Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar:

• Arbeitslosenquote steigt im Januar um 0,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent • LDK: 260 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 1.680 weniger als vor einem Jahr • LM-WEL: 574 Arbeitslose mehr als im Dezember, 518 weniger als im Vorjahr • Arbeitskräftenachfrage insbesondere im Lahn-Dill-Kreis ausgesprochen hoch • Im LDK arbeiteten im August 2021 insgesamt 2.337 Arbeitnehmer in 295 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 2,4 Prozent) • In LM-WEL arbeiteten zur gleichen Zeit 677 Arbeitnehmer in 180 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 1,2 Prozent)

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 13

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Januar 2022 insgesamt 10.742 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 4,6 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Dezember lag die Zahl der Arbeitslosen bei 9.908, die Arbeitslosenquote betrug 4,3 Prozent. Vor einem Jahr waren 12.940 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung -  die Quote lag seinerzeit bei 5,6 Prozent. Von den insgesamt 10.742 arbeitslosen Personen waren 4.059 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2.477 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 4.206 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Der vernehmbare Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat ist im Januar üblich. Maßgeblich dafür sind primär witterungsbedingte Gründe, das Ende des Weihnachtsgeschäfts und viele zum Jahresende auslaufende Arbeitsverträge. Vor allem im handwerklich geprägten Landkreis Limburg-Weilburg sehen wir im ersten Monat des Jahres stets signifikant steigende Arbeitslosenzahlen. Im Vergleich zu den Vorjahren fällt die Zunahme in beiden Landkreisen sogar deutlich geringer aus“, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktzahlen für den abgelaufenen Monat. Nach wie vor flankiere die Kurzarbeit die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren seien in diesem Januar sowohl der Bestand, als auch der Zugang der gemeldeten Arbeitsstellen überdurchschnittlich gestiegen, sagte Berbuir weiter. Im Lahn-Dill-Kreis habe sich die Zahl der Stellenmeldungen im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar mehr als verdoppelt. Vor allem die Zeitarbeit, das verarbeitende Gewerbe, aber auch Hotels und Gastronomie hätten aktuell einen erheblichen Arbeitskräftebedarf gemeldet.

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Januar im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,7 Prozent und somit um 0,6 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Januar 2021 betrug die Quote 5,2 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.394 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 574 mehr als im Dezember (+15,0 Prozent) und 518 weniger als vor einem Jahr (-10,5 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,5 Prozent, 4.246 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 43,6 Prozent (1.917 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 400 Personen (+26,4 Prozent) gestiegen und im Vergleich zum Vorjahr um 536 Arbeitslose (-21,9 Prozent) zurückgegangen. 56,4 Prozent (2.477 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Januar beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 174 Arbeitslose (+7,6 Prozent). Gegenüber Januar 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 0,7 Prozent (18 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2021 waren bei der Arbeitsagentur 1.789 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.457 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer hat sich im letzten Monat um 478 Betroffene (+21,9 Prozent) auf 2.658 Arbeitslose erhöht. Bei den Frauen stieg die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 96 Personen auf 1.736 Erwerbslose (+5,9 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 241 Arbeitslose (-8,3 Prozent), bei den Frauen um 277 Arbeitslose (-13,8 Prozent) ab. 2021 waren jahresdurchschnittlich 2.397 Männer und 1.849 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Januar um 24,7 Prozent oder 76 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 384 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 82 weniger, als vor einem Jahr (-17,6 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 409 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) hat sich die Zahl im aktuellen Monat um 154 Betroffene auf 1.436 Arbeitslose erhöht (+12,0 Prozent). Sie liegt damit um 155 Personen oder 9,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.397 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Januar bei 335 Personen und somit um 8 Personen oder 2,4 Prozent über dem Vormonatswert. Gegenüber Januar 2021 war ein Rückgang um 19 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-5,4 Prozent). Im Jahr 2021 waren jahresdurchschnittlich 340 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.301 Langzeitarbeitslose aus, 58 mehr als im Vormonat (+4,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 13 Personen oder 1,0 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 1.321 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.648 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 358 arbeitslose Ausländer mehr als im Dezember (+27,8 Prozent) sowie 99 (-5,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 1.400 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Januar 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 259 Vermittlungsaufträge. Dies waren 9 Stellen weniger als im Januar 2021 (-3,4 Prozent). 2021 wurden insgesamt 4.188 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, 819 oder 24,3 Prozent mehr, als im Jahr zuvor.

