Arbeitslosenquote im Bezirk verharrt seit August bei 4,7 Prozent

• Arbeitslosenquote auch im November bei 4,7 Prozent
• LDK: 52 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 839 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 23 Arbeitslose weniger als im Oktober und 127 mehr als im Vorjahr
• Arbeitskräftenachfrage lässt weiter nach
• Im LDK arbeiteten im Juni 2022 insgesamt 519 Arbeitnehmer in 55 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,5 Prozent)
• In LM-WEL arbeiteten zur gleichen Zeit 189 Arbeitnehmer in 26 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,3 Prozent)

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 161

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im November 2022 insgesamt 10.777 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht -wie bereits im August, September und Oktober- einer Quote von 4,7 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Vor einem Jahr waren 9.811 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Quote lag seinerzeit bei 4,2 Prozent. Von den insgesamt 10.777 arbeitslosen Personen waren 3.221 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2481 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.075 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar vollzieht seit August eine Seitwärtsbewegung. Die Arbeitslosenquote verharrt nunmehr im vierten Monat in Folge bei 4,7 Prozent“, stellte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktbilanz für den abgelaufenen Monat fest. Blicke man allerdings differenziert auf die beiden Landkreise, waren die Veränderungen zum Vormonat jeweils zwar marginal. Im Vorjahresvergleich gibt es hingegen deutliche Unterschiede. Während die Arbeitslosigkeit in Limburg-Weilburg binnen Jahresfrist um 3,5 Prozent stieg, betrug der Anstieg rund um Wetzlar und Dillenburg 9,8 Prozent, berichtete die Agenturchefin weiter. Insgesamt nachteilig wirke sich die weiter nachlassende Arbeitskräftenachfrage auf den Arbeitsmarkt aus. Nachdem diese zu Beginn des Jahres deutlich über den Vorjahreswerten bewegt habe, liege sie aktuell -bezogen auf die Entwicklung seit Jahresbeginn- 2,7 Prozent unter dem Vergleichswert der Vorjahresperiode. Positiv habe sich in den vergangenen Monaten die Kurzarbeit entwickelt, sagte Berbuir. Insgesamt nähere sich die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Arbeitnehmer den Daten der Vor-Corona-Zeit. Dies gelte für beide Landkreise, wobei auch hier der Landkreis Limburg-Weilburg die günstigsten Werte aufweise. Dass dieser Landkreis in Krisenzeiten vergleichsweise bessere Arbeitsmarktdaten aufweise als sein östlicher Nachbarkreis liege vor allem an den unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen und dem hohen Auspendleranteil in Limburg-Weilburg.


 

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im November im Kreis Limburg-Weilburg unverändert bei 4,0 Prozent. Im November 2021 betrug die Quote 3,9 Prozent. In absoluten Zahlen: 3.766 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 23 weniger als im Oktober (-0,6 Prozent) und 127 mehr als vor einem Jahr (+3,5 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,5 Prozent, 4.246 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 34,1 Prozent (1.285 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 8 Personen (-0,6 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 104 Arbeitslose (-7,5 Prozent) zurückgegangen. 65,9 Prozent (2.481 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im November beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 15 Arbeitslose (-0,6 Prozent). Gegenüber November 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 10,3 Prozent (+231 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2021 waren bei der Arbeitsagentur 1.789 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.457 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer liegt, wie im letzten Monat, unverändert bei 2.025 Personen. Bei den Frauen sank die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 23 Personen auf 1.741 Erwerbslose (-1,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 24 Arbeitslose (+1,2 Prozent) und bei den Frauen um 103 Arbeitslose (+6,3 Prozent) zu. 2021 waren jahresdurchschnittlich 2.397 Männer und 1.849 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im November um 3,6 Prozent oder 11 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 291 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 40 weniger, als vor einem Jahr (-12,1 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 409 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 9 Betroffene auf 1.286 Arbeitslose zurückgegangen (-0,7 Prozent). Sie liegt damit um 44 Personen oder 3,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.397 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im November bei 308 Personen und somit um 11 Personen oder 3,7 Prozent über dem Vormonatswert. Gegenüber November 2021 war ein Rückgang um 3 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-1,0 Prozent). Im Jahr 2021 waren jahresdurchschnittlich 340 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.066 Langzeitarbeitslose aus, 21 weniger als im Vormonat (-1,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 169 Personen oder 13,7 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 1.321 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.479 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 16 arbeitslose Ausländer weniger als im Oktober (-1,1 Prozent) sowie 305 (+26,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 1.400 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im November 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 353 Vermittlungsaufträge. Dies waren 44 Stellen weniger als im November 2021 (-11,1 Prozent). 2021 wurden insgesamt 4.188 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, 819 oder 24,3 Prozent mehr, als im Jahr zuvor.

