Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar:

• Arbeitslosenquote verharrt im September bei 4,7 Prozent • LDK: 49 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 197 mehr als vor einem Jahr • LM-WEL: 193 Arbeitslose weniger als im August und 66 mehr als im Vorjahr • Zahl der Vermittlungsaufträge geht vernehmbar zurück • Beschäftigung steigt zum 31. März 2022 im Vorjahresvergleich in beiden Landkreisen • Im LDK arbeiteten im April 2022 insgesamt 1.046 Arbeitnehmer in 94 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 1,1 Prozent) • In LM-WEL arbeiteten zur gleichen Zeit 304 Arbeitnehmer in 57 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,5 Prozent)

30.09.2022 | Presseinfo Nr. 125

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im September 2022 insgesamt 10.754 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht -wie bereits im August- einer Quote von 4,7 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Vor einem Jahr waren 10.491 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Quote lag seinerzeit bei 4,5 Prozent.

Von den insgesamt 10.754 arbeitslosen Personen waren 3.305 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2528 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 4.921 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Die für einen September typische kräftige Herbstbelebung am Arbeitsmarkt ist in diesem Jahr ausgeblieben“, stellte die Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Jessica Crone, bei Vorlage der Arbeitsmarktbilanz für den abgelaufenen Monat fest. Geschuldet sei die Entwicklung vor allem zwei Effekten. Zum einen sei im Lahn-Dill-Kreis noch ein Zuwachs arbeitsloser Ausländer -vor allem Geflüchteter aus der Ukraine- festzustellen gewesen, andererseits hätten die Unternehmen im abgelaufenen Monat im Gesamtbezirk rund 350 Vermittlungsaufträge weniger gemeldet, als noch im September letzten Jahres. Dies sei ein Rückgang von 40 Prozent, so Crone.

Etwas günstiger als im Lahn-Dill-Kreis stelle sich die Situation im Landkreis Limburg-Weilburg dar. Hier sei im September kein signifikanter Anstieg ukrainischer Erwerbsloser festzustellen gewesen. Insgesamt sei die Ausländerarbeitslosigkeit in Limburg-Weilburg im Vergleich zu Vormonat sogar rückläufig gewesen. „Vergleicht man die Arbeitsmarktentwicklung mit dem Vorjahresmonat, wird die Auswirkung der Überstellung der Geflüchteten an die Jobcenter offenkundig: Während die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Limburg-Wetzlar insgesamt um 263 Personen gestiegen ist, nahm die Zahl der erwerbslosen Ukrainer im gleichen Zeitraum um 1.154 Personen zu“, berichtete die Vize-Chefin der Arbeitsagentur weiter.

Positiv konstatierte Crone allerdings, dass die Beschäftigungslage sowohl im Lahn-Dill-Kreis, als auch im Landkreis Limburg-Weilburg, außerordentlich robust sei. So sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zum 31. März rund um Limburg, Weilburg und Bad Camberg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 773 Arbeitsplätze (1,4 Prozent) gestiegen. Im Lahn-Dill-Kreis stieg die Zahl im gleichen Zeitraum sogar um 2.176 zusätzliche Beschäftigte (2,3 Prozent). Die Entscheidung der Bundesregierung, die erleichterten Zugangsvoraussetzungen für das Kurzarbeitergeld bis Ende Dezember zu verlängern, begrüßte die stellvertretende Leiterin der Agentur: „Insbesondere in energieintensiven Wirtschaftszweigen kann Kurzarbeit somit ein probates Mittel sein, um die Beschäftigungslage über den Winter zu stabilisieren.“

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im September im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,2 Prozent und somit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Im September 2021 betrug die Quote 4,1 Prozent. In absoluten Zahlen: 3.906 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 193 weniger als im August (-4,7 Prozent) und 66 mehr als vor einem Jahr (+1,7 Prozent).

Im Jahresdurchschnitt 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,5 Prozent, 4.246 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 35,3 Prozent (1.378 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 69 Personen (-4,8 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 37 Arbeitslose (-2,6 Prozent) zurückgegangen.

64,7 Prozent (2.528 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im September beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 124 Arbeitslose (-4,7 Prozent). Gegenüber September 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 4,2 Prozent (+103 Personen) erhöht.

Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig.

Im Schnitt des Jahres 2021 waren bei der Arbeitsagentur 1.789 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.457 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer hat sich im letzten Monat um 81 Betroffene (-3,8 Prozent) auf 2.052 Arbeitslose reduziert. Bei den Frauen sank die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 112 Personen auf 1.854 Erwerbslose (-5,7 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 42 Arbeitslose (-2,0 Prozent) ab, bei den Frauen um 108 Arbeitslose (+6,2 Prozent) zu.

2021 waren jahresdurchschnittlich 2.397 Männer und 1.849 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im September um 9,6 Prozent oder 37 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 347 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 26 weniger, als vor einem Jahr (-7,0 Prozent).

Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 409 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 26 Betroffene auf 1.329 Arbeitslose zurückgegangen (-1,9 Prozent). Sie liegt damit um 21 Personen oder 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert.

Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.397 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im September bei 279 Personen und somit um 9 Personen oder 3,1 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber September 2021 war ein Rückgang um 59 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-17,5 Prozent).

Im Jahr 2021 waren jahresdurchschnittlich 340 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.111 Langzeitarbeitslose aus, 6 weniger als im Vormonat (-0,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 180 Personen oder 13,9 Prozent gesunken.

Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 1.321 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.501 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 103 arbeitslose Ausländer weniger als im August (-6,4 Prozent) sowie 285 (+23,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 1.400 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im September 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 269 Vermittlungsaufträge. Dies waren 136 Stellen weniger als im September 2021 (-33,6 Prozent).

2021 wurden insgesamt 4.188 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, 819 oder 24,3 Prozent mehr, als im Jahr zuvor.

Kurzarbeit:

Aktuell gibt es für den April 2022 eine Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit auf Kreisebene. Demnach arbeiteten im Landkreis Limburg-Weilburg im genannten Monat 304 Arbeitnehmer in 57 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,5 Prozent). Das waren 353 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor (-53,7 Prozent). Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe sank binnen Monatsfrist um 73 (-56,2 Prozent). Für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar liegt zudem die Hochrechnung für den Mai 2022 vor, nach der seinerzeit 1.062 Arbeitnehmer in 117 Betrieben tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren. Dies entsprach 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 1,0 Prozent aller anspruchsberechtigten Betriebe. Demnach haben im Mai 34 Betriebe weniger kurzgearbeitet, als noch im April. Die Zahl der Kurzarbeiter sank im gleichen Zeitraum um 289 Arbeitnehmer oder 21,4 Prozent.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im September 2022 unverändert bei 5,0 Prozent. Im September des Vorjahres betrug die Quote 4,8 Prozent. In absoluten Zahlen: 6.848 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 49 mehr als im August (+0,7 Prozent) und 197 mehr als vor einem Jahr (+3,0 Prozent).

Im Jahresdurchschnitt 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,1 Prozent, 7.043 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 28,1 Prozent (1.927 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 120 Personen (-5,9 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 277 Arbeitslose (-10,5 Prozent) zurückgegangen.

71,9 Prozent (4.921 Personen) aller Arbeitslosen waren im September beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 169 Arbeitslose (+3,6 Prozent). Gegenüber September 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 424 Personen erhöht (+9,4 Prozent).

Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig.

Im Schnitt des Jahres 2021 waren bei der Arbeitsagentur 2.510 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.532 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 52 auf 3.548 Arbeitslose (+1,5 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen reduzierte sich im gleichen Zeitraum um 4 auf 3.299 Betroffene (-0,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 173 Arbeitslose (-4,6 Prozent) ab, bei den Frauen um 369 Arbeitslose (+12,6 Prozent) zu.

2021 waren jahresdurchschnittlich 3.988 Männer und 3.055 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 54 Personen oder 7,5 Prozent gesunken. Im Vergleich zum September 2021 hat sie sich um 105 Personen (+18,6 Prozent) erhöht. Aktuell sind 670 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet.

Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 607 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.158 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 19 Personen (+0,9 Prozent) zu. Gegenüber September 2021 ist bei diesem Personenkreis ein Rückgang um 156 ältere Arbeitslosen (-6,7 Prozent) festzustellen.

Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.428 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im September im Lahn-Dill-Kreis bei 668 Personen und damit um 4 Betroffene oder 0,6 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum September 2021 war ein Rückgang um 60 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (-8,2 Prozent).

Im Jahr 2021 waren jahresdurchschnittlich 724 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 2.451 Langzeitarbeitslose aus, 45 mehr als im Vormonat (+1,9 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 552 Personen oder 18,4 Prozent gesunken.

Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 3.008 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 2.934 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 132 arbeitslose Ausländer mehr als im August (+10,9 Prozent) sowie 756 mehr als im September 2021 (+34,7 Prozent).

Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 2.335 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im September 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 273 Vermittlungsaufträge. Dies waren 216 Stellen weniger als im September 2021 (-44,2 Prozent).

2021 wurden insgesamt 4.733 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, 954 oder 25,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 

Kurzarbeit:

Erstmals gibt es für den April 2022 eine Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit auf Kreisebene. Demnach arbeiteten im Lahn-Dill-Kreis im genannten Monat 1.046 Arbeitnehmer in 94 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 1,1 Prozent). Das waren 575 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor (-35,5 Prozent). Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe sank binnen Monatsfrist um 112 (-54,4 Prozent). Für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar liegt zudem die Hochrechnung für den Mai 2022 vor, nach der seinerzeit 1.062 Arbeitnehmer in 117 Betrieben tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren. Dies entsprach 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 1,0 Prozent aller anspruchsberechtigten Betriebe. Demnach haben im Mai 34 Betriebe weniger kurzgearbeitet, als noch im April. Die Zahl der Kurzarbeiter sank im gleichen Zeitraum um 289 Arbeitnehmer oder 21,4 Prozent.