Lahn-Dill-Kreis ist Beschäftigungsmotor

• Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt im Lahn-Dill-Kreis innerhalb eines Jahres um 2,4 Prozent • Branchen und Personenkreise entwickeln sich unterschiedlich

18.07.2022 | Presseinfo Nr. 87

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Lahn-Dill-Kreis auch im letzten Quartal 2021 außergewöhnlich stark gestiegen. Das berichtet jetzt die Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar.

Demnach waren zum 31. Dezember 2021 rund um Wetzlar und Dillenburg 97.275 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt – so viele wie noch nie zuvor zum Ende eines Jahres. 1.917 dieser Beschäftigungsverhältnisse wurden im Dezember 2021 durch Kurzarbeitergeld gestützt (Kurzarbeiterquote: 2,0 Prozent). Die Statistik weist 2.254 Beschäftigte mehr aus als zum Ende des vierten Quartals 2020. Der Beschäftigungsanstieg im Kreisgebiet lag bei +2,4 Prozent (Hessen: +1,8 Prozent, Deutschland: +1,7 Prozent). Vor zehn Jahren habe man Ende Dezember an Lahn und Dill noch 87.072 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt – 10.203 weniger als im Dezember 2021, berichtet die Arbeitsagentur.

Den höchsten Arbeitsplatzzuwachs innerhalb des letzten Jahres verzeichnet aktuell das Gesundheitswesen. 737 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten für diesen Wirtschaftszweig im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Anstieg von 10,0 Prozent. Weitere deutliche Beschäftigungsgewinne verbuchten vor allem die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (489 / +10,7 Prozent), der Handel (276 / +2,1 Prozent) sowie der öffentliche Dienst (ebenfalls +276 / +4,9 Prozent). Nennenswerte Arbeitsplatzgewinne gab es auch bei ‚Verkehr und Lagerei‘ (+230 / +5,7 Prozent), Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (+190 / +3,9 Prozent) sowie in der Arbeitnehmerüberlassung (+181 / +9,7 Prozent). Arbeitsplatzverluste weisen hingegen vor allem folgende Wirtschaftszweige aus: ‚Information und Kommunikation‘ (-80 / -5,2 Prozent), die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (-67 / -0,3 Prozent) sowie ‚sonstige Dienstleistungen, Private Haushalte‘ (-40 / -1,6 Prozent).

Ausgesprochen viele zusätzliche Arbeitsplätze bilden sich bei über 55-Jährigen ab

Beim Blick auf die Personenkreise bleibt festzustellen, dass etwas mehr Männer (+1.226 / +2,3 Prozent) als Frauen (+1.028 / +2,4 Prozent) vom Beschäftigungsaufwuchs profitierten. Allerdings entstanden mehr Teilzeit- (+1.386 / +5,2 Prozent) als Vollzeitarbeitsplätze (+868 / +1,3 Prozent). Während die über 55jährigen Arbeitnehmer insgesamt ‚nur‘ 23,1 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmerschaft ausmachen, bildeten sich 41,8 Prozent der Arbeitsplatzgewinne in ihrer Altersklasse ab. So stieg die Beschäftigtenzahl bei ihnen um 943 Sozialversicherungspflichtige (+4,4 Prozent). „Dies ist vor allem dem demographischen Wandel geschuldet“, erklärt Ralf Fischer, Sprecher der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar und berichtet weiter: „Zum einen verbleiben immer mehr ältere Arbeitnehmer länger auf ihren Arbeitsplätzen, andererseits ‚wachsen‘ stetig mehr Beschäftigte aus den geburtenstarken Jahrgängen in diese Altersgruppe hinein und nehmen ihren Arbeitsplatz quasi in diese statistische Kohorte mit“. 1.420 der zusätzlichen Arbeitsplätze wurden von deutschen Arbeitnehmern besetzt (+1,7 Prozent). Bei den Ausländern wuchs die Beschäftigung um 833 Arbeitskräfte (+8,6 Prozent).