Bilanz 2022 am Arbeitsmarkt: Jahresdurchschnittlich knapp 800 Arbeitslose weniger als 2021 trotz zusätzlicher Geflüchteter aus der Ukraine. Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin stabil.

• Zahl der Arbeitslosen ändert sich zum Jahresende kaum.
• Im Dezember 11.180 Arbeitslose / Arbeitslosenquote bleibt bei 4,2 Prozent
• Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt zu

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Zum Jahresende ist die Zahl der Arbeitslosen im Arbeitsagenturbezirk Landau fast gleichgeblieben. Mitte Dezember waren 11.180 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das sind 12 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,2 Prozent.
Im Dezember letzten Jahres wurden 10.799 arbeitslose Personen gezählt. Die Arbeitslosenquote belief sich seinerzeit auf 4,1 Prozent.
Der Geschäftsführer Operativ der Landauer Arbeitsagentur, Konrad Stephan, skizziert kurz das Arbeitsmarktgeschehen im zu Ende gegangenen Jahr: „Im Jahres-durchschnitt 2022 hatten wir in der Region 11.219 Arbeitslose, das sind 785 oder 6,5 Prozent weniger als 2021. Dabei war die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der ersten und zweiten Jahreshälfte unterschiedlich. Dem Rückgang von Januar bis Mai und der Annäherung an das Niveau vor der Corona-Krise folgte ein deutlicher Anstieg ab Juni. Ab diesem Zeitpunkt übernahmen die Jobcenter die Betreuung der ukrainischen Geflüchteten, was knapp 1.000 zusätzliche Arbeitslose mit sich brachte.“ Wie Stephan weiter erläutert, sank die Arbeitslosigkeit ab September wieder. „Die Geflüchteten nehmen zunehmend an Sprachkursen teil. Während dieser Zeit werden sie nicht als Arbeitslose gezählt. Wesentlich mehr Einfluss auf die Entwicklung nimmt jedoch, dass sich der Arbeitsmarkt insgesamt trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten weiterhin als stabil erweist. Die Konjunktur entkoppelt sich zunehmend vom Arbeitsmarkt. Durch die demografische Entwicklung verstärkt sich der Arbeitskräftemangel. Die Unternehmen versuchen ihre Mitarbeitenden auch in schwierigen Phasen zu halten, denn sie wissen, dass es schwerer wird, neues Personal zu finden, wenn es wieder aufwärtsgeht“, so Stephan wörtlich. Neben der Demographie verändern auch Digitalisierung, Automatisierung und Dekarbonisierung den Arbeitsmarkt. Der Fachkräftemangel, der sich bereits vor der Corona-Pandemie abzeichnete, wird immer deutlicher spürbar. Alle Forschungsinstitute und Arbeitsmarktexperten sind sich einig: Qualifizierung ist der wichtigste Baustein für Betriebe und Beschäftigte, um für die Zukunft gerüstet zu sein. „Für Arbeitslose und auch für Beschäftigte gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen zu Weiterbildung und Qualifizierung. Hier beraten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend“, bietet Stephan an.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist nach den neu veröffentlichten Daten zum Stand 30.06.2022 weiter gestiegen. Zur Jahresmitte wurden insgesamt 154.705 sozialversicherungspflichtige Frauen und Männer mit Arbeitsort im Arbeitsagenturbezirk Landau gezählt, das sind 2.318 bzw. 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Fast 80 Prozent des Beschäftigungszuwachses entfielen auf den Dienstleistungssektor.
Mit 4.487 zu vermittelnden Jobs im Jahresdurchschnitt 2022 lag die Zahl der zu besetzenden Stellen um rund 8 Prozent höher als im Jahr 2022. „Junge Menschen können die Lücke, die Rentner der geburtenstarken Jahrgänge hinterlassen, nicht füllen“, erklärt Stephan.
Im Dezember 2022 wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern 771 offene Stellen gemeldet, was etwa dem Niveau des Vormonats entspricht.