Trotz Sommerloch weniger Arbeitslose

- Zahl der Arbeitslosen sinkt leicht

- Arbeitskräftenachfrage etwas rückläufig

- Viele unbesetzte Ausbildungsstellen

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 17

„Entgegen dem sonst für Juli üblichen Trend ist die Arbeitslosigkeit in diesem Jahr leicht zurückgegangen. Aufgrund der Beendigung von Ausbildungsverhältnissen melden sich in diesem Monat einzelne Jugendliche arbeitslos, da sie nicht in ein Arbeitsverhältnis übernommen wurden, was regelmäßig zum Anstieg der Arbeitslosigkeit führt. Bei der Personengruppe der jüngeren Arbeitslosen bis unter 25 Jahren haben wir im Juli auch einen Anstieg von über 100 Personen zu verzeichnen gehabt. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit insgesamt um 0,4 Prozent leicht zurückgegangen. Im Vorjahresvergleich sind gut 850 Personen mehr bei uns arbeitslos gemeldet.  Die Arbeitslosenquote beträgt 3,2 Prozent. Sie ist damit um 0,4 Prozentpunkte höher als im Juli 2019, dem Jahr vor der Corona-Krise. Mittlerweile spüren wir neben dem Zuzug von Schutzsuchenden aus der Ukraine auch die Auswirkungen der schwächeren Wirtschaft, zum einen durch steigende Arbeitslosenzahlen im Bereich der Arbeitslosenversicherung und zum anderen durch eine sinkende Arbeitskräftenachfrage. Erfreulicherweise ist die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in der Region dennoch sehr hoch. Aktuell sind noch viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Jugendliche haben also noch gute Chancen auch kurzfristig im Herbst mit einer Ausbildung beginnen zu können“, so der Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen, Johann Beck.

Der Bestand an Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 38 Personen auf 8.842 leicht gefallen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 858 erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,2 Prozent um 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonat und um 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahr.

 

Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist im Juli 2023 etwas gestiegen. Im Stellenpool befinden sich aktuell 5.199 offene Stellen. Das sind 33 mehr als im Juni und 399 weniger als im Vorjahr. Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen 794 neue Stellen gemeldet, 10 bzw. 1,2 Prozent weniger als vor einem Jahr und 320 bzw. 28,7 Prozent weniger als im Vormonat.  „Beim Stellenbestand fand der Rückgang vor allem im Gastgewerbe (-110), in der Gastronomie (-78), im verarbeitenden Gewerbe (-77), im Bereich Lager-/Logistik (-68) und im Baubereich (-62) statt. Durch die nach wie vor sehr hohe Nachfrage nach Arbeitskräften konnten im Berichtsmonat über 795 Personen durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Abgänge in Erwerbstätigkeit sind erfreulicherweise deutlich höher als im Vorjahresmonat (+142)“, so Beck.

 

Entwicklung der Kurzarbeit

Im Juli gingen im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen sieben Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit für 146 Personen ein. Diese Anzeigen betrafen insbesondere Baubetriebe und Unternehmen die von der Baubranche abhängig sind bzw. die für diese produzieren.  Im Kalendermonat Januar 2023 - Daten liegen mit 5 Monaten Wartezeit vor - haben 36 Betriebe bzw. Betriebszweige und 287 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Die Top 3 von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen nach Anzahl der Personen im Monat Januar 2023 waren Herstellung Holz-/Korbwaren, Druckgewerbe u. Vervielfältigung und Beherbergung. Der Höchststand an Kurzarbeitern seit Januar 2009 war mit 44.649 Personen im April 2020.                                                                                              

Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:

Stadt Landshut

Im Juli waren 2.138 Landshuter über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut- Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 12 Personen weniger als im Juni und 373 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im Juli 2023 eine Arbeitslosenquote von fünf Prozent. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und um 0,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. 

Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juli 210 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 934 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 187 weniger als im Vorjahresmonat.

 

Landkreis Landshut

2.542 Menschen (zwei weniger als im Vormonat) waren im Juli auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im Juli 2022 waren 108 Personen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im Juli 2023 2,6 Prozent. Sie ist damit so hoch wie im Juni dieses Jahres und so hoch wie im Vorjahresmonat.

Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juli 194 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.213 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen, 196 weniger als im Vorjahresmonat.

 

Landkreis Rottal-Inn

Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Juni auf Juli 2023 um sieben gestiegen. Insgesamt waren im Juli 2023 2.319 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 88 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,3 Prozent um 0,1 Prozentpunkt höher als im Juni. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,2 Prozent.

Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im Juli 207 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.539 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 319 weniger als im Vorjahresmonat.

 

Landkreis Dingolfing-Landau

Im Juli 2023 waren im Landkreis Dingolfing-Landau 1.843 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 31 weniger als im Juni und 289 mehr als im Juli 2022. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im Juli 2023 mit 2,9 Prozent so hoch wie im Vormonat. Im Vorjahresmonat war sie um 0,4 Prozentpunkte niedriger.

Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im Juli 183 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.530 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen.

 

Ausbildungsstellenmarkt

Der letzte Schultag ist vorbei und für manchen Absolventen stellt sich spätestens jetzt die Frage: Wie soll es jetzt weitergehen?  „Es ist auch jetzt noch nicht zu spät, sich um eine Ausbildungsstelle für September zu bemühen. Eine Lehre ist das Fundament und das Eintrittsticket ins Berufsleben und bringt zugleich das erste eigene Gehalt. Viele erfolgreiche Führungskräfte und Selbstständige haben mit einer Ausbildung begonnen“, so Johann Beck.  

Die Zahl der seit 1.Oktober 2022 bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gemeldeten Berufsausbildungsstellen sind mit 3.925 um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bei den gemeldeten Bewerber*innen ist mit 2.102 ein leichter Rückgang von 3,4 Prozent festzustellen gewesen. Aktuell stehen den 509 Jugendlichen, die derzeit noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, 1.583 freie Ausbildungsplätze gegenüber. Das bedeutet, dass jeder Jugendliche momentan unter mehr als drei freien Ausbildungsstellen wählen kann. Es sind noch in nahezu allen Branchen Ausbildungsstellen frei. Beck rät kurzentschlossenen Jugendlichen einen Termin bei der Berufs- oder Studienberatung zu vereinbaren. Interessierte können dies unter Telefon 0800/ 4 55 55 00 oder per E-Mail an Landshut.Berufsberatung@arbeitsagentur.de tun.