Krieg in der Ukraine geschuldet. Die Jobcenter klären mit den Geflüchteten, ob sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen (z.B. bei Betreuungspflichten). Falls ja, werden sie statistisch zu den Arbeitslosen gezählt. Mitte August waren rund 1.940 erwerbsfähige Personen aus dieser Gruppe bei den drei Jobcentern gemeldet. Von ihnen waren 945 als Arbeitslose registriert, etwa 180 mehr als im Juli. „Neben den finanziellen Hilfen rücken jetzt Spracherwerb und anschließend - sofern möglich - Arbeitsvermittlung in den Fokus. Die Jobcenter unterstützen die Geflüchteten – wie alle bei Ihnen gemeldeten Schutzsuchenden - beim Eintritt in Deutschkurse, bei der Kinderbetreuung und bei der Suche nach einer passenden Stelle. Viele wollen in ihre Heimat zurückkehren, wenn der Krieg vorüber ist“, ergänzt Stephan.
Insgesamt betreuten die drei Jobcenter Germersheim, Landau-Südliche Weinstraße und Deutsche Weinstraße (Neustadt und Kreis Bad Dürkheim) am Stichtag zur Monatsmitte 6.562 Arbeitslose, ein Anstieg um 341 oder 5,5 Prozent im Vergleich zum Juli. Im Bereich der Arbeitsagentur waren 5.350 Arbeitslose gemeldet, was eine Zunahme um 203 oder 3,9 Prozent gegenüber dem Vormonat bedeutet.
Die Unternehmen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern während der vergangenen vier Wochen 809 Stellen zur Besetzung, 53 weniger als im Juli und 124 weniger als im August 2021. „Die Unsicherheit in den Betrieben ist spürbar. Materialmangel, Probleme bei den Lieferketten, Inflation und steigende Energiekosten erschweren die Planung. Dennoch: Fachkräfte werden heute dringend und in Zukunft noch dringender gebraucht“, so Stephan wörtlich. Dies bestätigt der weiterhin hohe Bestand von 4.635 zu besetzenden Stellen in der Region.

Ausbildungsmarkt:
Für viele junge Menschen hat im August die berufliche Ausbildung begonnen, weitere ziehen zum 1. September nach. „Wer noch auf den letzten Drücker auf den Zug aufspringen will, hat jetzt noch beste Chancen“, erklärt Stephan. Seit Oktober 2021 (Beginn des Berichtsjahres) haben sich 2.396 junge Menschen mit einem Ausbildungswunsch bei den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Arbeitsagentur gemeldet; das sind 16 weniger als 2020/21. Gleichzeitig haben die Unternehmen 2.536 Lehrstellen angeboten. Hier steht ein Plus von 207 Stellen, das für die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen spricht. Aktuell sind noch rund 870 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeigt sind etwa 550 junge Menschen noch auf der Suche. „Wer sich noch kurzfristig für eine Berufsausbildung entscheidet, hat jetzt noch gute Chancen und legt damit eine solide Basis für ein erfolgreiches Erwerbsleben mit guten Aufstiegsmöglichkeiten“, ermutigt Stephan die Jugendlichen.


Wer diese Chancen nutzen will, noch unentschlossen ist oder es bisher mit der Ausbildungsstelle nicht geklappt hat, sollte sich so schnell wie möglich mit den Berufsberatern und Berufsberaterinnen in Verbindung zu setzen:


Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit Landau:
Kostenfreie Hotline: 0800 4 5555 00
E-Mail: Landau.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den kommunalen Gebietskörperschaften im Bezirk der Agentur für Arbeit Landau:

Stadt Landau
In der Stadt Landau waren im August 1.437 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 49 bzw. 3,5 Prozent mehr als im Juli und 101 oder 6,6 Prozent weniger als im August des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist gegenüber dem Vormonat von 5,2 Prozent auf 5,4 Prozent gestiegen. Im August letzten Jahres lag sie bei 5,8 Prozent.
Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt sowohl bei der Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im August 511 arbeitslose Menschen. Gegenüber August 2021 waren dies 82 bzw. 13,8 Prozent weniger. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter sind aktuell 926 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 19 bzw. 2,0 Prozent weniger als vor zwölf Monaten.
Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Landau 111 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren genauso viele Stellen wie im Juli und 87 Stellen weniger als im August des vergangenen Jahres.

Stadt Neustadt
In der Stadt Neustadt waren im August 1.845 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 149 bzw. 8,8 Prozent mehr als im Juli und 117 oder 6,8 Prozent mehr als im August des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit gegenüber dem Vormonat von 5,8 Prozent auf 6,4 Prozent gestiegen. Im August letzten Jahres lag sie bei 5,9 Prozent.
Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt sowohl bei der Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im August 691 arbeitslose Menschen. Gegenüber August 2021 waren dies 5 bzw. 0,7 Prozent mehr. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter sind aktuell 1.154 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 112 bzw. 10,7 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.
Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeit-gebern aus der Stadt Neustadt 107 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 12 Stellen weniger als im Juli und 27 mehr als im August des vergangenen Jahres.

Landkreis Bad Dürkheim
Im Landkreis Bad Dürkheim waren im August 2.906 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 186 bzw. 6,8 Prozent mehr als im Juli und 184 bzw. 6,0 Prozent weniger als im August des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit gegenüber dem Vormonat von 3,8 Prozent auf 4,0 Prozent gestiegen. Im August letzten Jahres lag sie bei 4,3 Prozent.
Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt ein unterschiedliches Bild. Während die Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, stieg sie in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im August 1.448 arbeitslose Menschen. Gegenüber August 2021 waren dies 203 bzw. 12,3 Prozent weniger. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter sind aktuell 1.458 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 19 bzw. 1,3 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.
Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Bad Dürkheim 184 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 6 weniger als im Juli und 2 weniger als im August des vergangenen Jahres.

Landkreis Germersheim
Im Landkreis Germersheim waren im August 2.972 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 89 bzw. 3,1 Prozent mehr als im Juli und 65 bzw. 2,2 Prozent mehr als im August des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit gegenüber dem Vormonat von 3,9 Prozent auf 4,0 Prozent gestiegen. Im August letzten Jahres lag sie bei 3,9 Prozent.
Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt ein unterschiedliches Bild. Während die Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, stieg sie in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im August 1.472 arbeitslose Menschen. Gegenüber August 2021 waren dies 116 bzw. 7,3 Prozent weniger. Beim für die Grundsicherung zuständigen Jobcenter sind aktuell 1.500 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 181 bzw. 13,7 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.
Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Germersheim 264 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 14 mehr als im Juli und 3 mehr als im August des vergangenen Jahres.

Landkreis Südliche Weinstraße
Im Landkreis Südliche Weinstraße waren im August 2.752 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 71 bzw. 2,6 Prozent mehr als im Juli und 200 bzw. 7,8 Prozent mehr als im August des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit gegenüber dem Vormonat von 4,4 Prozent auf 4,5 Prozent gestiegen. Im August letzten Jahres lag sie bei 4,1 Prozent.
Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt ein unterschiedliches Bild. Während die Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, stieg sie in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im August 1.228 arbeitslose Menschen. Gegenüber August 2021 waren dies 26 bzw. 2,1 Prozent weniger. Beim für die Grundsicherung zuständigen Jobcenter sind aktuell 1.524 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 226 bzw. 17,4 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.
Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Südliche Weinstraße 143 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 49 weniger als im Juli und 65 weniger mehr als im August des vergangenen Jahres.