Kurzarbeit:

Aktuell gibt es für den August 2021 eine Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit auf Kreisebene. Demnach arbeiteten im Landkreis Limburg-Weilburg im genannten Monat 677 Arbeitnehmer in 180 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 1,2 Prozent). Das waren 377 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor (-35,8 Prozent). Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe sank binnen Monatsfrist um 75 (-29,4 Prozent). Für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar liegt zudem die Hochrechnung für den September 2021 vor, nach der seinerzeit 3.189 Arbeitnehmer in 410 Betrieben tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren. Dies entsprach 2,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 3,7 Prozent aller anspruchsberechtigten Betriebe. Demnach haben im September 65 Betriebe weniger kurzgearbeitet, als noch im August. Die Zahl der Kurzarbeiter stieg im gleichen Zeitraum allerdings um 175 Arbeitnehmer oder 5,8 Prozent.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 4,6 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Dezember. Im Januar 2021 betrug die Quote 5,8 Prozent. In absoluten Zahlen: 6.348 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 260 mehr als im Dezember (+4,3 Prozent) und 1.680 weniger als vor einem Jahr (-20,9 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,1 Prozent, 7.043 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 33,7 Prozent (2.142 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 226 Personen (+11,8 Prozent) gestiegen und im Vergleich zum Vorjahr um 1.256 Arbeitslose (-37,0 Prozent) zurückgegangen.

66,3 Prozent (4.206 Personen) aller Arbeitslosen waren im Januar beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 34 Arbeitslose (+0,8 Prozent). Gegenüber Januar 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 424 Personen reduziert (-9,2 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2021 waren bei der Arbeitsagentur 2.510 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.532 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 228 auf 3.644 Arbeitslose (+6,7 Prozent) an. Die Zahl arbeitsloser Frauen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 32 auf 2.704 Betroffene (+1,2 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 1.015 Arbeitslose (-21,8 Prozent), bei den Frauen um 665 Arbeitslose (-19,7 Prozent) ab. 2021 waren jahresdurchschnittlich 3.988 Männer und 3.055 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 15 Personen oder 3,2 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Januar 2021 hat sie sich um 228 Personen (-32,2 Prozent) reduziert. Aktuell sind 483 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet. Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 607 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.274 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 86 Personen (+3,9 Prozent) zu. Gegenüber Januar 2021 ist bei diesem Personenkreis ein Rückgang um 396 ältere Arbeitslosen (-14,8 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.428 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Januar im Lahn-Dill-Kreis bei 678 Personen und damit um 19 Betroffene oder 2,9 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Januar 2021 war ein Rückgang um 60 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (-8,1 Prozent). Im Jahr 2021 waren jahresdurchschnittlich 724 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 2.724 Langzeitarbeitslose aus, 16 mehr als im Vormonat (+0,6 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 223 Personen oder 7,6 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 3.008 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 2.173 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 92 arbeitslose Ausländer mehr als im Dezember (+4,4 Prozent) sowie 465 weniger als im Januar 2021 (-17,6 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 2.335 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Januar 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 369 Vermittlungsaufträge. Dies waren 134 Stellen mehr als im Januar 2021 (+108,5 Prozent). 2021 wurden insgesamt 4.733 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, 954 oder 25,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 

Kurzarbeit:

Erstmals gibt es für den August 2021 eine Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit auf Kreisebene. Demnach arbeiteten im Lahn-Dill-Kreis im genannten Monat 2.337 Arbeitnehmer in 295 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 2,4 Prozent). Das waren 449 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor (-42,6 Prozent). Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe sank binnen Monatsfrist um 84 (-22,2 Prozent). Für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar liegt zudem die Hochrechnung für den September 2021 vor, nach der seinerzeit 3.189 Arbeitnehmer in 410 Betrieben tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren. Dies entsprach 2,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 3,7 Prozent aller anspruchsberechtigten Betriebe. Demnach haben im September 65 Betriebe weniger kurzgearbeitet, als noch im August. Die Zahl der Kurzarbeiter stieg im gleichen Zeitraum allerdings um 175 Arbeitnehmer oder 5,8 Prozent.