Kurzarbeit:

Aktuell gibt es für den Juni 2022 eine Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit auf Kreisebene. Demnach arbeiteten im Landkreis Limburg-Weilburg im genannten Monat 189 Arbeitnehmer in 26 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,3 Prozent). Das waren 80 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor (-29,7 Prozent). Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe sank binnen Monatsfrist um 15 (-36,6 Prozent). Für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar liegt zudem die Hochrechnung für den Juli 2022 vor, nach der seinerzeit 78 Arbeitnehmer in 21 Betrieben tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren. Dies entsprach 0,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 0,2 Prozent aller anspruchsberechtigten Betriebe. Demnach haben im Juni 60 Betriebe weniger kurzgearbeitet, als noch im Juni. Die Zahl der Kurzarbeiter sank im gleichen Zeitraum um 630 Arbeitnehmer oder 89,0 Prozent.


 

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im November 2022 unverändert bei 5,1 Prozent. Im November des Vorjahres betrug die Quote 4,4 Prozent. In absoluten Zahlen: 7.011 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 52 mehr als im Oktober (+0,7 Prozent) und 839 mehr als vor einem Jahr (+13,6 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,1 Prozent, 7.043 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 27,6 Prozent (1.936 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 41 Personen (+2,2 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 6 Arbeitslose (+0,3 Prozent) gestiegen. 72,4 Prozent (5.075 Personen) aller Arbeitslosen waren im November beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 11 Arbeitslose (+0,2 Prozent). Gegenüber November 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 833 Personen erhöht (+19,6 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2021 waren bei der Arbeitsagentur 2.510 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.532 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 67 auf 3.735 Arbeitslose (+1,8 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen reduzierte sich im gleichen Zeitraum um 15 auf 3.276 Betroffene (-0,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 264 Arbeitslose (+7,6 Prozent), bei den Frauen um 575 Arbeitslose (+21,3 Prozent) zu. 2021 waren jahresdurchschnittlich 3.988 Männer und 3.055 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 12 Personen oder 1,8 Prozent gesunken. Im Vergleich zum November 2021 hat sie sich um 178 Personen (+38,4 Prozent) erhöht. Aktuell sind 642 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet. Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 607 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.270 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 60 Personen (+2,7 Prozent) zu. Gegenüber November 2021 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 51 ältere Arbeitslosen (+2,3 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.428 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im November im Lahn-Dill-Kreis bei 698 Personen und damit um 16 Betroffene oder 2,3 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum November 2021 war ein Anstieg um 10 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+1,5 Prozent). Im Jahr 2021 waren jahresdurchschnittlich 724 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 2.496 Langzeitarbeitslose aus, 13 mehr als im Vormonat (+0,5 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 329 Personen oder 11,6 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 3.008 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.083 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 35 arbeitslose Ausländer mehr als im Oktober (+1,1 Prozent) sowie 1.015 mehr als im November 2021 (+49,1 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 2.335 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im November 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 270 Vermittlungsaufträge. Dies waren 105 Stellen weniger als im November 2021 (-28,0 Prozent). 2021 wurden insgesamt 4.733 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, 954 oder 25,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 

Kurzarbeit:

Erstmals gibt es für den Juni 2022 eine Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit auf Kreisebene. Demnach arbeiteten im Lahn-Dill-Kreis im genannten Monat 519 Arbeitnehmer in 55 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,5 Prozent). Das waren 232 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor (-30,9 Prozent). Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe sank binnen Monatsfrist um 20 (-26,7 Prozent). Für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar liegt zudem die Hochrechnung für den Juli 2022 vor, nach der seinerzeit 78 Arbeitnehmer in 21 Betrieben tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren. Dies entsprach 0,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 0,2 Prozent aller anspruchsberechtigten Betriebe. Demnach haben im Juni 60 Betriebe weniger kurzgearbeitet, als noch im Juni. Die Zahl der Kurzarbeiter sank im gleichen Zeitraum um 630 Arbeitnehmer oder 89,0 Prozent.