Mehr Beschäftigte trotz Corona

• Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt in Limburg-Weilburg um 2,1 Prozent • Branchen entwickeln sich unterschiedlich • Frauen, Ältere und Vollzeitbeschäftigte profitieren am meisten

11.01.2022 | Presseinfo Nr. 7

Nie gab es im Landkreis Limburg-Weilburg zur Jahresmitte mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, als am 30. Juni letzten Jahres. Das geht aus den neusten Zahlen der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar hervor. Demnach waren zum 30. Juni 2021 im Kreisgebiet 56.435 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies waren 1.168 Beschäftigte mehr als im zweiten Quartal 2020. Der Veränderungswert lag bei +2,1 Prozent. Hessenweit stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im gleichen Zeitraum um 1,3 Prozent.

Die höchsten Arbeitsplatzzuwächse kann der Handel verzeichnen. 377 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten einen Zuwachs von 4,6 Prozent. 259 zusätzliche Arbeitsplätze (+12,7 Prozent) weist der Wirtschaftszweig ‚sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen‘ aus, dem beispielsweise Sicherheits- und Hausmeisterdienste, Gebäudereiniger sowie Reisebüros zuzuordnen sind. Weitere deutliche Beschäftigungsgewinne verbuchte vor allem die Arbeitnehmerüberlassung (259 / +27,0 Prozent). Diese Branche gilt als Frühindikator am Arbeitsmarkt. Wenn die Aufträge der Industrieunternehmen abnehmen, sind es in der Regel Zeitarbeitnehmer, die als erste freigesetzt werden. Sobald sich die Auftragsbücher wieder füllen, steigt zunächst meist die Zahl der Zeitarbeiter, bevor Unternehmen sich zur Einstellung von Festangestellten entscheiden. Nennenswerte Arbeitsplatzgewinne gab es auch bei ‚Immobilien, freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen‘ (+152/+5,5 Prozent), im Gesundheitswesen (+141/+2,5 Prozent) sowie im Baugewerbe (+137/+2,4 Prozent).

Verkehrsgewerbe verliert Beschäftigte

Arbeitsplatzverluste weisen hingegen allen voran folgende Wirtschaftszweige aus: ‚Verkehr und Lagerei‘ (-193 / -8,0 Prozent), die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (-145 / -2,7 Prozent) und ‚Heime und Sozialwesen‘ (-64 / -1,7 Prozent).

Beim Blick auf die Personenkreise bleibt festzustellen, dass mehr Frauen (+625/+2,4 Prozent) als Männer (+543/+1,9 Prozent) vom Beschäftigungsaufwuchs profitierten. Zudem entstanden mehr Vollzeit- (+648/+1,7 Prozent) als Teilzeitarbeitsplätze (+520/+3,0 Prozent). Bemerkenswert ist nach Angaben der Arbeitsagentur, dass die Hälfte der Arbeitsplatzgewinne den 55 bis unter 65-jährigen zufiel. Hier stieg die Beschäftigtenzahl um 571 Sozialversicherungspflichtige (+5,0 Prozent). Zum Juni 2021 blieb die Zahl der geringfügig Beschäftigten stabil (+32/+0,2 Prozent), obwohl diese Arbeitsplätze während der Corona-Krise nicht durch Kurzarbeitergeld gesichert wurden.