Immer mehr Ältere bleiben im Job

• Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt in Limburg-Weilburg um 1,1 Prozent • Branchen und Personenkreise entwickeln sich unterschiedlich

20.07.2022 | Presseinfo Nr. 90

Nie gab es im Landkreis Limburg-Weilburg zu einem Jahresende mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als am 31. Dezember letzten Jahres. Das geht aus den neusten Zahlen der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar hervor. Demnach waren zum Stichtag im Kreisgebiet 56.883 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 632 mehr als zum Ende des vierten Quartals 2020. Der Anstieg lag bei +1,1 Prozent (Hessen: +1,8 Prozent, Deutschland +1,7 Prozent). 515 der Beschäftigungsverhältnisse wurden seinerzeit durch Kurzarbeitergeld gestützt (Kurzarbeiterquote: 0,9 Prozent). Genau zehn Jahre zuvor lag die Beschäftigtenzahl insgesamt bei 47.061, dies waren annähernd 10.000 Arbeitnehmer weniger als im Dezember 2021.

Den höchsten Arbeitsplatzzuwachs kann der Bereich ‚Immobilien, freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen‘ verzeichnen. 184 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten einen Zuwachs von 2,1 Prozent. 123 zusätzliche Arbeitsplätze (+6,5 Prozent) weist der Wirtschaftszweig ‚Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen‘ aus, dem beispielsweise Sicherheits- und Hausmeisterdienste, Gebäudereiniger sowie Reisebüros zuzuordnen sind. Weitere nennenswerte Beschäftigungsgewinne verbuchten vor allem die Branche ‚Herstellung überwiegend häuslich konsumierter Güter‘ (100 / +4,0 Prozent), ‚Erziehung und Unterricht‘ (+82 / +1,4 Prozent), ‚Metall-, Elektro- und Stahlindustrie‘ (+77 / +0,6 Prozent) sowie das Baugewerbe (+65 / +1,2 Prozent).

Verkehrsgewerbe verliert Beschäftigte

Arbeitsplatzverluste weisen hingegen allen voran folgende Wirtschaftszweige aus: ‚Verkehr und Lagerei‘ (-171 / -6,7 Prozent), die ‚sonstigen Dienstleistungen und privaten Haushalte‘ (-41 / -1,5 Prozent) sowie die ‚Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen‘ (-39 / -3,0 Prozent).

86,6 Prozent der gewonnenen Arbeitsplätze bilden sich bei über 55-Jährigen ab

Beim Blick auf die Personenkreise bleibt festzustellen, dass mehr Frauen (+446 / +1,7 Prozent) als Männer (+186 / +0,6 Prozent) vom Beschäftigungsaufwuchs profitierten. Zudem entstanden mehr Teilzeit- (+415 / +2,3 Prozent) als Vollzeitarbeitsplätze (+217 / +0,6 Prozent). Bemerkenswert ist nach Angaben der Arbeitsagentur, dass 86,6 Prozent aller Arbeitsplatzgewinne statistisch den über 55-Jährigen zufielen. Hier stieg die Beschäftigtenzahl um 547 Sozialversicherungspflichtige (+4,2 Prozent). „Dabei spielt allerdings auch der demographische Wandel eine große Rolle“, erläutert Ralf Fischer, Sprecher der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar und berichtet weiter: „Einerseits verbleiben immer mehr ältere Arbeitnehmer länger auf ihren Arbeitsplätzen, andererseits ‚wachsen‘ stetig mehr Beschäftigte aus den geburtenstarken Jahrgängen in diese Altersgruppe hinein und nehmen ihren Arbeitsplatz quasi in diese statistische Kohorte mit. Wenn die Babyboomer in nicht allzu ferner Zukunft das Rentenalter erreichen, werden sie allerdings erhebliche Lücken in Betrieben und Verwaltungen hinterlassen.“